Gar nicht so schlimm, wie es aussieht

Der Tag begann wie immer mit „Maaaa-haaax! Aufstehen!“, woraufhin statt der sonst üblichen Antwort („Hrrggrrrrmmmhhh…“) eine Gegenfrage folgte: „Hast du irgendeine Ahnung, wo meine Sicherheitsschuhe sind?“ Gute Frage. Nächste Frage. Da es sich nicht um MEINE Sicherheitsschuhe handelte, war ich leider völlig ahnungslos.

Wäre vielleicht gut gewesen, das am Vorabend zu klären, statt in einem Augenblick, in dem ich beabsichtigte, innerhalb der nächsten zwei Minuten das Haus zu verlassen, um noch eine reelle Chance auf einen Parkplatz in Fußwegentfernung zum Büro zu haben.

Ich verabschiedete mich innerlich von meinem Parkplatz und durchsuchte grundsätzlich verdächtige Stellen im Haus. Keine Schuhe. Klar. Schließlich musste ich doch los, um wenigstens meine Chancen auf den Erhalt meines Arbeitsplatzes zu wahren. Max konnte sich ja während der ÖPNV-Fahrt nach Frankfurt eine kreative Ausrede einfallen lassen. Ersatz für die verschwundenen Schuhe müsste man dann halt nach Feierabend beschaffen. Ein Problem, dass man definitiv erst einmal ausblenden musste.

Nachdem gestern bei strahlendem Sonnenschein (also schönstem Fotowetter) die Schwanzmeisen in den Bürobaum eingefallen waren, hatte ich heute die Kamera wieder ‚am Mann‘. Ein sinnloses Unterfangen, da sie entweder an kamerafreien Tagen oder bei miesem Wetter zu erscheinen pflegen. Heute kamen sie demnach also nicht, da ich sowohl die Kamera dabei hatte, als auch sieben Sonnen am Himmel standen. Danke auch, Jungs!

Den Rest des Tages verbrachte ich dann damit, die Telefonate links von mir zu ignorieren, da ich ansonsten jeden Lebensmut verloren hätte. Als es zum dritten Mal hieß „Welchen Kurs (Anm.: gemeint war der US-Dollarkurs) war das denn?“, zischte meine Lieblingskollegin gegenüber völlig entnervt: „VHS-Kurs Nr. 43526: ‚Deutsch für Anfänger‘, immer mittwochs um 19:30 Uhr…“ ‚Den Herr‘ am Telefon konnte es leider nicht beantworten. Wahrscheinlich biss er sich gerade auf die Handballen, um seine Beherrschung nicht zu verlieren.

Nun ja. Man sollte nicht undankbar sein. Immerhin funktionierte die Kaffeemaschine den ganzen Tag einwandfrei. Und bei meiner Heimkehr gab es zwei freie Parkplätze vor dem Haus. Und als ich später dem Bauherrn die Max-Frage vom Morgen („Hast du irgendeine Ahnung, wo seine Sicherheitsschuhe sind?“) stellte, antwortete dieser ohne zu zögern: „Ja, klar. Im Technikraum hinten unter dem Panzerkasten.“ Geht doch!

8 Kommentare

  1. Bevor ich mir wieder einen Kommentar über meinen Vogelfetischismus einfange, äußere ich meine Begeisterung über das Foto hiermit ausdrücklich nicht. :noe:

    1. der ast ärgert mich jedesmal, aber wenn ich versucht hätte, ihn vor der aufnahme abzusägen, hätten die jungs wohl nicht mehr so friedlich da gesessen 😀

    1. die wären mir im technikraum sicher schon aufgefallen. aber gut, dass du es erwähnst. ich werde bei gelegenheit mal danach suchen müssen 😀

    1. wir leben jetzt vielleicht auf dem land, aber dass du uns jetzt gleich in die hillbbilly-schublade steckst, finde ich übertrieben 😀

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