Gibt es einen Gott?

Und wenn ja: Wie muss er drauf sein, um das zuzulassen, was ich heute erleben durfte?! Im besten Falle ziemlich schräg. Beginnen wir recht früh am Tag, nämlich mit dem Frühstück.

Was hat wohl zwei meiner Kolleginnen geritten, mich zur Inhalation eines Stückes Hackbraten und zwei verschiedener, aber ähnlich fettiger Salate zu zwingen, wo ich doch gerade voller guter Vorsätze bin? Ich stocherte, kaute und entsorgte tapfer vor mich hin.

Am Ende hoffte ich nur noch, dass mich das jetzt nicht um Jahre zurückwirft. Und dass niemals jemand die in Küchenkrepp gewickelten Reste in meinem Mülleimer entdeckt.

Mittags war blöderweise noch derart viel übrig, dass wir zu einer zweiten Runde gezwungen wurden. Verdammt! Unnötig zu erwähnen, dass mein Magen nach den vergangenen Tagen voller Selbstbeherrschung nicht sehr angetan war.

Irgendwann zwischen fettigem und diätabträglichem Frühstück und genauso fettigem und möglicherweise noch diätabträglicherem Mittagessen platzte dann die Bombe: Unsere Urlauberin hatte nicht nur die üblichen Leichen, sondern gleich einen Fall für die interne Revision hinterlassen. Glücklicherweise während meines Urlaubs, so dass ich engelsgleich und mit absolut weißer Weste dastand. Ihr Anlernling und sie hatten die Sache allein verbockt. Dazu fällt mir nur ein: Was nutzt das beste Vier-Augen-Prinzip, wenn alle vier Augen blind sind?! Eben. Nix.

Und wenn zwei Blinde einander kontrollieren, macht die Kontrolle auch nicht wirklich Sinn. In diesem Fall gilt nämlich nicht: Minus mal Minus gleich Plus, sondern Dummheit zur Potenz. Lustiger- oder eher tragischerweise scheinen die Beiden die gleichen Defekte zu haben. Ein wirklich gütiger Gott hätte uns eine Vertretung geschickt, die so richtig was drauf hat. So muss man nun wohl davon ausgehen, dass es mit Gottes Güte nicht sehr weit her ist.

Die ganze Aktion wird nun letztendlich dazu führen, dass sich die Reissalatherstellerin, ihres Zeichens Herrscherin über unser kleines und geknechtetes Volk, gezwungen sehen wird, die Urlauberin bei ihrer Rückkehr mit der Tatsache zu konfrontieren, das diese neue und möglichst wenig wichtige Tätigkeiten zugewiesen bekommt. Und das an deren großen Feiertag! Die Urlauberin wird nämlich am kommenden Montag ihr 40jähriges Firmenjubiläum begehen.

Kommen wir zu ihrer Nachfolgerin zurück. Die tippte heute folgendes in ihre Tastatur: „Mite unt Kaucjon“. Wir gönnen uns an dieser Stelle einen kurzen Moment des Nachdenkens und der Stille. Ja. So stand das da. Sie hielt es für Worte in einer Fremdsprache. Dass es sich um simple Räschtschreipfeler handeln könnte, kam ihr wohl nicht in den Sinn. Also schrieb sie es ab. Nach dem Hackbraten fiel es mir wirklich schwer, mich angesichts dieser Worte nicht in den nahestehenden Papierkorb oder gar auf meine Schreibunterlage zu übergeben.

Manche Tage schaffen es wirklich, dass man abends fassungslos mit weit offenem Mund dasteht. Ohne Rücksicht darauf, wie das auf Unbeteiligte wirken mag. Absolutes Highlight des Tages: Unser ‚Wolfitekt‘ schrieb uns eine Mail. Er fragte an, ob wir damit einverstanden wären, Interessenten am Holzbau in unserem Haus herumzuführen. Niedlich, der Kleine! Hatten wir nicht gerade in der vergangenen Woche eine Reklamation zu unserer sauteuren Haustür abgesetzt, weil sich bei Schlagregen in nicht abgeschlossenem Zustand wahre Wassermassen ihren Weg in unseren Eingangsbereich bahnten? Nur so als Beispiel. Und als Antwort erhielten wir am Ende eine Mail der für die Tür verantwortlichen Schreinerei, in der uns mitgeteilt wurde, dass das voll in Ordnung sei. Es sei ohnehin besser, die Tür stets abzuschließen. Danke auch.

Anscheinend ist die Welt halt so. Voller Dreistigkeit und Dummheit. Muss man damit leben? Ja, klar! Was denn sonst. Am Ende des Tages steht zumindest eines fest: Duschen reicht nicht. Wo ist das Weihwasser?!

2 Kommentare

  1. Hackbraten wegwerfen! Dass diese Sünde gleich gerecht wird, ist ja woll nuhr gerächt. :noe:

    Du warst ja noch gnädig bedient. Wirklich schlimm ist, dass sich der Tourgott erzürnt zeigt und uns nach meiner zurückhaltenden Kritik an seinem Auftritt bei den Hobbydopern seit drei Tagen nicht
    mehr ins Internet lässt. :bet:

    1. lusstick! das internett-problehm hatte ich auch gerade 😀

      ich schätze, er hat in seiner unendlichen weißheit (jetzt aber schluss! 😀 ) auch erkannt, dass ich mich ihm bei gelegenheit noch widmen wollte ^^

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