Bereits am Morgen stand fest: Der heutige Tag würde nur für meinen Spitzenfahrer ein anstrengender werden. Ich blieb von unerträglichen Strapazen weitgehend verschont. Der Bauherr wollte den „Col de Peyresourde“, den er bereits vor Jahren einmal von der anderen Seite bezwungen hatte, nun von Bagnères-de-Luchon aus in Angriff nehmen.
Ich befand mich also wieder einmal auf dem Fahrersitz des Begleitberlingos, um ihm von dort aus zur Seite zu stehen – Wasser, Straßenkarten und Gummibärchen im Anschlag.
Am Ende hatte er wieder eine Leistung erbracht, die ihresgleichen sucht. Ich poste an dieser Stelle übrigens absichtlich keine Zahlen, um nicht für Verstörung bei mitlesenden Teammitgliedern zu sorgen. Am Ende kommt es noch zu unschönen Verdächtigungen…
Hübsche Markierung übrigens oben am Peyresourde. Solche Fotohintergründe wünschte man sich öfter. Ganz schlimm wurde es in dieser Hinsicht ja am Pla d’Adet, aber dazu kommen wir auch bald.
Von der Passhöhe des Peyresourde ging es dann mit dem Auto nach Saint-Bertrand-de-Comminges über einen kurzen Zwischenstopp bei der nahegelegenen „Basilique Saint-Just de Valcabrère“. Etwas Kulturprogramm gehört schließlich auch zu einem gelungenen Urlaub.
Die Basilika sieht zwischen den Zypressen irgendwie seltsam nach Toscana aus, lohnt aber durchaus einen Besuch. Sie wurde offensichtlich aus allem zusammengebaut, was da gerade so an Resten rumlag. So finden sich immer wieder Ornamente zwischen den Steinen, die da scheinbar zufällig gelandet sind.
Saint-Bertrand-de-Comminges sah im übrigen genauso nett aus wie im Reiseführer. Hübsche rote Dächer auf Steinhäusern an einem Ort, den bereits die Römer für den Bau einer Siedlung („Lugdunum Convenarum“) ausgewählt hatten. Mittendrin die „Cathédrale Notre-Dame de Saint-Bertrand-de-Comminges“, die man sich wirklich anschauen sollte. Allein das Chorgestühl und die Orgel!
An der Wand hängt in einer Ecke ein totes Krokodil, das sich angeblich von Jungfrauen kurz vor deren Hochzeit ernährte, bis ihm Saint Bertrand den Garaus machte. Und da hängt es nun immer noch.
Uns gelüstete es zwar nicht nach Jungfrauen, aber Hunger hatten wir gegen Abend dann schon. Und immerhin hatten wir den steilen Anstieg in die Stadt ohne den Rufbus die Bimmelbahn absolviert. Da wird man ja auch mal Hunger bekommen dürfen.
Für den Abend hatten wir unser Erscheinen am Esstisch der „Ferme de Soulan“ angekündigt. Und es sollte sich lohnen. Sylvain, unser überaus sympathischer Gastgeber, tischte nach einem Salat mit Ziegenkäsecrostini hervorragendes Fleisch und einen mediterranen Gemüseauflauf auf. Anschließend gab es Käse aus der Fromagerie. Und dann noch eine leckere Tarte zum Dessert. Das war eine gute Idee gewesen, nicht aushäusig nach Essbarem zu suchen.










