Nicht Gründonnerstag, nicht Veilchendienstag, …

… aber Veilchensonntag – und etwas Grünes kommt auch noch. Nachdem sich der am vergangenen Wochenende angesetzte Veilchensirup – bei der Farbe habe habe ich übrigens nicht mit dem Chemiebaukasten nachgeholfen – als voller Erfolg entpuppt hat, blühten die Veilchen heute wieder in Massen.

Zeit, das Wochenende mit ein wenig Selbstquälerei zu beenden und endlich einen „Kandierte Veilchen“-Versuch zu starten. Ich sage es gleich: Wirklich Spaß macht es nicht. Es ist ein wenig klebrig, ziemlich klumpig und nervt, aber ich hoffe, die Arbeit lohnt sich am Ende.

Und wo ich schon mal gerade am Boden herum kroch, pflückte ich gleich auch noch ein paar Taubnesselblüten, um sie ebenfalls zu kandieren. Wieso haben wir in diesem Jahr eigentlich Taubnesseln im Garten? Die waren doch vorher nie da. Und jetzt gleich massenhaft. Jedenfalls schnappte ich mir eine Handvoll Blüten, bevor sie – natürlich völlig zu Recht – der unbarmherzigen Hacke des Bauherrn zum Opfer fallen.

Dann begann der fiese Teil: Ei trennen, Eiweiß in ein Schüsselchen geben, ein Schüsselchen mit Zucker bereit stellen – und los geht’s! Ich habe darauf verzichtet, die Blütten mit Eiweiß zu bepinseln, sondern habe sie mittels einer Gourmetzange einzeln vorsichtig durchs Eiweiß gezogen und dann am Rand der Schüssel abgestreift. Anschließend wurden sie in Zucker gewälzt.

Das gleiche mit den Taubnesseln. Und mit denen macht es noch weniger Spaß als mit den Veilchen. Wehe, die Arbeit erweist sich nicht als lohnend! Dann werden zukünftig Veilchen nur noch mit heißem Wasser übergossen und sirupisiert. Merkt euch das, Veilchen!

Und bevor es hier zu lila wird, wechseln wir mal zu Grün. Unser erster eigener Bärlauch war dann heute soweit. Nach langem Überlegen, was daraus herzustellen sei, bastelte ich folgendes:

Bärlauch-Ziegenfrischkäse-Törtchen

Gericht: Vorspeisenteller
Kalorien:

Zutaten

  • Filoteig
  • 1 Eiweiß
  • grüner und rosa Pfeffer
  • 200 gram Ziegenfrischkäse
  • 200 ml Sahne
  • 1 Bund Bärlauch
  • etwas Zitronensaft
  • 2 Blatt Gelatine
  • Salz, Pfeffer

Anleitung

  • Aus dem Filoteig mit einem Vorspeisenring acht Kreise (à 5 Blätter) ausstechen. Filokreise auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, mit Einweiß bestreichen und mit Pfeffer "bemahlen". Bei 150°C Umluft backen, bis die Teigstücke knusprig sind.
  • Gelatine in kaltem Wasser auflösen. Vom Bärlauch vier schöne Blätter beiseite legen. Den Rest klein zupfen und mit der Sahne zusammen pürieren. Ziegenfrischkäse zugeben und ebenfalls unterrühren.
  • Gelatine bei mäßiger Hitze auflösen, etwas von der Sahne-Bärlauch-Frischkäse-Mischung einrühren, alles wieder zurück in die Mischung geben und unterrühren. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Vorspeisenringe auf eine ebene Fläche setzen (z.B. Auflaufform), jeweils einen Filoboden hineinlegen, die Ziegenkäsemasse auf die vier Ringe verteilen und für etwa zwei Stunden kühl stellen.
  • Derweil die vier übrigen Bärlauchblätter vorsichtig blanchieren und auf einem Stück Küchentuch ausbreiten.
  • Vor dem Servieren Ringe entfernen, jeweils ein Bärlauchblatt anlegen, Deckel auf Filo aufsetzen und mit einem Salat o.ä. servieren.

Was die vergangene Woche ansonsten bot? Abgesehen von den nervigen Bürotagen war das eigentlich ganz gelungen.

Montags gab es die am Samstag erbeuteten Bamberger Hörnchen vom Biohof. Ich hatte sie abgebürstet und mit Schale gekocht, und anschließend in Butter und Kräutern geschwenkt. Dazu gab es eine Charolaiswurst und in Riesling und Senf gegarten Lauch. Das fällt dann wieder in die Kategorie „edle Hausmannkost“ und war wirklich, wirklich köstlich.

Schade, dass man die Bamberger Hörnchen so selten mal irgendwo bekommt. Selbst der Bauherr, seines Zeichens kein ausgemachter Kartoffelfreund, fand sie toll. Und brachte von seiner Radrunde am Donnerstag nochmal knapp ein Kilo mit.

Der dienstägliche Bärlauchernteversuch an der total geheimen Gonsenheimer-Wald-Stelle mißlang etwas. Das blöde Zeug war einfach noch nicht erntefähig. Kommende Woche werde ich einen zweiten Versuch in Angriff nehmen.

Mittwoch und Donnerstag vergingen unspektakulär – abgesehen von dem Sous-vide-Versuch mit Hähnchenbrust Saltimbocca.  Die war sensationell. Mit einem Risotto dazu. Sehr, sehr lecker.

Freitags ging es dann endlich mal wieder an Renovierungsarbeiten. Max hat ein WG-Zimmer gefunden. Das sollte nun gestrichen werden. Und wieder einmal zeigte sich, welch perfektes Team der Bauherr und ich sind. Ich klebte ab und rollte mit der kleinen Walze, er erledigte die Flächen. Ratzfatz waren wir fertig.

Das versetzte mich in die passende Stimmung, mir Gedanken über die Garderobe zu machen. Die Tapete war ja nun von Anfang an eine Notlösung gewesen.  Etwas Bunteres würde mir besser gefallen. Ich werde wohl in nächster Zeit einmal in die intensivere Planungphase gehen müssen…

Max‘ Zimmer hat übrigens einem tollen Dielenboden, den ich auch gerne mal gehabt hätte, als ich in Mainz noch auf Wohnungssuche war. Und lustigerweise ist er bei seiner ersten Wohnung exakt in dem Stadtteil gelandet, indem auch ich mein erstes WG-Zimmer bezogen habe.

Allerdings hatte das einen doofen Teppichboden und war auch sonst deutlich übler als das hier. Das hätte ich auch genommen.

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