Das war gestern wirklich ein ausgesprochen leckerer Tag mit tollen Torten und schmackhaftem Grillgut. Und Urlaubsfotos gab es auch zu sehen. Und am Ende zogen wir mit massenhaft Gurken, Zucchini, Bohnen und Spinat, einem Hokkaido-Kürbis und einer Reihe Endivienpflanzen wieder Richtung Heimat ab. Im Gepäck bzw. auf der Speicherkarte brachte ich übrigens ein Eidechsenfoto für einen Reptiliennostalgiker aus der Hauptstadt mit. Leider nicht sehr beeindruckend, da ich equipmentmäßig mit meinem Standardobjektiv etwas unterversorgt war.
Vielen Dank nochmal an die Gastgeber für den netten Tag. Wir wurden tatsächlich auch ohne Käsebrett satt. Auf dem Heimweg steuerte der Bauherr das Puntili, da ich es vorgezogen hatte, mich in den Stunden vorher dem Genuss geistiger Getränke hinzugeben. Zu Hause wurde dann ausgepackt und der Rasen gewässert. Der Sonnentag hatte ihm sehr gut getan. Er wird langsam richtig schön dicht.
Leider hatte es mittags kurz vor unserer Abfahrt zur Geburtstagsfeier eine kleine Kettenreaktion gegeben, als der Sonnenschirm von einer Windboe aufs Vogelhäuschen geschleudert wurde, das daraufhin seinen kompletten Inhalt an Erdnussbruch auf Terrasse, Spritzschutz und angrenzende Rasenfläche verteilt hatte. Während ich in der Dunkelheit nach unserer Rückkehr noch auf der Terrasse saß und überlegte, ob man es einfach den Vögeln überlassen solle, alles wieder einzusammeln, oder ob ich mich selbst darum würde kümmern müssen, raschelte es.
Dann raschelte es wieder. Und dann sah ich, wie sich etwas über die Erdnüsse hermachte. Ich schlich mich vorsichtig an und war begeistert: ein Igel! Endlich wird nun auch klar, was da unter unserer Terrasse haust. Wir hatten uns in den vergangenen Monaten bereits ein paar Mal gewundert, wer da im Spritzschutz gescharrt hatte, um einen Durchgang unter die Terrasse zu graben. Norbert konnte man ausschließen, da er für eine derartige Aktion etwas zu klein ist.
Offensichtlich hat sich dort ein Igel eingenistet. Wir haben ihn – wegen seiner „Frisur“ – Werner (Lorant) getauft und hoffen, dass er uns fortan bei der Schneckenbekämpfung zur Hand gehen wird. Wahrscheinlich beschimpft er die Schnecken wüst, bevor er sie frisst. Die Erdnüsse bleiben also erstmal liegen. Mal sehen, wie lange er im Schichtbetrieb mit den Meisen braucht, um sie zu vernichten. Mahlzeit auch!
Der Tag begann mit dem Setzen der Endivien-Pflänzchen, die der Igel ab jetzt bewachen kann, auf dass sich kein Weichtier an ihnen vergreifen möge. Den Rest des Vormittags verbrachte ich abermals mit dem Irving, dem ich mich seit dem letzten Urlaubstag zum erstenmal wieder widmen konnte. Da mit schlechtem Wetter zu rechnen war, wollte ich noch ein wenig die Terrasse genießen und dabei ab und zu ein wachsames Auge aufs Graswachstum haben.
Mittags machte ich mich dann an die „Versorgung“ des ersten Teils der gestrigen Ernte und bereitete „Brockbunne-Sopp“, Suppe aus geschnippelten grünen Bohnen, zu. Erstaunlicherweise schmeckte sie ohne stundenlanges Probieren und Nachwürzen exakt wie eine „Brockbunne-Sopp“ schmecken muss.
Dazu gibt es kein Rezept. Man putzt und schnippelt grüne Bohnen, würfelt Zwiebeln, Schinken und Kartoffeln und schmurgelt sie ein bißchen in Oel. Dann gibt man die Bohnen zu, gießt mit Wasser auf und würzt mit etwas Gemüsefond, Salz und Pfeffer. Am Ende schmeckt man mit einem kräftigen Schuss Essig ab. Fertisch!
Die eigentlich geplanten Gnocchi mit Gorgonzolasoße wurden auf morgen verschoben. Dann dürfen sie sich mit dem ebenfalls angeschleppten Spinat zusammentun. Bleiben noch etliche Gurken und Zucchini und der Kürbis. Mal sehen, was ich daraus mache. Besonders was den Kürbis angeht, bin ich für Vorschläge sehr empfänglich.



