Was macht eigentlich…

… Norbert Maus?

Der gebürtige Perser versetzte die Welt einige Male in Staunen und Erschrecken und blickt auf ein äußerst bewegtes Leben zurück.

Herr Maus, werden Sie auf der Straße noch erkannt?
Ehrlich gesagt möchte ich das nicht, weshalb ich auch meist eine Sonnenbrille trage. Und meine Zeiten „auf der Straße“ liegen auch lange hinter mir.

Ist das Hüftspeck? Das kannte man doch früher nicht von Ihnen!
In letzter Zeit habe ich wenig auf mein Gewicht geachtet. Es ist Winter. Da gilt für mich die Gleichung: Mehr Speck = weniger Frieren.

Warum hört, liest und sieht man nichts mehr von Ihnen?
Ich lebe mittlerweile recht zurückgezogen in einem kleinen Ort im Untertaunus und bin nach bewegten Zeiten endlich zur Ruhe gekommen. Den Stress und die Abenteuer früherer Jahre vermisse ich nicht.

Wenige werden sich noch daran erinnern können, aber sie haben den Begriff „Mausoleum“ geprägt. Wie ist das für Sie?
Nun… Im 4. Jahrhundert vor Christus – einer Zeit, aus der ich nicht mehr viele Freunde habe – führte ich als König Mausolos von Karien ein recht angenehmes Leben. Mausoleum? Das war ein Zufall. Das ist nichts, das ich mir persönlich anrechnen könnte.

So bescheiden, Herr Maus? Worauf sind sie denn wirklich stolz oder woran erinnern sie sich besonders gern zurück?
Stolz bin ich noch heute darauf, einige Literaten zu großen Werken inspiriert zu haben: Sei es 1785 Robert Burns, mit dem mich eine enge Freundschaft verband, und der mir „To a mouse“ widmete. Sei es das Jahr 1924, in dem ich mit Franz Kafka (Norbert Maus hält kurz inne…) an dessen letztem Werk „Josefine, die Sängerin oder das Volk der Mäuse“ arbeitete. Oder sei es John Steinbecks wundervolle Novelle „Of mice and men“ aus dem Jahre 1937, an der ich zugegebenermaßen nicht ganz unbeteiligt war.

Wie fanden Sie von der Literatur ihren Weg zur Datenverarbeitung?
Von der Schreibmaschine zum Computer war es nicht gerade ein beschwerlicher Weg. Anfangs gefiel es mir ausgesprochen gut, mit modernen Kommunikationsmitteln zu arbeiten. Mein letzter Job in diesem Bereich (als „Optische Mouse“ – Anmerkung der Redaktion) erfüllte mich dann aber am Ende mit einer Mischung aus Langeweile und Selbsthass. Es fiel mir schwer, mich weiterhin damit abzufinden, dass tagtäglich schwitzige fremde Hände an mir herumfingerten. Wechseln wir das Thema. Bitte!

Was verschlug Sie in den 70er Jahren zum Film?
Ja, da beschäftigte ich mich eine Weile parallel mit verschiedenen Themen. Wie Sie wissen, arbeitete ich damals unter dem Decknamen Werner Mauss als Privatdetektiv. Belassen wir es fürs erste bei dieser Berufsbezeichnung. Als ich 1977 das Angebot bekam, in „Bernhard & Bianca, die Mäusepolizei“ die männliche Hauptrolle zu spielen, sagte ich ohne langes Zögern zu, weil ich mit dem Umfeld ja bereits vertraut war. Nach 1987 – nennen wir es mal das Jahr meines „Badewannen-Fundes“ – verging mir dann allerdings der Spass an Detektivgeschichten und ähnlichem. Von meiner Zeit in Österreich als Travestie-Künstlerin an der Seite von Richard Lugner reden wir am besten erst gar nicht. Dieser Opernball. Unfassbar öde! Und die Grabscherei wurde im Vergleich zu meiner EDV-Phase auch nicht wirklich besser.

Und dann? Was dann?
Wie die meisten Ihrer Leser wissen werden, stand ich nach meinem Disney-Debut nochmals für zwei Hollywood-Produktionen („Stuart Little“ und „The Green Mile“ – Anm. d. Red.) vor der Kamera, aber ich muss zugeben, dass das nicht meine Welt war. Klar machte das eine Weile Spass… die schönen Autos… die schnellen Frauen…
Das brachte mich dann schließlich auch dazu, zwei Ausflüge in den Leistungssport zu unternehmen. Sagt Ihnen „Ratinho, die Zaubermaus“ oder „Mighty Mouse Martinez“ etwas?

DAS waren Sie auch, Herr Maus?! Beeindruckend!
Ja. Aber heute ist mir ein gutes Stück Käse allemal lieber. Sicher könnte ich mir ohne meine Vergangenheit kaum das sorglose Leben leisten, das ich nun führe, aber ich muss zugeben, dass es mir nie so gut ging wie heute. Ich war nie so frei und nie so unbeschwert.

Und sonst? Projekte? Grüße?
Keine langfristigen Pläne. Zumindest nicht momentan. Nur eins noch: Hunger!!! Fräulein Flax!!! Futter!!!

4 Kommentare

  1. Erst ein lecker Fresschen und dann ab in die Falle. 🙂

    Eines muss mal gesagt werden: Was einem hier Tag für Tag an Qualitätscontent geboten wird, ist einfach bewundernswert. Und – nebenbei – ziemlich demotivierend, falls man mal selbst erwägen sollte,
    ein Blog aufzumachen… :cuapio:

    Vielleicht doch lieber ganz konventionell ein Buch schreiben… „Flaxolotl Turbogrill“, ein soziokulturelles Panorama des hessischen Häuslebauer-Undergrounds… :idee: ^^

    1. „… ab in die falle“…. wie gemein ist das denn?! 😥
       ihr kerle seid wirklich alle gleich. des bauherren lieblingssätze beginnen mit „wenn die kleine, dreckige ratte denkt, sie kann ihregesamte  verwandtschaft hier anschleppen…“ oder
      „wenn die kleine, dreckige ratte denkt, sie kann die terrasse annagen…“ o.ä. und von max höre ich nur „norbert… tja… du bist eine sehr, sehr kranke frau…“ 😀
      oh ja!!! ein piti-blog!!! bütteeeee… *hechel* 😀

    1. willst du damit andeuten, ich hätte norbert mit ins bad genommen? niemals würde ich derartiges wagen, wo es mir doch höchstbauherrlich und nachdrücklich untersagt wurde! 😀

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