Gutenberg & ich

Ich versuche mich mit ihm anzufreunden. Mühsam. Obwohl er ja irgendwie Meenzer ist, der WordPress-Editor Gutenberg. In den letzten Tagen hatte ich fast das Gefühl, dass wir doch noch Freunde werden können. Ich bin ihm jetzt ein Jahr durch die Nutzung des zur Zeit noch per Plugin verfügbaren ClassicEditors ausgewichen. Aber irgendwann musste ich mich ja mal durchringen…

So habe ich in den letzten Tagen – anfangs ziemlich desolat und verzweifelt, später voll neugewonnener Zuversicht – an meinem Rezepteindex gearbeitet: bebildert, sortiert, kategorisiert. Und mit jeder Seite wurde es einfacher. Ich hätte halt gleich umsteigen sollen. Dann wäre ich jetzt schon voll drin im Thema.

Und dann gab es in den letzten Tagen noch eine echte Premiere. Ich habe die erste Entenbrust meines Lebens zubereitet. Wer lacht, stirbt!

Ich glaube, ich habe im Vorfeld mindestens vier Tage recherchiert, was denn nun die beste Zubereitungsart ist. Am Ende wollte ich es auf zwei Arten versuchen – Pfanne und Sous-vide plus Pfanne. Nachdem aber die Pfannenversion vom ersten Tag so außerordentlich gut ankam, wiederholte ich mich am Folgetag einfach. Wieso ohne Not an etwas herumschrauben, das prinzipiell bereits beim ersten Versuch ausgezeichnet war?!

Eben. Das hebe ich mir für die nächste Entenbrust auf. Denn die wird es sicher geben. Wir haben bei einer abendlichen Laufrunde bereits per Zufall im Nachbarort einen Selbstvermarkter entdeckt. Läuft. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Was da oben auf dem ziemlich unordentlich wirkenden Teller – ganz oben, nicht in der ziemlich unordentlich wirkenden Pfanne… – liegt? O.k. Ich fange mal an. Das Helle ist eine ganz hervorragende Selleriecrème, deren Rezept ich jetzt hier antackere, damit ich es beim nächstenmal wieder finde.

Selleriecrème

Gericht: Beilagenteller
Keyword: beilagen, sellerie
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 300 g Knollensellerie geputzt und fein gewürfelt
  • 250 ml Sahne
  • 250 ml Milch
  • 50 g Butter kalt in Würfeln
  • Salz

Anleitung

  • Sellerie putzen und fein würfeln. Mit der Sahne und der Milch in einen Topf geben. Etwas salzen. Zum Kochen bringen und leise weiter köcheln lassen, bis die Würfel weich sind.
  • Fein pürieren. Butterstückchen nach und nach einpürieren.
  • Kalt stellen und vor dem Servieren erhitzen.
  • Kann auch zwei Tage im Voraus zubereitet werden.

Dann liegen da noch in Marsala und dunklem Balsamico eingekochte Feigen auf dem Teller. Und karamellisierte Tomaten. Und winzige Selleriewürfelchen, die ich mit den Tomaten zusammen angebraten habe. Und dann noch Bratensauce aus Wildfond – schön langsam eingekocht.

Was unbedingt ebenfalls noch detailiert festgehalten werden muss, ist das Paprika-Tamarillo-Sorbet. Es ist köstlich. Und die kalte Komponente passt ganz hervorragend. Ich hatte das Glück, zu Weihnachten ein paar Tamarillos an der Obsttheke meines Vertrauens zu ergattern.

Paprika-Tamarillo-Sorbet

Gericht: Beilagenteller
Keyword: obst, sorbet
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 4 rote Paprikaschoten
  • 4 Tamarillos
  • 30 ml Wasser
  • 30 ml Grenadine
  • Salz und Zucker nach Geschmack

Anleitung

  • Paprika halbieren oder vierteln, Kerngehäuse und Stielansatz entfernen. Auf ein Backblech legen und bei 200°C Grillfunktion in den Ofen schieben. Grillen, bis die Haut wirklich angekokelt wirkt.
  • Herausnehmen und sofort mit einem feuchten Küchenhandtuch abdecken. Auskühlen lassen und anschließend Haut abziehen. Das sollte jetzt mühelos funktionieren.
  • Derweil Tamarillos schälen und in Stücke schneiden. In einer Mischung aus Wasser und Grenadine in einem Topf auf den Herd geben und leicht köcheln lassen bis die Früchte weich sind.
  • Durch ein Sieb passieren, um die Kerne aufzufangen. In einem hohen Messbecher mit den abgezogenen Paprikaschoten zusammen aufpürieren.
  • Mit Salz und Zucker abschmecken. In der Eismaschine gefrieren.

Das war es eigentlich auch schon Spannendes zum Thema Essen von mir. Ich schraube dann mal weiter an meinem Rezepteindex herum. Das alphabetische Verzeichnis sollte man gerade besser nicht aufrufen. Das ist die aktuelle Baustelle. Einfach ignorieren.

Gutenberg und ich machen das schon!

8 Kommentare

  1. Ich habe mich auch lange um Herrn Gutenberg gedrückt, aber dann hat mir jemand gesagt, dass man damit Spalten in Texten unterbringen kann, das hat den Ausschlag gegeben, Ich habe erst etwas gekämpft, aber inzwischen bin ich Fan und habe entdeckt, dass viele Dinge echt komfortabel sind.
    Entenbrust sous vide habe ich noch nie gemacht, immer „nur“ Pfanne. Das muss ich probieren.

  2. Ich liebe vor allem die Möglichkeit, Blöcke als wiederverwendbar anzulegen. Also ich gebe Herrn Gutenberg nicht mehr her! Und zum Essen: Was Du da alles rund um die Entenbrust gezaubert hast, ist echt der Hammer. Bin schwer beeindruckt. Und hungrig.
    Herzlichst, Conny

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