Trauer & Erleichterung. Und Pasta.

Eine seltsame Woche war das. Sehr schockierend und traurig fing sie an. Mit einem Anruf, mit dem ich zwar nicht gerechnet, den ich aber irgendwie bereits befürchtet hatte. Ein Anruf aus Berlin. Verdammt! Mehr will ich dazu momentan aber auch nicht sagen. Geht irgendwie gerade nicht. Ich bin noch zu traurig.

Die Arbeitswoche war stressig, der amerikanische Wahlkampf zerrte zusätzlich an den Nerven. Besonders an denen des Gatten, der mich immer wieder zwischendurch darauf hinweisen musste, dass ich hier nicht allein lebe. Das ununterbrochene CNN-Geplapper vom Handy machte ihn – völlig zu Recht – wahnsinnig. Aber ich wollte doch den Moment nicht verpassen, in dem ich endgültig Abschied von meinem schlecht geschminkten, übelst verfönten, völlig durchgeknallten und hasserfüllten Endgegner nehmen konnte. Er ist weg. Unfassbar. Es hat zwar nicht „das Gute“ gewonnen, aber immerhin ist „das Böse“ weg. Soll mir erstmal genügen.

Freitags testete ich mein Fish-Cake-Rezept mit Lachs. War auch ausgezeichnet. Allerdings bin ich inzwischen so an Panko-Panierungen gewöhnt, dass mir die hier mit ausschließlich Paniermehl echt etwas zu unknusprig und langweilig war. Aber das lässt sich beim nächsten Mal ja locker wieder ändern.

Die Linguine mit Rote-Bete-Pesto passten – zumindest für meinen Geschmack – ganz hervorragend. Der Gatte fand es semispannend. Nun ja. Man kann nicht alles haben.

Dafür kam es gestern zum Zug. Es gab Muscheln in Tomatensauce nach diesem Rezept: Korz vor knackisch! Und die waren genau sein Ding. Ich liebe sie auch sehr. Und es bleibt stets genug Sauce für den Folgetag. Zum Beispiel zu Pasta oder Fisch oder… oder… oder… Außer den Muscheln schnappte ich an der Fischtheke noch eine Ladung Garnelen. Die dürfen heute Abend in der Muschelsauce baden. Der Hausfrieden wird also definitiv nicht wieder durchs Abendessen in Schieflage geraten.

Was ich sonst noch so gemacht habe? Jede Menge erdende Tätigkeiten:

Brot gebacken, Pasta geknetet, Wäsche gewaschen, Kimchi nach einem Rezept von Haya Molcho angesetzt, die letzten Tomaten der Saison mit drei Paprika, die sich bereits am Anfang des Schrumpelungsprozesses befanden, zu Sauce verkocht (und damit der Fruchtfliegenplage Einhalt geboten), NICHT das Arbeitslaptop hochgefahren, den ersten Rosenkohl der Saison gekauft, einen Waldspaziergang mit dem Gatten unternommen.

Es ist halt November. Die Melancholie lauert hinter jeder Ecke.

Übrigens: Backen wirklich Menschen bereits Ende Oktober / Anfang November Weihnachtsplätzchen?! Wer sich im August über Lebkuchen im Supermarktregal lustig macht, sollte jetzt wirklich nicht selbst eine Plätzatio praecox hinlegen. Der Advent kommt auch in diesem Jahr wieder pünktlich. Da bin ich mir absolut sicher. Covid hin, Covid her.

11 Kommentare

  1. Klingt aber voll schön. Also abgesehen vom Anruf. Fühl Dich gedrückt.
    PS: mein Menne meckert auch gerne. Besonders, wenn er niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiichts beiträgt. Dafür habe ich natürlich Verständnis.

  2. bei mir verläuft der Unterschied zwischen Backen und Weihnachtsbäckerei so fließend, dass ich es selber kaum merke. Tut mir leide dass du eine traurige Woche hattest, meine Liebe!

    1. Ich habe immerhin mal angefangen, potentielle Rezepte zu sichten. Zu den gesetzten Klassikern gibt’s ja traditionell einige Neulinge
      Und: Ich werde wohl noch eine Weile traurig sein. Da helfen auch keine Plätzchen…

  3. Ich backe erst nach dem 14.11. da hat der beste aller Männer Geburtstag, dann fange ich auch mit dekorieren an. Und Ende Januar, wenn die Kinder Geburtstag haben. Ist Weihnachten spätestens vorbei.

    1. Ich bin da eifelkatholisch und warte bis nach Totensonntag. Mit allem – obwohl ich angesichts der frühen Dunkelheit in den letzten Tagen ja schon ein wenig nach dem Schwibbbogen gezuckt habe 😀

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