Pyromanen aller Länder!

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Eigentlich habe ich ja Schiss vor offenem Feuer in der Küche. Von Gasherden mal abgesehen. Ein bißchen Flambieren ist in Ordnung, aber das hier heute… Hätte ich einen Dunstabzug mit Filtermatte, wäre die garantiert in Flammen aufgegangen. Da mein Dunstabzug allerdings ausschließlich aus Metall besteht, wurde er einfach nur ziemlich heiß.

Für den Abend hatte ich bereits gestern ein Dessert avisiert. Und da da noch Orangen von der Kaffee-Orangen-Reduktion von letztem Wochenende lagen, war deren Schicksal praktisch besiegelt. Orange und Schokolade – eine meiner absoluten Lieblingskombinationen!

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Bei der Schokoladensuche stieß ich auf 200 Gramm Valrhona, die für einen besonderen Anlass gebunkert worden waren. Immer bei besonderen Anlässen war ich dann allerdings der Meinung gewesen, dass für das, was ich gerade vorhatte, auch eine 70%ige Schoki aus günstigerer Quelle ausreichen würde. Das führte nun dazu, dass die gute Valrhona gerade abgelaufen war. Pah! Wer gibt schon ernsthaft etwas auf Verfallsdaten?! Eben.

Jetzt landete sie dann allerdings im Topf. Mit Butter. Schmelzenderweise. Und roch sensationell schokoladig. Und am Ende roch die ganze Küche schokoladig und orangig. Und da stand ein ausgesprochen leckerer Kuchen.  

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Ich poste jetzt mal das Originalrezept von April Bloomfield aus „A Girl and her Pig“, möchte dazu aber noch folgendes anmerken: Ich hatte den Kuchen im Dampfgarer bei 180°C in einer kleinen Form (Hälfte der Teigmenge) und die Backzeit war trotzdem nicht ausreichend. Unbedingt deutlich verlängern!

Statt des Bourbon, der in diesem Haushalt nicht vorrätig ist, stieg ich auf Cognac um. Passte. Über 100 ml kostbaren Single Malts wollte ich da jetzt ungern abfackeln.

Chocolate Orange Cake with Bourbon

Gericht: Kuchenteller
Keyword: kuchen
Kalorien:
Autor: April Bloomfield, A Girl and her Pig

Zutaten

  • 225 g Butter plus Butter zum Fetten der Form
  • 350 g Schokolade 70%
  • 200 g Zucker
  • 5 große Eier
  • 225 ml Bourbon
  • 2 TL fein abgeriebene Orangenzesten

Anleitung

  • Blech in die Mitte des Ofens geben. Ofen auf 190°C vorheizen. In die Springform Backpapier einklemmen (Boden der Form) und die komplette Form großzügig buttern.
  • Butter und Schokolade über einem heißen Wasserbad schmelzen und verrühren.
  • 100 g Zucker mit den Eiern etwa sieben Minuten lang aufschlagen, bis sich die Masse etwa verdreifacht hat.
  • 100 ml Wasser mit den restlichen 100 g Zucker in einem Topf erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Beiseite stellen. Bourbon langsam auf dem Herd erhitzen, anzünden und warten, bis die Flamme erloschen ist.
  • Wasser-Zucker-Mischung und Orangenzesten in den Bourbon geben. Mischung unter die Eimasse rühren. Anschließend Schokoladen-Butter-Masse ebenfalls unterrühren.
  • Teig in die gefettete Form geben. Im Wasserbad 30 bis 40 Minuten abbacken. Aus dem Ofen nehmen und im Wasserbad komplett auskühlen lassen.
  • Auf eine Kuchenplatte stürzen.

Blöderweise ist das geniale Vanilleeis vom vergangenen Wochenende alle. Ich hätte schnell noch welches gemacht, aber mir waren leider die Eier ausgegangen. Verdammt!

Ansonsten gibt es hier nahezu täglich irgend etwas „Letztes“: die letzten Tomaten, den letzten Spinat, die letzten Kräuter aus dem Garten. Erfüllt schon ein wenig mit Wehmut. Und eben fand ich sogar noch eine letzte Karotte, die ich übersehen haben musste.

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Dafür brennt jetzt aber die erste Kerze von vieren. Und gestern gab es die ersten Hirschwürstchen vom Jäger zum ersten Wirsing der Saison. Dazu das erste Petersilienwurzelpüree des Winters.

Das hatten wir uns auch verdient, nachdem der Samstag mit lustigen Bastelarbeiten vergangen war.

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Letzthin hatten wir bei einem Restaurantbesuch eine Wand gesehen, die mit Holztäfelchen beplankt war. Das sah sehr hübsch aus. Und auch sehr passend für ein Holzhaus. Der Gatte forschte. Und wurde fündig. Und orderte.

Letztendlich soll damit die Wand hinter dem Fernseher verschönert werden. Testweise starteten wir an einer kleinen Wand im Eingangsbereich. Die Hälfte der Wand sieht jetzt exakt so aus, wie wir uns das vorgestellt haben. Der Rest ist auf den Zeitpunkt verschoben, zu dem die frisch georderte Gehrungssäge hier eintreffen wird. Mit der Stichsäge war das ein elendes Gefriemel. Und ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie wir die Kanten am Ende exakt glatt kriegen werden.

Egal. Wird schon! Nett, mal wieder zu heimwerken – wobei ich froh bin, dass die Innenausbauzeiten vorüber sind. Mal so eine kleine Wand ist halt doch etwas anderes als ein komplettes Haus mit OSB und Rigips zu beplanken…

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5 Kommentare

    1. du wartest nur begierig darauf, geschichten von abgetrennten gliedmaßen und handwerkerärger zu lesen. aber ich bin vorsichtig. mit knapp fünfzig wachsen finger ja auch nicht mehr so schnell nach wie mit zwanzig 😀

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