Birthday in a jar

Heute ist wieder einer der Tage im Jahr, an denen ein Päckchen von mir irgendwo in einem gelben Lastwagen unterwegs ist, statt ausgeliefert zu werden. Nie schaffe ich es, etwas zu verschicken, dass tatsächlich pünktlich beim Empfänger eintrifft. Menno!

Was soll’s?! Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich hoffe, die Feierlichkeiten gelingen auch ohne mein Päckchen. Blöd nur, dass ich jetzt dem Inhalt – zumindest einem Teil des Inhalts – vorgreifen werde.

Im Päckchen befinden sich zwei Schraubverschlussgläser. Sie enthalten den Hauptteil des Geburtstagskuchen-Bausatzes. Im Lieferumfang enthalten sind zwei kleine Behälter – einer mit Schokolade und einer mit Zuckerstreuseln und Kerzen. Gesamtpaket: Klick!

Das Geburtstagskind möge bitte wie folgt vorgehen: Kuchen vorsichtig aus dem Glas stürzen – möglicherweise unter Zuhilfenahme eines Messers. Kuchen auf einen Teller stellen. Bitterschokolade im Wasserbad erhitzen (oder bei geringer Hitze und beständigem Rühren vorsichtig auf dem Herd schmelzen), darübergießen und mit den Zuckerstreuseln bestreuen. Sobald die Glasur fest ist, Kerze aufstecken und anzünden. „Happy birthday“ singen, die Kerze ausblasen und den Kuchen anschneiden. Und natürlich essen.

Falls das Paket nicht pünktlich sein sollte: kein Problem! Der Kuchen hält sich angeblich etwa ein halbes Jahr im Glas. Bis dahin sollte er wohl eingetroffen sein. Nebenbei bemerkt: Bitte zuerst das Glas mit dem blauen Deckel öffnen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es wirklich zuverlässig „geploppt“ hat.

Für alle, die den Kuchen nachbasteln wollen, hier das Rezept:

Marmorkuchen im Glas

Gericht: Kuchenteller
Keyword: kuchen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 100 g Zucker
  • 100 g weiche Butter
  • 2 Eier
  • Mark einer halben Vanilleschote
  • 100 ml Milch (je nach Größe der Eier auch etwas weniger)
  • 200 g Mehl
  • 2 TL Backpulver, gestrichen
  • 2 TL Kakao, gehäuft
  • 1 Schuss Rum
  • Butter und evtl. Semmelbrösel für die Formen

Anleitung

  • Zucker und Butter schaumig schlagen, Eier nacheinander unterschlagen. Vanille, Milch, Mehl und Backpulver mit dem Schneebesen unterheben.
  • Die Hälfte des Teigs auf die drei Gläser verteilen. Kakao und Rum unter den restlichen Teig rühren und ebenfalls auf die Gläser verteilen. Diese sollten maximal zu zwei Dritteln gefüllt sein, da der Teig beim Backen logischerweise noch aufgeht.
  • Mit einem Löffel o. ä. den dunklen Teig unter den hellen ziehen. Offene Gläser bei 180°C Umluft für etwa 40 Minuten abbacken. Kuchen aus dem Ofen nehmen und Gläser sofort fest zuschrauben.

Ich wünsche dem „Geburtstagskind“ nochmals alles Gute. Und ich hoffe, sein Tag bot mehr als eine Aneinanderreihung fataler Ergebnisse aufgrund eigener Dummheit und / oder widriger Umstände. Das beschreibt nämlich meinen Tag ganz gut.

Dabei begann es so vielversprechend… Ich montierte nämlich nach gut drei Jahren endlich das Brett, das in der Küche über dem Fenster die Leuchtstoffröhre verdeckt und für eine wirklich hervorragende Beleuchtung der Arbeitsplatte sorgt. Fünf Euro Materialkosten und zehn Minuten Arbeit – wieso hatte das so lange gedauert?!

Da ich der Meinung war, jetzt einen Lauf zu haben, begab ich mich ins Bad, um endlich-endlich-endlich die Spiegelbeleuchtung anzubringen. Offenbar auch nach drei Jahren noch überstürzt, übersah ich doch die Nebensächlichkeit, dass ich für die beiden Lampen einen Trafo brauchte. Montiert, angeschlossen, Schalter gedrückt – und 220 Volt auf die 12 V-Lampen gejagt. Ein kurzes Aufleuchten – das war’s. Mit einem Knopfdruck zwei Drei-Euro-IKEA-Fundgrube-Lampen vernichtet. Wääähhh…

Kurzentschlossen machte ich mich also auf den ohnehin fälligen Weg zu IKEA. Immerhin waren ja auch noch die Scharniere für des Bauherren „Billy“-Regaltüren zu besorgen. Dachte ich zumindest. Ich erstand eine Bad-Deckenlampe, ein nettes Schälchen, das mir zukünftig am Herd als Löffelablageplatz dienen soll, und – nach einem netten Gespräch mit der Dame in der Reklamationsabteilung – die letzten zwölf vorrätigen Scharniere. Ich hatte den Eindruck, wieder obenauf zu sein.

Bei meiner Rückkehr präsentierte ich stolz die Ersatzteiltüte zum Preis von vier Euro. Der Bauherr war begeistert und verschwand damit in seinem Büro. Ich brachte die Lampe ins Bad – natürlich erst, nachdem ich mein Schälchen neben dem Herd platziert hatte. In diesem Augenblick entdeckte der Bauherr, dass wir seit drei Jahren einem Irrtum aufgesessen sind. Die Scharniere an den Regaltüren waren komplett. Was fehlte, waren lediglich die Schrauben. Hätten wir uns nur einmal kurz die Türen angeschaut.

Unfassbar! Die Schrauben waren nämlich in der Scharniertüte, die wir letzthin gefunden, aber für ungeeignet eingestuft hatten, weil wir ja Scharniere suchten. Na, toll. Zwanzig Minuten später saßen die Türen am Regal. So what. Hauptsache Erfolgserlebnis. Die Badlampenmontage verschob ich dann allerdings wegen der mittlerweile schlechten Lichtverhältnisse auf morgen. Man braucht ja auch in der Zukunft noch Herausforderungen. Vor allem, wenn man ganze sieben Euro an einem Tag zum Fenster raus geschmissen hat. Das ist sicher nicht, was die Kanzlerin mit „Gürtel enger schnallen“ meint.

2 Kommentare

  1. Vielleicht hätte ich erst die Bedienungsanleitung durchlesen sollen, bevor ich neugierig und ruckartig Schächtelchen öffne, deren mysteriöser Inhalt dann in einem Meer von Styropor-Nockerln
    verschwindet. Mache ich sonst eigentlich immer, das mit dem vorher die Bedienungsanleitung durchlesen. Aber heute waren Aufregung und Vorfreude einfach zu gross.

    Nochmals vielen vielen Dank!

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