Desperately seeking Norbert

Seit Freitag war er nicht mehr da: der kleine Norbert. Der Schnee scheint nun doch zuviel für ihn zu sein. Nach reiflichen Überlegungen habe ich beschlossen, ihm ein wenig zu helfen. Ich habe ihm an der Stelle, an der er zuletzt Richtung Terrasse marschiert war, einen Weg freigeschippt und einen kleinen Wegweiser aufgestellt.

Das sollte ihm wohl helfen, sich zum Futternapf durchzukämpfen. Hoffe ich. Sehr. Die Vorstellung, dass er am Ende irgendwo da draußen einsam verhungert und erfriert, macht mir doch sehr zu schaffen.

Ich habe seinen Napf nochmal gefüllt und hoffe, dass es heute Nacht nicht wieder schneit.


Heute Mittag hörte es endlich auf und die Sonne kam heraus. Blauer Himmel! Lange nicht gesehen! Der Bauherr und ich beschlossen, uns umgehend auf einen Spaziergang zu begeben. Wer weiß schon, wie lange das Wetter hält? Die Temperaturen waren auch erträglich. Es war herrlich.

Das einzige, das das Vergnügen etwas schmälerte, waren die tief verschneiten Wanderwege, die offensichtlich vor uns an diesem Tag noch niemand beschritten hatte. Der Spur des Bauherrn vor mir zu folgen erwies sich teilweise als etwas schwierig.
MrFlax: „Wie läufst du denn? Das ist kein Schwebebalken!“ MrsFlax: „Ich versuche, in deine Fußstapfen zu treten.“ MrFlax: „Daran sind schon ganz andere zerbrochen…“

Ich schaffte es dennoch – wenn auch nur wortwörtlich und nicht sinnbildlich. Immerhin! Und das mit Kamera und trotz heftigen Gejammers meinerseits, wenn es im Tiefschnee bergauf ging. Aber daran ist er ja mittlerweile gewöhnt, nachdem er mich zu Fuß über die Dolomiten und auf dem Rad durch die französischen Alpen getrieben hat.

Jedenfalls lohnte sich die Anstrengung mal wieder sowohl fototechnischals auch in Hinsicht auf körperliches Wohlbefinden. Eine Weile in der Sonne zu sein holt einen doch wieder etwas aus der Winterdepression heraus.

Das einsetzende Tauwetter tat ein übriges und bescherte zusätzlich das ein oder andere nette Fotomotiv. Ein wirklich gelungener Sonntag nach all den grauen, kalten und nebligen Januartagen.

Jetzt wäre eigentlich alles super, wenn sich morgen früh nur wieder kleine Pfotenabdrücke auf der Terrasse finden würden. Norbert! Komm nach Hause!!!

Norbert, komm bald wieder, bald wieder nach Haus.
Norbert, lauf nie wieder, nie wieder hinaus.
Ich mach mir Sorgen, Sorgen um dich.
Denk auch an morgen, denk auch an mich.
Norbert, komm bald wieder, bald wieder nach Haus.
Norbert, lauf nie wieder, nie wieder hinaus!“
– Nobby Quinn