Gone with the wind

Da sind sie dahin – meine punkteträchtigen Vorsätze für heute. Und das nur, weil Missy Flax nicht bereit war, in Sturm und Platzregen ihr junges Leben zu riskieren. Wie unglaublich egoistisch!

Dabei war die Fahrt von Mainz aus schon ziemlich ungemütlich…

„Tara! Home. I’ll go home. (…) After all… tomorrow is another day.“

… aber die Lage hat sich in den letzten Stunden deutlich verschlechtert.

Im Ernst: Bei diesem Wetter, das hier seit meiner Rückkehr aus dem Büro herrscht, würde ich selbst meinem ärgsten Feind ein Bett für die Nacht anbieten, damit er nicht ein paar Schritte zum Auto gehen muss. Oder zur Kutsche. Nicht wahr, Scarlett?

Rhett turns to walk down the stairs
Oh, Rhett!“
Scarlett watches Rhett walk to the door
„Rhett!“
Scarlett runs down the stairs after Rhett
„Rhett, Rhett!“
Scarlett catches him as he’s walking out the front door
„Rhett… if you go, where shall I go, what shall I do?“

Für ein Läufchen ist das wirklich nichts. Nicht mal hinter Rhett Butler her. Und in den Sturm sowieso nicht ohne Gewichte an Händen und Füßen.

„Now isn’t this better than sitting at a table?“

Nö, Scarlett. Sorry. Beim Eintreffen des Pflasterers („Sir, you are no gentleman.“ – „And you, Miss, are no lady. „) ließ der Sturm zwar nicht wesentlich nach, aber der Regen setzte zumindest eine Weile aus. So konnten wir zwar komplett verweht, aber immerhin halbwegs trocken das Außengelände besichtigen. Sein Angebot kommt morgen.

„I can’t think about that right now. If I do, I’ll go crazy. I’ll think about that tomorrow.“

Dafür verlief der Bürotag relativ störungsfrei. Morgen wird es deutlich härter. Erst neun Stunden Arbeit und dann bereichsinternes Weihnachtsessen beim Italiener. Das ist kein Spass. Wirklich nicht.

„My life is over. Nothing will ever happen to me again.“


Andererseits ist wahrscheinlich das Essen mal wieder ziemlich lecker. Und so wird es wohl auszuhalten sein. Oder sagen wir: Es gibt sicher Schlimmeres. Zum Beispiel hungrig ins Bett zu gehen. Oder was meinst du, Scarlett?

„As God is my witness, as God is my witness they’re not going to lick me. I’m going to live through this and when it’s all over, I’ll never be hungry again. No, nor any of my folk. If I have to lie, steal, cheat or kill. As God is my witness, I’ll never be hungry again.“


Wahrscheinlich müsste ich mir jetzt für morgen ein Kleid aus Übergardinen nähen, aber ich schätze, ich nehme einfach etwas Unspektakuläreres aus dem Schrank. Und lege mich stattdessen jetzt mit einem Buch aufs Sofa. Gilt Lesen als Alternativsport?

5 Kommentare

  1. Nein! X(
    Und was sollen überhaupt die faulen Ausreden mit dem Wetter? Hierzu ein Schwank aus meiner Jugend:

    Am zweiten Weihnachtstag des Jahres Weissichnichmehr waren mein Bruder und ich zu einem 5-km-Lauf um die Familienmeisterschaft im Friedrichsruher Wald verabredet. Als wir dorthin aufbrachen schien
    noch die Sonne, auf der kurzen Fahrt dorthin zog es sich jedoch zu. Am Waldparkplatz angekommen fing es an zu tröpfeln und es wehte eine frische Brise.Wir liefen los – und die Brise wurde immer
    brisiger. Ausserdem hatte der Himmel inzwischen seine Schleusen derartig weit geöffnet, dass es ein Gefühl war, als ob man unter der Dusche stünde und den Kaltwasserhahn bis zum Anschlag aufgedreht
    hätte.
    Aber über solche Kinkerlitzchen lohnte es sich erst gar nicht, einen Gedanken zu verschwenden. Denn jetzt war die volle Aufmerksamkeit gefordert, sich nicht von den Erzeugnissen der Forstwirtschaft
    Leib und Leben gefährden zu lassen. Eigentlich nicht nur die volle, sondern die doppelte Aufmerksamkeit: man wusste gar nicht, ob man eher nach unten schauen sollte, um nicht über Geäst und
    kleinere Baumstämme zu stolpern, oder doch eher nach oben, um nicht hart am Kopf getroffen zu werden. Oder um es mit den Worten meiner Ex-Sexualpartnerin Glandon zu sagen: ohne Helm wären wir jetzt
    tot.
    Witzig war auch, dass sich unser Lauftempo als wir zu einer Lichtung kamen plötzlich ohne eigenes Zutun mehr als verdoppelte. Nur fliegen wäre schöner gewesen. Und so erreichten wir „zügig“ und
    unversehrt das Auto, welches zum Glück auch keinerlei Blessuren aufwies.
    Tja, noch heute kann man im Schwarzwald die Schneisen sehen, die Orkan Lothar hinterlassen hat. Denn um keinen geringeren hat es sich gehandelt.

    Ansonsten stelle ich mir nur noch die Frage, wann nach dem x-ten letzten Pflasterer endlich mal der Allerletzte kommt? :fg:

    1. 1. falls das fazit deiner hübschen geschichte sein soll, dass ich ein weichei bin, habe ich es nicht verstanden 😀
      2. verstehe ich deine letzte frage richtig? möchtest du dich anbieten? :fg:

  2. Das hättest du wohl gerne, dass ich vor dir auf den Knien rumrutsche. Aber das werde ich weiterhin nur im übertragenen Sinne tun. :chick:

  3. Wo ich hier schon beim rumchicken bin: Herzlichen Glückwunsch und tausend, ach was! PIMPILLIONEN Dank für ein ganzes Jahr bloghaus! Das gibt dem Leben gleich wieder einen Sinn, man freut sich schon
    aufs morgendliche aus dem Bett springen. Im gesamten weltweiten Netz gibt es nichts spannenderes, interessanteres, witzigeres, lehrreicheres. Kurzum: wenn es MrsFlax nicht schon gäbe, dann müsste
    man sie wirklich erfinden.

    Hoffentlich geht es noch viele Jahre weiter mit dem Häuschen und der netten Familie Flax. Vielleicht bis dereinst ein Treppenlift eingebaut werden muss, um die Mrs in die oberen Gemächer zu hieven.
    :fg: Finanziert aus der Portokasse von MaxFlax, der auch nach Abschluss seiner ruhmreichen MLB-Karriere und siebenfachem Gewinn der World Series am Stück mit den New York Yabkees noch an sein altes
    Mütterchen denkt, das ihm das alles möglich gemacht hat. 😀

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