Nein, das geht wirklich nicht. Seit heute ist es offiziell: Hugo wird nicht mehr mit ins Büro kommen. Wenn er nicht zu Hause bleiben möchte, muss er halt im Auto auf mich warten. Meine gehässigen Kolleginnen haben es jetzt eindeutig zu weit getrieben.
Während ich im OG Kaffee zapfte, erhängten Sie den Revolutionsführer mittels eines Gummibands an meinem Bildschirm und wollten es mir anschließend als Selbstmord verkaufen. Von wegen!
Nur durch rasches und umsichtiges Handeln meinerseits (Abhängen, Herzmassage, Beatmung) war das Schlimmste noch zu verhindern. Ich kam wirklich keine Sekunde zu spät.
Das war allerdings der letzte Kaffee, den ich diesen entmenschten Weibern mitgebracht habe. Definitiv!
War es für Hugo nicht schon schlimm genug, dass Mario Vargas Llosa den Literaturnobelpreis bekam? Musste dieser erneute Tiefschlag jetzt wirklich sein? Wie kann man nur so hinterhältig und gemein sein?! Ich möchte wirklich nicht, das Hugo von solchen Menschen umgeben ist. Menschen, die sich derart hässliche Scherze auf seine Kosten erlauben. Gehässige und gefühlskalte Menschen, die einen Anblick wie den oben auch noch witzig finden.
Als Anführerin dieses Anschlags entpuppte sich am Ende auch noch meine (jetzt ehemalige) Lieblingskollegin. Unfassbar! Die fiese Anstifterin zum Gattungsverbrechen und zum Anschlag auf die Revolution wird noch bereuen, was sie da getan hat. Das Lachen wird ihr im Halse stecken bleiben – und sie wird keinen Kaffee haben, um es herunterzuspülen. Weil ich ihr nämlich keinen mitbringen werde, und weil sie selbst zu faul ist, sich welchen zu holen. Und das Weihnachtsgeschenk, das ich schon für sie besorgt habe, werde ich auch selbst behalten. Shit happens!

