Ende Gelände!

Sie ist unweigerlich vorbei: die Tomatensaison. Ein bißchen wehmütig bin ich schon, aber die Massen von unreifen Tomaten zum Nachreifen trösten erstmal darüber hinweg. Einige reife Exemplare gab es auch. Morgen wird nochmal eingekocht. Ein letztesmal für dieses Jahr. Der Rest wird nach und nach gegessen.

Jetzt sind die Beete leer. Bis auf den Basilikum, der sich sicher kurzfristig freuen wird, etwas mehr Luft und Licht zu haben. Bis ihn der Nachfrost dahinrafft. Seufz.

An den letzten beiden Abenden gab es flottes Essen aus Resten. Der Kühlschrank musste geleert – oder zumindest von allem schnell Verderblichen befreit – werden.

Zuerst eine zitronige Pasta mit Lauch und einem Lachs obendrauf. Dann Pizza mit allerlei Angebrochenem: Champignons, Bresaola, Ziegenkäse, Feigen. Und einem Gläschen selbstgemachter Pizzasoße. Darüber Thymian und Rosmarin aus dem Garten. Perfekt.

Vom Pizzateig gab es noch reichlich Reste. Aus denen würde heute Pizzabrot mit Olivenöl und Kräutern werden. In Fladenform. Dazu die köstlichen Mitbringsel der Gäste vom Dienstag: Trauben, Ziegenkäse und Wein von La Palma. Und eine hausgemachte Mojo verde. Und der vom Kürbisfest angeschleppte Bockshornkleekäse aus dem Westerwald. Und Bresaolareste gab es auch noch. Der Plan stand. Ein Festmahl kündigte sich an.

Aber dann: Moooment! Hausgemachte Mojo verde! Wieso nicht die Mojo statt des Olivenöls und der Kräuter dünn auf die hauchdünnen Pizzateigfladen streichen?! Genau. Einen Versuch wäre es wert. Und was könnte schon schiefgehen? Eben. Nix. Dazu ein wenig frisch geriebenen Parmesan und etwas schwarzen Pfeffer. Könnte klappen. Klappte auch.

Zum Pizzateig gibt es noch folgenden Nachtrag: Da ich immer noch kein Manitoba auftreiben konnte, setzte ich ihn mit Tipo 00 und Tipo 0 zu gleichen Teilen an. Und ich fand ihn fast noch wenig geschmeidiger als die letzten Male. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass man von Mal zu Mal dazu lernt. Und geschickter wird.

Diesmal zog ich ihn jedenfalls perfekt hauchdünn aus. Er warf die schönsten Blasen. Und die Mojo darauf war eine der besten Ideen, die ich je hatte.

Wenn ich das Foto sehe, rieche ich es geradezu. Und nebenbei: Bessere Trauben als diese habe ich auch noch nie gegessen. Jetzt müsste es bloß heute mit dem Lottogewnn klappen – dann hätte ich innerhalb kürzester Zeit eine weinberankte Terrasse mit Pizzaofen. Und zwar in einem Teil der Welt, in dem etwas häufiger die Sonne scheint als hier. Und in dem man erst im November die Tomaten auswerfen muss.

Damit mir nicht langweilig wird, plane ich die Eröffnung eines B&Bs. Man wird ja mal träumen dürfen.

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