I’ve been high

Wie jetzt fortfahren? Manchmal hilft tatsächlich nur Alkohol. Ich habe also Limoncello angesetzt. Das war die ganze Zeit schon mein Plan. Jetzt habe ich aber zufällig 96%igen Alkohol und ausgezeichnete Zitronen erwischt. Passte irgendwie. Bitter-süß und betäubend. Kann nur helfen. Vor allem nach dem vergangenen Freitag. Auch wenn der Limoncello jetzt noch eine Weile durchziehen muss. Auch das passt. Auch in mir muss einiges noch eine Weile durchziehen.

„Have you seen? Have not, will travel
Have I missed the big reveal?
Do my eyes, do my eyes seem empty?
I’ve forgotten how this feels

I’ve been high, I’ve climbed so high
But life sometimes it washes over me…“

Weiß noch wer, wie das war, wenn man als Kind so richtig geheult und geschluchzt hat? Bis zur Erschöpfung? Und bis man schließlich einschlief – völlig groggy. Und morgens wachte man auf. Und die Welt war eine andere. Begann von vorne, sich zu drehen. Oder wie es ist nach einem Gewitter? Drückend, heiß, unerträglich vorher. Wie aufgestaut. Und dann ein Blitz. Und es regnet. Und es riecht alles neu und frisch.

Eine klassische Katharsis eben.

„…Have you been? Have done, will travel
I fell down on my knees
Was I wrong? I don’t know, don’t answer
I just needed to believe


I’ve been high, I’ve climbed so high
But life sometimes it washes over me
And so I dive into a pool so cool and deep
That if I sink, I sink and when I fly I fly so high..“

Ich habe jedenfalls aus einem Liter Allerhöchstprozentigem und den ganzen mühsam bei brütender Hitze abgeschrubbelten Zitronenschalen erstmal den Grundstein für meine zukünftige Limoncello- aka Limuncell-Produktion gelegt. Meine Schwester hatte im vorletzten Jahr eine Anleitung ihrer toscanischen Vermieterin mitgebracht. Und der bin ich brav gefolgt. Der Fruchtanteil war ziemlich hoch. Der Zuckergehalt erträglich. Es gibt wenig Schlimmeres als zu süßen Limoncello. Das Rezept gibt es dann in ein paar Wochen – so es denn meinen Geschmack trifft.

„… What I want? What I really want is
Just to live my life on high
And I know, I know you want the same
I can see it in your eyes…“

Guuut… Da man für Limoncello / Limuncell ja nur die Schalen braucht, endete ich mit einem Berg bester, saftigster entschalter Zitronen. Ich entschied mich für Eis. Den Rest des ausgepressten Zitronensafts füllte ich in eine Eiswürfelform und packte ihn in die Gefrierung. Entweder demnächst nochmal Eis – oder ich verbrauche ihn nach und nach beim Kochen.

Nach dem Vorbild des Holunderblüteneises gab es ein Zitronen-Joghurt-Eis. Bei der Gelegenheit erhielt auch das Holunderblüteneisrezept ein schickeres Foto. Es war noch eine dicke Kugel übrig geblieben, die allerdings während des Fotografierens innerhalb von Sekunden ihren Aggregatzustand wechselte. Like a snowball in hell. Echt heiß heute.

Außerdem habe ich mal alle bisher verbloggten Eisrezepte auf einer eigenen Seite verlinkt: Eiskarte. Da die Fotos teilweise sehr abstoßend sind – besser ein hässliches Foto als gar keins… oder doch nicht? -, musste ich mehrfach extrem über meinen Schatten springen. Der Gatte bot mir freundlicherweise seine Hilfe an: Falls ich alle Sorten mit fiesem Foto nochmals neu herstellen und gescheit fotografieren wolle, würde er anbieten, sie zu essen. Immerhin! Ich denke darüber nach.

Zitronen-Joghurt-Eis

Gericht: Eiswaffel
Keyword: eis, joghurt, zitrone
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 300 ml Zitronensaft frisch gepresst
  • 300 g Zucker
  • 400 g griechischer Joghurt
  • 200 g Sahne
  • 1 Schuss Zitronenschnaps oder -likör Limoncello zum Beispiel. Ich nahm Kitron, den wir von Naxos angeschleppt hatten.

Anleitung

  • Zitronen auspressen und den frisch gepressten Saft mit dem Zucker kurz aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Abkühlen lassen.
  • Joghurt und Sahne verquirlen – nur kurz – und den abgekühlen Zitronensaft unterrühren.
  • In der Eismaschine nach Anleitung des Geräts zu Eiscrème rühren lassen.

„… I’ve been high, I’ve climbed so high
But life sometimes it washes over me, It washes over me
I close my eyes so I can see
Make my make believe, believe in me, believe in me, believe in me.“
– REM

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2 Kommentare

    1. Da kommen noch mehr. Vor allem teste ich gerade am Kaffir-Limetten-Sorbet von Freitag rum. Und an einem Tomaten-Sorbet. Beide sind so als Zwischengang geplant. Mit Alkohol angegossen.
      Da macht das Testen auch noch lustig 😀

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