„Sägespäne im Kopf…“

Heute morgen dachte ich kurz daran, dass es doch gut ist, wenn nicht alle Berufswünsche wahr werden. Ich wollte mal Tierärztin werden. Wäre ich tatsächlich Tierärztin geworden, hätte ich mich heute morgen garantiert selbst eingeschläfert. Beim Aufwachen war ich sowas von fertig. Unglaublich. Das einzig Gute war, dass ich nicht genau wusste, woher die Schmerzen und Beschwerden kamen: von der fetten Erkältung oder von der Arbeit des gestrigen Tages.

Da wir wegen des Estrichs aber mittlerweile stark unter Zeitdruck stehen, kam krank im Bett liegen bleiben als Lösung absolut nicht in Frage. Also raus aus den Federn, diverse Tabletten eingefahren (langsam stumpfe ich in dieser Hinsicht echt total ab) und dann vollgepumpt wie einst Jan Ullrich ab zum Arbeitseinsatz. Gut. Der Vergleich hinkt etwas. Auf meiner Rückbank tummelten sich statt irgendwelcher Mandys und Sandys vier „gelbe Säcke“, der Bauherr heißt nicht Eyk Pokorny und einen Fahrradständer habe ich auch nicht abgeräumt.

Irgendwann ging es dann besser als erwartet. Heute abend bin ich zwar wieder fix und fertig, aber die Erkältungsbeschwerden scheinen etwas schwächer zu sein. Oder vielleicht sind sie nur nicht mehr so spürbar, weil mir irgendwie sowieso alles weh tut.
Immerhin haben wir wieder ganze Arbeit geleistet. Der Eingangsbereich, die Garderobe und der Würfel sind fertig. O.k. – im Würfel fehlt die kürzeste Wand noch, aber nur, weil wir wegen der Dunkelheit irgendwann abbrechen mussten. Gleichzeitig Würfel ausleuchten und im Wohnzimmer OSB-Platten zurechtsägen ging aus logistischen Gründen nicht. Mit nur einer Kabeltrommel waren wir einfach stromtechnisch etwas unterversorgt.

Das Haus wirkt mit den Sperrholzplatten an den Wändern irgendwie richtig wohnlich. Jedenfalls deutlich hübscher als vorher mit der überall hervorquellenden Zellulose.

Die Parkplatzsuche bei meiner Heimkehr gestaltete sich zwar etwas weniger nervtötend und langwierig als gestern abend, aber das, worauf ich mich mittlerweile fast am meisten freue, sind die Parkplätze vor dem Haus. Gut… Die Nachbarn… Aber gestern haben wir sie durch geschicktes Parken immerhin dazu gebracht, ihr Auto vor dem eigenen Haus zwischen die Euro-Paletten-Treppe und die Mauer der Nachbarn neben ihnen quetschen zu müssen. Sah ziemlich ungesund aus, aber das kratzt uns ja nicht *höhö*

Tom wird uns morgen mitteilen, ob die Verschiebung des Estrich-Termins um eine Woche nach hinten möglich ist. Das würde uns sehr helfen, da wir dann das tolle Fassenachts-Wochenende noch für dringend erforderliche Arbeiten hätten. Falls das nicht geht, werden wir halt sehen müssen, dass wir die unteren Raumhälften noch mit Gipskarton beplankt bekommen, bevor der Estrich eingebracht wird. Den Rest der Platten und den Deckenanschluss können wir notfalls auch dann fertig stellen, wenn der Estrich angetrocknet ist.

Irgendwie werden wir schon fertig werden. Ich bin nach diesem Wochenende voller Optimismus. Wenn man derartige Flächen schafft, obwohl man sich irgendwie untot fühlt, muss man ja im Zustand völliger körperlicher Gesundheit den Rest mit links erledigen können. Wichtig wäre nur, gelegentlich den Radiosender zu wechseln. RadioFFH beglückte uns heute stündlich mit mindestens einem Grönemeyer-Liedchen. Das muss ja nun wirklich nicht auch noch sein.

„Fühl mich leer und verbraucht
Alles tut weh
Hab Sägespäne in meinem Kopf
Kann nichts mehr essen
Kann die OSB-Platten nicht vergessen
Aber auch das gelingt mir noch“

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