Kondenswasser und Artensterben

Habe ich am Freitag geschrieben, es wäre nicht feucht im Haus? Gelogen! Es ist mittlerweile ziemlich feucht. An den Fenstern glitzern hübsche Kondenswassertropfen. Und eins war klar: Jetzt ist es soweit! Stoßlüften!

Also marschierte ich einmal durchs ganze Haus und riss alle Fenster auf. Sehr wohltuend. Selten habe ich mich über Durchzug mehr gefreut. Vom Sommer 2003 in der total überhitzten Stadtwohnung einmal abgesehen.

Bei meinem Rundgang fiel mir auf, dass im Schlafzimmer etwas fehlte.

Suche den Fehler! Richtig. Das fette Solarkabel ist verschwunden. Das hatte ich am Freitag wohl übersehen, da es im OG (und draußen natürlich auch) stockdunkel war. Da stellte sich jetzt nur die Frage: Wo isses?

Ein Blick von außen aufs Haus schaffte Klarheit. Immerhin können jetzt die Wände im Schlafzimmer gespachtelt und verputzt werden. Ein Problem weniger.


Zu der illustren Runde noch bestehender Probleme gesellte sich allerdings nach einem Tom-Telefonat wieder eines hinzu. Die Lüftung war noch nicht in Betrieb genommen worden. Das bedeutet, dass wir eigenhändig lüften müssen. Theoretisch dreimal am Tag, was natürlich absolut nicht machbar ist. Toms Vorschlag, Nachbarn darum zu bitten, halten wir für einen Witz. Wem soll man derartiges zumuten? Höchstens Leuten, bei denen es einem nichts ausmacht, wenn sie einen anschließend lebenslang hassen.

Bleibt immerhin noch die Möglichkeit, erneut einen Trockner zu mieten. Oder besser zwei. Meine Lieblingsnachbarin hatte letzthin erwähnt, dass es in der Nähe eine Firma gäbe, die die Dinger günstig ausleihen würde. Letztendlich werden wir wohl auf diese Variante zurückgreifen müssen, damit das Haus am Ende nicht total schwitzig wird.


Auf dem Rückweg suchte ich unablässig neben der Straße nach Haltmöglichkeiten. Der Himmel war sensationell und schrie geradezu danach, fotografiert zu werden. Die Fahrt dauerte dementsprechend ca. dreimal so lange wie auf dem Hinweg. Bei meinem letzten Halt entdeckte ich auf einem Feld zwei von den Gänsen, die ich bereits im letzten Frühjahr im Frankfurter Palmengarten fotografiert hatte, und die ich hinterher als Nilgänse identifizieren konnte.


Recht hübsche Viecher – leider offensichtlich ziemlich blöd, wie ich bereits damals feststellen musste. Und dieser Eindruck verfestigte sich leider. Die beiden Exemplare von heute auf einem Acker in der Nähe von Wehen legten ein ähnliches Verhalten an den Tag wie der letzte Dodo – kurz bevor er freudig und unbedarft auf den Seefahrer zulief, der daraufhin ihm und seiner ganzen Art kurzentschlossen mit einem Knüppel den Garaus machte.

Ich ließ sie natürlich am Leben, schlich mich an und ärgerte mich dabei unablässig, nicht das stärkere der beiden Teleobjektive dabei zu haben, das ich vor der Abfahrt aus Gewichtsgründen aus dem Kamerarucksack entfernt hatte. Wozu hätte ich es am Bau auch brauchen können?

Als die beiden blöden Vögel allerdings immer noch dumm und gelangweilt auf dem Acker herumstanden, als sie bereits locker in Reichweite des EF 70-200 mm waren, ließ mein Ärger nach. Das Kopfschütteln jedoch nicht. Das waren doch keine „wilden Tiere“. Die wären höchstens jedem anständigen wilden Tier peinlich gewesen. Es würde sich erst kurz schämen, sie anschließend in sehr gehässigem Ton als „Haustiere!“ beschimpfen und sie schließlich – so es sich um ein fleischfressendes wildes Tier handelte – genüsslich in Stücke reißen. Mahlzeit!

4 Kommentare

  1. Heute gab es im ARD-Morgenmagazin die Errichtung eines Niedrigenergie-Holz-Fertighauses live bewundern. Was einem hier so plastisch geschildert wurde auch mal in bewegten Bildern zu sehen war schon interessant.
    Einziger Unterschied zu hier: die dortige Bauherrin war ziemlich auf den Mund gefallen. 😀

  2. „Doch trotz des rasend schnellen Baufortschritts will sich die Familie Vöbel jetzt aber etwas Zeit lassen: Der Einzug ist für Juni geplant.“

    Bin mal gespannt, wer schneller ist. :fg:

    1. wir lassen uns doch nicht von irgendwelchen vöbels die butter vom brot nehmen. pah! die haben ja nicht eine einzige schraube selbst in die wand gedreht. geschweige denn kiloweise
      zellulose inhaliert. das gildet nicht!!! 😀

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