Ausgebacken, ausgelutscht, ausgekocht & ausgefuchst

Ja, so könnte man die letzten Tage wohl zusammenfassen…Auf den Fritierwahn folgte der „Politische Aschermittwoch“ bzw. was man mittlerweile so „politisch“ nennt. Minderheiten beschimpfen zum Beispiel. Aber wehe, es trifft einen selbst! Da wird von der „heute Show“ plötzlich Political Correctness gefordert, während gleichzeitig Drohmails an Mainzer Fassenachter, denen man Volksverhetzung vorwirft, verschickt werden. Es ist erbärmlich. Ganz einfach. Wie tief ist diese Gesellschaft eigentlich gesunken?! Von „Bätschi“-Infantilitäten und Gossenslang aus der geistigen Tiefebene der Pellenz mal ganz abgesehen.

Donnerstag war ich dann mit einer Kollegin in Mainz Sushi essen. Auf der Rheinallee im „Hi An QT“. Während wir aufs Essen warteten, wurde hinter der Theke plötzlich der Sekt ausgepackt. Klar! Chinesisches Neujahr!

Das Essen war wirklich gut. Kann man mal wieder machen. Anschließend warf ich einen Blick ins Chinesische Horoskop. Es begann gerade das Jahr des Erd-Hundes. Klingt ja noch ganz nett. Ich bin allerdings Feuer-Ziege (!), der Gatte Holz-Drache (was seiner Ansicht nach Richtung „Papier-Tiger“ geht…), die Schwester gar Metall-Schwein. Hart.

Zweite Google-Suche nach diesem Abend: Kann man den Teig für die Wan-Tans bzw. Jiaozi bzw. Dumplings selbst machen? Ich hatte mich gerade einigermaßen orientiert, als das Handy vibrierte und Bloglovin‘ mir das hier servierte: Küchenchaotin: „Dumplingteig selber machen – schnell und einfach mit nur zwei Zutaten“. Genialer Zufall. Danke! Wird ausprobiert. Großes Feuer-Ziegen-Ehrenwort…

Freitag gab es Goldkäppchen mit Spinat und Garnelen. Die Teller wurden mit letzter Kraft gefüllt. Fiese Erkältung! Mist!!!

Nach dem Essen ging es in rasender Geschindigkeit bergab mit mir. Die für Samstag geplanten Blumenkohl Sisters liegen immer noch unbearbeitet in der Küche. Der Gatte bekam Lammhüftenreste mit Brezenknödelresten. Mehr ging nicht. Selbst der gute Schmorduft drang nicht so zu mir durch wie sonst.

Gestern lag ich dann nur rum, jammerte über den Tod meiner hochtrabenden Pläne fürs Wochenende und suhlte mich in Selbstmitleid. Der Gatte drohte abwechselnd mit Tee und meiner Mutter. Half aber alles nix. Erst als er zu Produkten der forschenden Pharmaunternehmen griff, wurde es etwas besser. Puh!

Schließlich übernahm er meine Hofrunde und brachte mir ein Suppenhuhn mit. Das ist mal ein Mann, der weiß, worauf es im Leben ankommt. Spätabends warf ich das Huhn noch in den Topf. Suppengemüse gab es bereits vorgeschnippelt – nämlich all die Gemüsereste der letzten Wochen, die ich einfach stets gewürfelt ins Gefrierfach gestopft hatte. Perfekt!

Das Huhn brachte übrigens seine Innereien mit. Die hebe ich aber auf, bis ich wieder etwas schmecken kann. Spätabends wollte ich den Topf auf der Terrasse deponieren, machte allerdings schlagartig kehrt. Ich stand da mit meinem Topf in den Händen und dachte kurz, es könne sich nur um eine fieberinduzierte Wahnvorstellung handeln: ein Fuchs! Ein riesiger Fuchs!! Direkt vor der Terrasse!!!

Ich verscheuchte ihn, nahm aber sicherheitshalber mein Huhn wieder mit ins Haus. Heute morgen entdeckte ich, dass er wohl nochmal zurückgekommen war. Der Beutel mit den Kompostabfällen, den ich entkräftet in den Spritzschutz gelegt hatte, weil mir für die paar Meter zum Komposter die Kraft fehlte, lag zerfetzt auf dem Rasen. Ich glaube nicht, dass ihm der Inhalt gefallen hat. Waren nur Kartoffelschalen u.ä. Kein gutes Bornhof-Huhn.

Heute morgen ging es mir dann etwas besser. Der Ich-säe-Chili-und-Auberginen-Plan schien machbar. Ich enteiste die Untersetzer, suchte das Saatgut zusammen und bereitete die Eierkartons vor. Ab da lief alles schief. Ich schrieb die Zettelchen zur Beschriftung der einzelnen Samen – bis ich mein Laminiergerät nicht fand. Verdammt!

Ich hatte es im letzten Sommer weggepackt. Daran erinnere ich mich noch. Es sollte ja nicht einstauben bis zum Frühjahr. Super! Ich habe es so gut verstaut, dass es unauffindbar ist. Bei der Suche stieß ich allerdings auf drei Dinge, die ich ebenfalls schon gesucht hatte: den Eimer mit dem Vogelfutter, eine Kleinigkeit, die für den Adventkalender des Gatten bestimmt gewesen war, und zwei Päckchen Osterservietten, die ich an Ostern nicht finden konnte.

Planänderung jedenfalls, was die Saatgutetiketten anging. Zettel in die Tonne gekloppt und Etiketten mit dem Dymo hergestellt. War nervig, ging aber.

Als ich die Blumenerde in die Eierkartons füllen wollte, wurde es wieder lustig. Die war nämlich gefroren. Bretthart. Bret „Hit Man“ Hart sozusagen. Ich schleifte den Sack in die Sonne und wartete. Zwei Stunden später kratzte ich mit meiner kleinen Pflanzschaufel mühsam Erde zusammen. In bester Granita-Manier. Als ich endlich die drei Eierkartons befüllt hatte, war ich schon wieder in Schweiß gebadet und hörte im Hintergrund leise das Sofa rufen.

Egal! Ich ließ die Erde noch kurz in der Sonne stehen und versenkte dann mein Saatgut. U.a. auch endlich die Chilisamen aus Wiesbaden von nurkopfler. Im letzten Jahr waren sie aus unerfindlichen Gründen nicht zum Zug gekommen. Danke nochmals!

Zu den Auberginen gesellten sich nach dem Erfolg des vergangenen Jahres – niemals hätte ich gedacht, dass die hier so ertragreich sein würden – weitere Sorten: Tonda bianca, Bambino, Rosso di Napoli und Violetta lunga 3. Im Tausch mit der Schwester werden noch drei weitere Sorten hinzukommen – zusätzlich zu den Wiederholungstätern Rotondo bianca und Black beauty.

Bin schon ganz aufgeregt. Endlich geht’s wieder los. Demnächst folgen die Tomaten. Vielleicht taucht bis dahin auch das Laminiergerät wieder auf…

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