Mach‘ ich morgen…

Der Gatte mustert mich bereits seit einiger Zeit streng, wenn es um das Thema „Socken“ geht. Nicht, dass sich hier viele Gespräche um dieses Thema drehen würden, aber ab und an fällt sein Blick auf einen Wäschekorb, der seit geraumer Zeit in einer Schlafzimmerecke steht. Und dann fällt sein Blick auf mich. „Beredtes Schweigen“ nennt man das wohl…

Um es kurz zu machen – und gleich die ganze Abscheulichkeit meines Tuns bzw. Nichttuns ans gleißende Licht des Tages zu zerren – gebe ich es jetzt hiermit offiziell zu: Ich heiße Manuela, und ich bin ein Socken-Messie. So! Jetzt isses raus! Puh!

Witzigerweise habe ich sogar die passenden Küchenhandtücher für meinen elenden Zustand.

Um auf das Sockentrauma zurückzukommen – meine Probleme sind folgende: Problem 1 – Ich habe ausschließlich schwarze Socken (abgesehen von einigen Abweichlern zum Laufen). Problem 2 – Ich bin ausgesprochen faul, was das Zuordnen von passenden Paaren nach der Wäsche angeht. Problem 3 – Ich lagere frisch gewaschene, aber nicht sortierte Socken in einem Wäschekorb. Problem 4 – Ich kaufe notfalls neue Socken, wenn die Sortierten (zwischendurch bin ich ja auch mal brav…) zu Ende gehen.

So kam es, dass ich im Schlafzimmer einen Wäschekorb stehen hatte, in dem sich bis gestern etwa 500 (und das ist freundlich geschätzt) einzelne schwarze Socken befanden. Und ein paar Laufsocken. Ich weiß. Abartig. Im Nachhinein schäme ich mich. Nein, man könnte fast sagen, ich verabscheue mich.

Jedenfalls fasste ich gestern einen wahrhaft heldenhaften Plan. Die Socken mussten weg! Also verbrachte ich einige Zeit am Nachmittag und am Abend damit, sie wieder paarweise zu sortieren.

Jedenfalls sollte ich jetzt etwa – die ohnehin sortierten Paare eingerechnet – für ein Jahr Socken haben, ohne auch nur ein einziges Mal welche waschen zu müssen. Irres Lachen hier.

Ich fasse das jetzt mal zu meiner Verteidigung wie folgt zusammen: Der Tag hat 24 Stunden. Acht Stunden verbringe ich im Büro. Hinzukommen je eine Stunde An- und eine Stunde Abfahrt. Ich schlafe etwa sechs Stunden pro Nacht. Bleiben noch acht Stunden für Kochen, Fotografieren, Laufen, Spülen, Putzen, Zimtschnecken backen und Wäsche waschen. Und zwischendurch auch mal bloggen. Und einfach nur faul herumlungern.

Fazit: Der Tag ist zu kurz für mich. Oder: Der Tag ist zu kurz, um Socken zu sortieren. Oder 125.245.268 andere Dinge zu tun, die mit dem „Mach‘ ich morgen!“-Aufkleber versehen und bis in alle Unendlichkeit aufgeschoben werden. Damit ist jetzt Schluss!

Okeeeehhhh… Nicht wirklich Schluss, aber ich nehme mich jetzt mal dieser Probleme an. Allsamstäglich. Pro Samstag ein Problem. Oder eine Dreckecke. Oder ein sonstwie aufgeschobenes Ding, das dringend mal erledigt werden müsste. Wer mitmachen will, ist herzlich eingeladen. Ich bin sicher, dass ich nicht die einzige Chaotin bin. In jedem Haushalt gibt es das. Oder?!

Heute hab‘ ich’s gut. Vom gestrigen Abendessen  (Rouladen, Gratin Mont d’Or, Romanesco) sind noch Reste da. Nämlich Gratin und Gemüse. Da darf dann nachher ein Kabeljau ran. Und fertisch!

2 Kommentare

  1. Nach sorgfältiger Analyse dieses Posts fällt mir auf, dass „Arbeit“ der größte Zeitfresser deines Tages ist. Ich rate die, diesen Posten zugunsten von kochen und bloggen aufzugeben.

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