Das ist eigentlich auch schon – knapp zusammengefasst – das Ergebnis des Tages. Das Wetter war toll, der Bauherr voller Tatendrang. Was lag da näher, als heute morgen Richtung rheinland-pfälzische Grenze zu fahren und ein weiteres Stück des Rheinsteigs in Angriff zu nehmen? Eben. Nichts.
Unweigerlich Herbst
Besser, man freundet sich gleich mit dem Gedanken an, dass ab jetzt nur noch Blätter fallen, man friert und man für jeden Tag mit halbwegs blauem Himmel dankbar sein muss. Nach einem morgendlichen Schockerlebnis – die Nachbarskatze sprang das Vogelhäuschen an und ließ sich triumphierend auf dessen Dach nieder – begaben wir uns zum Idsteiner Herbstmarkt.
Max van Gogh
Und da war es beinahe ab – das Ohr. Und Paul Gauguin war diesmal definitiv nicht daran beteiligt. Max war heute morgen etwas knapp dran für den Bus und beschloss, mit dem Rad nach Idstein (nicht nach Arles!) zum Bahnhof zu fahren. Prinzipiell nicht die schlechteste Idee, wenn man unterwegs nicht soviel Geschwindigkeit drauf hat, dass man in der Abfahrt eine Kurve nicht mehr kriegt und mit dem Kopf gegen ein Verkehrsschild brettert. Am Ende war es Glück, dass es nur das Ohr erwischt hat, das an mehreren Stellen geklebt werden musste. Es ist ganz schön zerfetzt irgendwie.
„I am the grim reaper“
„I beg your pardon…
… I never promised you a rose garden
Along with the sunshine
there’s gotta be a little rain sometime…“
Lustiger Tag irgendwie. Ständig wurde etwas gesucht. Schwester Ignorantia sucht immer noch nach ihrer Muttersprache, die Lieblingskollegin sucht derweil nach einem Bolzenschussgerät, und ich suche verzweifelt nach dem letzten Rest Selbstachtung, der mich eventuell dazu bringen könnte, einen neuen Job zu suchen. Ja, es war schlimm heute. Aber das Schlimme war nicht vorbei, als Feierabend war. „Das Schlimme“ ist eigentlich nie vorbei.