Wenn’s mal wieder länger dauert…

Gleich vorab: Nein. Es gibt jetzt kein Snickers-Rezept. Es gibt ein Rezept, das ich bereits vor zwei – oder drei? – Wochen der Nachbarin versprochen habe. Und gleichzeitig passte die Überschrift zur Lage. Ich sag’s mal so: Es wird wohl nicht mehr besser werden, aber gleichzeitig werde ich älter. Das macht alles nicht leichter. Und auch nicht wirklich schneller. Meine komplette Energie landet derzeit im Job. Dann gibt’s noch Abendessen. Und meistens langt es dann nicht mal mehr für ein Foto. Von Bloggen ganz zu schweigen.

Ich habe mal zu meiner Verteidigung alles rausgekramt, was ich seit dem letzten Blogpost gekocht – und fotografiert! – habe. Ja… So lange ist das her…

Das sind 25 Teller. Und ich bin selbst etwas geschockt, dass nur auf dreien davon kein Spargel liegt. Und zwei von den drei spargellosen Tellern sind Desserts.

Baklava – oder: Was man sonntags so macht

Auf einem der beiden Dessertteller liegt Baklava. Selbst hergestelltes Baklava übrigens. Nach dem Rezept der Mutter eines Kollegen. Und es gelang auf Anhieb perfekt. Ich habe Teile davon an Native Eaters getestet. Und sie fanden es würdig.

Hier das Rezept:

Baklava

Gericht: Dessertteller, Kuchenteller
Küche: Türkei
Keyword: filo, pistazien, sirup
Servings: 1 gräßere Auflaufform à 40 Stückchen
Calories:
Author: Umuts Mutter

Zutaten

  • 1 bis 1,5 Päckchen Yufkateigblätter etwa 400 bis 500 g
  • 300 g Butter geschmolzen

für den Sirup:

  • 400 g Zucker
  • 300 ml Wasser
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1-2 EL Rosenwasser oder 1 EL Honig – hier: 1-2 EL Orangenblütenwasser
  • 1 Stück Zimtstange
  • 2 Nelken

für die Füllung:

  • 300 g Pistazien fein gehackt
  • 1 TL Zimt gemahlen
  • 1 EL Zucker

Anleitung

Zuerst den Sirup vorbereiten…

  • Zucker, Wasser und Zitronensaft in einem Topf zum Kochen bringen. 15 bis 20 Minuten köcheln lassen, bis der Sirup eindickt.
  • Vom Herd nehmen. Rosenwasser (oder Honig) oder halt wie hier Orangenblütenwasser einrühren. Komplett abkühlen lassen.

… dann die Füllung mischen:

  • Gehackte Pistazien mit Zimt und Zucker vermischen. Dabei zwei Esslöffel Pistazien für die Dekoration zurücklassen.

Das Schichten der Teigblätter:

  • Backform vorbereiten: Mit geschmolzener Butter fetten. Ofen auf 170°C Ober- / Unterhitze vorheizen.
  • Erstes Yufkablatt in die Form legen. Mit Butter bestreichen. Sechs bis acht Blätter auf diese Weise schichten.
  • Pistazienmischung gleichmäßig darauf verteilen.
  • Weitere zehn bis zwölf Yufkablätter schichten. Jeweils nach dem Einlegen mit Butter bestreichen. Mit Butter abschließen.

Stücke zuschneiden:

  • Mit einem scharfen Messer Rauten oder Quadrate vorschneiden. Nicht komplett durchschneiden.

Im Backofen…

  • … etwa 45 bis 60 Minuten abbacken, bis das obere Blatt goldbraun ist.

Nun noch den Sirup…

  • Direkt nach dem Backen den kalten Sirup über das noch sehr heiße Baklava gießen. Mindestens vier Stunden – am besten jedoch über Nacht – ziehen lassen.

Baklava, Erdbeere, Holunderblüte – a match made in heaven!

Zusammen mit marinierten Erdbeeren und selbstgemachtem Holunderblüten-Joghurt-Eis war das ein Hochgenuss. Für die Erdbeeren ein Drittel der Früchte abnehmen und mit etwas Zucker und einem Schluck Ouzo aufpürieren. Den Rest schnippeln und im Pürée durchziehen lassen.

Rezepte für Holunderblütensirup und Holunderblüten-Joghurt-Eis gibt’s schon hier:

Holunderblüten-Joghurt-Eis
Rezept drucken Hier geht’s zum Rezept

Was sonst noch so los war in den vergangenen Wochen?

Es gab Scholle, was mich einiges an Tüftelei kostete. Der superhübsche Ginster vor der Tür blühte. Und ebenso der Raps. Ich war mit Kolleginnen auf dem Marktfrühstück in Mainz. Wir waren im Rheingau essen: Gasthaus zur Schlupp. Echte Empfehlung! Unbedingt Tisch vorbestellen. Ein toller Abend. Wir waren im Taunus Musik hören: Rebekka Bakken. Ein ebenfalls wunderbarer Abend, nach dem es mir deutlich besser ging als vorher. Zweimal war ich mit Hotelübernachtung dienstlich unterwegs – einmal in Saarbrücken, einmal in Stromberg. Ich verbrachte einen sehr schönen Abend mit Kolleg*innen anlässlich zweier Dienstjubiläen im Bonnheimer Hof in Hackenheim. Der Abend war ebenfalls rundum glücklichmachend. Da stimmte alles. Und es war 2:37 Uhr, als ich nach Hause kam. Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen.

Und damit kommen wir jetzt endlich zum bereits angekündigten, eigentlichen Anlass des Blogposts: dem versprochenen Rezept für Soto Ayam. Ablenken und mich thematisch verlaufen kann ich!

Soto Ayam – Erinnerung & Verheißung

Es ist ja nun nicht so, dass mir Hühnersuppe völlig fremd wäre, aber die erste Soto Ayam – die indonesische Variante der Hühnersuppe – habe ich tatsächlich im letzten Jahr auf Mansuar (Raja Ampat) gegessen. Und das war ein besonderes Erlebnis. Eine Wiederholung zu Hause war bereits für das erste Suppenhuhn nach unserer Rückkehr geplant. Aber wie das so ist: Es ist mittlerweile über ein Jahr her und ich bin immer noch nicht zur Tat geschritten. Hühnersuppe gab es im Winter zwar – aber keine Soto Ayam.

Als ich letzthin beim Waldhof meines Vertrauens zwei Hähnchen erbeutete, zögerte ich nicht. Jetzt oder nie! Die Dinger wurden am gleichen Tag fachmännisch von mir zerlegt. Später zubereitete Einzelteile sieht man bereits auf den Fotos ganz oben. Die Karkassen – mit noch etwas Fleisch dran – wurden für eine kräftige Hühnerbrühe geopfert. Und während die so vor sich hinbrodelte, machte ich mich an die Herstellung der Suppeneinlagen. Und dachte an Raja Ampat.

Ich versuche dann mal, das Rezept noch zusammenzubekommen. Ich habe mich an den Einlagen orientiert, die wir damals bekamen. Die Suppe war köstlich und stimmte uns schon ein wenig auf den nächsten Urlaub ein. Bäm! Cliffhanger.

Soto Ayam

Indonesische Hühnersuppe
Gericht: Suppenteller, Urlaubsteller
Küche: Indonesien
Keyword: huhn, hühnersuppe
Servings: 0
Calories:
Author: MrsFlax

Zutaten

für die Brühe:

  • 2 Stück Geflügelkarkassen etwas Fleisch dran lassen für die Suppeneinlage
  • neutrales Pflenzenöl zum Anbraten
  • 2 Zwiebeln halbiert
  • Wasser die Karkassen im Topf sollten bedeckt sein
  • 1 Möhre in Würfeln
  • 2 Stangen Lauch in Ringen
  • 100 g Ingwer in Scheiben
  • 16 Kaffirlimettenblätter
  • 10 Stengel Zitronengras angeklopft
  • etwas Kurkuma frisch oder gemahlen
  • 1 EL schwarze Pfefferkörner angestoßen
  • 2 EL Meersalz

für die Einlagen:

  • 1 wachsweich gekochtes Ei pro Person, geschält und halbiert
  • Hühnerhaut zwischen zwei Backpapierblättern beschwert im Ofen knusprig gebacken
  • frittierte Schalotten
  • frittierte sehr dünne Kartoffelscheibchen
  • 2 Frühlingszwiebeln in Abschnitte geteilt und kurz angeschwitzt
  • 1 Limette in Scheibchen
  • Mungobohnensprossen hier: Spargelspitzen, weil gerade verfügbar
  • Hähnchenfleisch nach dem Auskochen der Suppe in mundgerechte Stücke gezupft
  • Petersilie und Koriander fein hacken

Anleitung

  • Etwas Öl in einen sehr großen Topf geben. Die Zwiebelhälften mit der Schnittfläche nach unten darin anbraten. Geflügelkarkassen dazugeben. Mit Wasser auffüllen, bis die Knochen knapp bedeckt sind.
  • Karottenwürfel, Lauchringe, Ingwer und Gewürze zugeben. Bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Fleischreste vom Knochen fallen.
  • Alles durch ein Sieb lassen. Brühe auffangen, in einen Topf geben und nochmals aufkochen. Abschmecken und heiß halten.

Es geht an die Einlagen

  • Eier wachsweich kochen, kalt abspülen und pellen. Jeweils halbieren.
  • Öl erhitzen und nacheinander Kartoffelscheibchen und Schalottenringe knusprig ausbacken. Abtropfen lassen.
  • Hühnerhaut im Ofen zu Chips braten. In mundgerechte Stücke brechen.
  • Frühlingszwiebelabschnitte und Spargelspitzen in einer Pfanne anschwitzen.
  • Fleisch von den Kühnerkarkassen supfen und beiseite stellen.
  • Gehackte Kräuter bereitstellen.

Servieren

  • Heiße Suppe in Schalen geben. Alle Einlagen bereitstellen, sodass sich jeder die Suppe nach seinem Geschmack anrichten kann.

Ich hoffe, bis zum nächsten Blogpost vergeht nicht wieder soviel Zeit. Ich hätte noch einiges auf Halde, das nicht untergehen sollte. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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