Schwarzwald in da house!

Die letzten Plätzchen sind fällig. Blöd nur, dass ich diesmal – aus welchen Gründen auch immer – keinen Eiweißüberschuss produziert habe. Sehr ausgewogene Backerei offensichtlich. So werde ich am Ende doch noch etwas eigelblastiges finden müssen, damit ich einen Grund für meine traditionelle Baiserherstellung habe.

Bevor es jedoch an den Teig des Tages ging, setzte ich mich in einen Friseurstuhl. Endlich! Das sollte man – besonders ich… – viel häufiger tun. Es ist herrlich. Und man fühlt sich hinterher so gut. So ganz anders. Während da massenhaft Wolle von meinem Kopf entfernt wurde („Soll ich ausdünnen? Ach, was! Ist ja reichlich da!“), piepste es in meiner Handtasche. Wird schon nicht so wichtig sein.

Nach dem Termin schaute ich dann nach. Da war aber bereits die zweite SMS des gleichen Absenders eingetroffen. Und ich zitiere mal meinen „Lieblings“satz daraus: Bitte halten Sie den Rechnungsbetrag in Höhe von EUR 790,89 zur Bezahlung beim UPS Fahrer bereit.“ Danke auch. Ich hätte mich gerade mal gepflegt meines Mageninhalts entledigen können. Rein theoretisch natürlich, denn blöderweise hatte ich da noch gar nicht gefrühstückt.

Die SMSen kamen natürlich von meinem „Lieblings“kamerahersteller. Das Drecksding wird also morgen repariert hier eintreffen. Natürlich nur, falls ich dem UPS-Fahrer den Rechnungsbetrag wirklich aushändigen sollte. Es könnte möglicherweise zu einem Handgemenge kommen. Ich weiß wirklich nicht, ob ich emotional in der Lage sein werde, das Geld einfach so loszulassen…

Vergessen wir aber mal die Kamera und wenden uns Erfreulicherem zu: Weihnachtsplätzchen! Quelle surprise! Über diese letzte Ladung hatte ich mir im Vorfeld den Kopf zerbrochen. Schokoladig sollte sie sein. Und ich wollte unbedingt mal diesen Aufgeplatzter-Fernsehsessel-Effekt testen, den man zum Beispiel bei Snow Caps antrifft. Nur schokoladig ist langweilig. Bißchen Frucht vielleicht?

Am Ende hatte ich mich zwischen zwei Rezepten zu entscheiden: „Snow Caps“ (beispielsweise nach Rezept aus „Adventsbacken“ von „Landidee“) oder „Kirsch-Mandel-Cookies“ (aus der „Lecker“ 10/2012). Beide hatten den coolen Puderzuckereffekt, waren schokoladig und lasen sich erstmal gut. Ich entschloss mich, es mit einer Kombination aus beiden zu versuchen und bastelte mir ein eigenes Rezept:

Black Forest Snow Caps

Gericht: Weihnachtsteller
Keyword: plätzchen, weihnachtsplätzchen
Kalorien:
Autor: "Lecker" 10/2012

Zutaten

  • 125 g getrocknete Sauerkirschen
  • ein ordentlicher Schuss Kirschwasser
  • 250 g Bitterschokolade (70%ig aufwärts)
  • 100 g weiche Butter
  • 150 g Muscovado Sugar
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier
  • 200 g gemahlene Mandeln
  • 120 g Mehl
  • 4 EL Kakao
  • 2 TL Backpulver
  • reichlich gesiebten Puderzucker zum Wälzen

Anleitung

  • Sauerkirschen mit einem großen Messer in kleine Stücke hacken (Harhar!) und anschließend zum Trost über Nacht in Kirschwasser einlegen.
  • Schokolade im Wasserbad schmelzen und etwas abkühlen lassen. Butter mit Zucker, Vanillzucker und Salz schaumig aufschlagen. Eier und geschmolzene Schokolade unterrühren. Mehl, Kakao und Backpulver ebenfalls unterrühren. Und ab mit der Teigschüssel auf die kalte Terrasse!
  • Wenn der Teig fest ist, Puderzucker in eine Schüssel sieben, aus dem Teig Kugeln rollen, etwas flach drücken und mit der Oberseite großzügig durch den Puderzucker wälzen. Auf drei mit Backpapier belegte Bleche setzen.
  • Und ab geht es zum zweiten Mal in die Kühlung. Anschließend bei 190°C Umluft etwa 15 Minuten abbacken. Idealerweise sollten sie jetzt nur etwas aufreißen, aber nicht auseinanderlaufen. Sollten...

Das war dann auch eine prima Idee. Die Dinger schmecken nämlich wirklich köstlich. Aaaber… Und jetzt kommt das „Aaaber“!… sie liefen für meinen Geschmack etwas zu sehr auseinander. Ich hätte sie gerne etwas kugeliger gehabt, aber das ließ sich trotz verdoppelter Kühlphase mit diesem Teig nicht erreichen. Beim nächsten Versuch nehme ich vielleicht ein Ei weniger oder erhöhe den Schokoladenanteil etwas. Aber im Prinzip ist das wirklich Jammern auf höchstem Niveau, denn sie schmecken fabelhaft. Und sooo hässlich sind sie ja nun wieder auch nicht…

Im Prinzip war es das dann auch mit der Weihnachtsbäckerei für dieses Jahr. Wenn ich nicht noch unbedingt Baisers würde haben wollen. Mmmhhh… Morgen geht es allerdings erstmal an die gründliche Beseitigung aller Spuren meines adventlichen Wütens. Die Küche sieht grauenvoll aus!

4 Kommentare

  1. Moin, kannst du nicht mal ein paar dein Plätzchenkreationen vorbeibringen?
    Nur so aus Mitleid, du weisst ja, dass ich weder Back- noch Kochtalent habe.
    Ist wahrscheinlich ein Gendefekt…
    Am Besten bringst du alles am 23! – du hast ja Urlaub und kannst sie dann direkt
    zu Leonies Geburtstag bringen (“ wenn ích in eurem Alter wäre hätte ich Manu
    gerne als abF)…
    Und sag bitte meiner Schwiegermutter ich hätte sie gebacken……..

    1. ich hätte einen super vorschlag: du kommst flott her, wir putzen die küche zusammen, und anschließend nimmst du dir plätzchen mit 😀

      du hast unchristliches backwerk in der adventszeit hergestellt?! gibt es jetzt schwiegermonster-ausstechförmchen?! ^^

      und zu leonies geburtstag: mal sehen, wie weit ich da mit meinen weihnachtsmenue-vorbereitungen bin. mmmhhh… wieso sagt sie sowas nettes? hast du ihr nichts zu essen gegeben? 😀

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