Negros: Inseln, Kupfer & Sonnenuntergänge

Jetzt kommt mal so ein bißchen von dem, was wir auf Negros gesehen haben. Und das war schon so einiges Schönes. Ich starte am besten mal mit den Bootstouren, die dank Pitcho fotografisch wirklich ein voller Erfolg wurden. Wir fuhren nach Norden bis zum Mad Max Dive Spot und nach Süden bis zur Campomanes Bay.

Bei der ersten Tour fuhren wir vom Sugar Beach aus nach Norden. Während der Tour kamen wir an Turtle Island vorbei, das nicht so heißt, weil es da besonders viele Schildkröten gibt, sondern weil es so aussieht, wie es aussieht. Es handelt sich eigentlich um zwei Inseln – eine bildet den Körper, eine den Kopf der Schildkröte. Und man muss sie schon im richtigen Winkel ansteuern, damit man es erkennt. Leider stand die Sonne nicht so, dass es für ein besseres Foto gereicht hätte.

Weiter ging’s nach Danjugan Island. Das versetzte mich dann endgültig in einen wahren Fotorausch. Auf dem Foto ganz oben sieht man den herrlichen weißen Strand, der sich an die südliche Spitze anschließt. Drumherum türkises Wasser in allen denkbaren Schattierungen. Einer der Skipper erzählte mir, dass die Insel bewohnt sei und dass es im Inselinneren eine Art Lagune mit Wasserschlangen gäbe. Ich habe darauf verzichtet, das zu überprüfen.

Bootstour Nummer eins: Danjugan & Agutayan Island

Mir genügte es, auf diese wundervolle Landschaft zu schauen. Mit offenem Mund. Einfach traumhaft! An diesem phantastischen, einsamen Strand hätte ich locker die nächsten zwanzig bis dreißig Jahre liegen können, ohne dass mir langweilig werden würde. Ich bin mir ziemlich sicher.

Als die Taucher wieder auftauchten, ging es vorbei an Agutayan Island zum Punta Pantalan. Agutayan ist wohl eine Privatinsel. Falls jemand ein Crowd Funding für mich organisieren möchte: Man könnte sie wohl kaufen. Die Strände sind etwas kleiner, aber da bin ich wirklich nicht nölig. Mir würde das locker reichen. Dazu eine kleine Hütte mit Küche. Fertig.

Agutayan Island liegt direkt vor dem Mad Max Tauchspot, der sich an drei ehemaligen Anlegestellen befindet, von denen nur noch eine steht. Die zweite ist wohl kürzlich in sich zusammengebrochen, die dritte bereits vor längerer Zeit. Ob die verbliebene jetzt nach drei Wochen noch steht, weiß ich nicht. Ich hoffe es sehr, zumal die ganze Zeit über sämtliche Kinder aus dem nahegelegen Dorf darauf / daran / darunter kletterten und spielten.

Auf dem Rückweg zum Sugar Beach fuhren wir an der Küste entlang, damit ich noch ein paar Fotos von diesem überaus hübschen Küstenabschnitt machen konnte.

Diese bewaldeten Hügel, die überall direkt im Meer stehen, erinnern sehr an die Chocolate Hills auf Bohol. Sie sind halt nur komplett bewachsen. Und haben manchmal noch kleine Strände. Und ganz selten befindet sich sogar mal ein Haus darauf.

Bootstour Nummer zwei: „Reqqa Point“ & Langub Caves

Unser Divemaster Pitcho, der ja nun längere Zeit auf Gozo verbracht hatte, hatte eine neue Tauchstelle entdeckt, die er mit dem Gatten besuchen wollte. Sie erinnerte ihn unter Wasser wohl an diese Zeit. Er beabsichtige, sie deshalb Reqqa Point zu taufen.

Es ging Richtung Norden. Auf dem Rückweg gab es noch einen Höhlentauchgang an den Langub Caves in direkter Nähe zum Sugar Beach, der auf Tagalog Langub sa ganat heißt, also eigentlich nach der Höhle (= Langub) benannt ist. In der Höhle leben Unmengen von Fledermäusen. Während des Tauchgangs fuhren mich die Skipper direkt an den Höhleneingang, damit ich zu meinen Fotos kommen würde. Schwer – ohne Teleobjektiv. Zumal die Biester beim Thema Mimikri in der Fledermausschule außerordentlich gut aufgepasst zu haben scheinen.

Bootstour Nummer drei: Campomanes Bay

Einmal fuhr ich noch mit dem Boot mit raus. Es ging Richtung Süden in die Campomanes Bay. Die beiden Tauchgänge waren an Eva’s Point und am Wrack der MS Jojo. Vom Wracktauchgang brachte Justen, der freundliche philippinische Divemaster, einen in alle Einzelteile zerlegten Langustenpanzer mit und puzzelte ihn auf dem Boot zusammen. Wir lagen zuletzt am Eingang der Bucht in einem Meeresschutzgebiet, in dem es vor Fischen nur so wimmelte. Das Wasser war türkis und vollkommen klar. Die Jungs auf dem Boot fütterten für mich die Fische mit Reis.

Mich fütterten sie mit den Bukayos, die die Schwester des einen am Vortag hergestellt hatte. Ich hatte sie bereits erwähnt und wir kommen ganz bald auf sie zurück. Auf die Bukayoa, nicht auf die Schwester. Dazu das herrliche Wasser, das Schaukeln im Boot, die Wolken über den Küstenstreifen. Ein perfekter Tag. Für alle. Auch für die Fische.

Auf dem Rückweg fuhren wir nochmal eine Fotorunde an den südlichen Hügeln vorbei. Jaaa… Der Himmel hätte blauer sein können – aber mal im Ernst: Wer sich diese Landschaft ausgedacht hat, hätte wirklich einen Preis verdient.

Jeeptour: Kupfermine & Marktbesuch

Am Nachmittag der dritten Bootstour unternahmen wir noch eine Fahrt mit dem Jeep der Tauchbasis ins Landesinnere. Wir wollten irgendwie noch etwas anderes als nur Strand gesehen haben vor der Abreise. Unser Fahrer, der bis zur Stilllegung in den nahegelegenen Kupferminen gearbeitet hatte, schlug vor, dass wir da mal vorbei fahren könnten. Wir stimmten zu.

Fototechnisch war das eine interessante Unternehmung, abseits davon ziemlich schockierend. Ein australischer Konzern (Maricalum Mining Corporation) hatte sich an sein ausbeuterisches Werk gemacht, die komplette Landschaft nachhaltig zerstört und war dann anschließend einfach weitergezogen. Der Mainzer würde das „Messer in de Sau stecke lasse“ nennen. Mehr dazu fand ich hier: Exploring the Maricalum Mines of Sipalay City.

Der Süßwassersee heißt Cansibit Pit und ist auch nicht zufällig entstanden. An den heruntergekommenen Silos – oder was auch immer das mal war – hingen mehrere Einheimische in schwindelerregender Höhe auf selbstgebastelten Gerüsten. Ich erfuhr, dass sie das Metall der Stahlmatten herausstemmten, um es zu verkaufen. Bei genauerem Hinschauen sieht man, dass mittlerweile fast der gesamte Beton von den Metallmatten befreit ist.

Das Ganze wirkt wie eine riesige offene Wunde mitten in der Landschaft. Drumherum sind Reis- und Zuckerrohrfelder. Das Minengelände ist während der Regenzeit praktisch nicht befahrbar. Überflutungen und Erdrutsche sind an der Tagesordnung. Der Heliport ist verlassen. Einen Flugplatz gibt es noch in Sipalay. Wir sahen sogar eine Maschine starten.

Anschließend fuhren wir noch auf den Markt nach Sipalay, wo ich die letzten Lebensmittel besorgte, ohne die wir unmöglich abreisen konnten. Es gelang mir auch endlich, in den Besitz von Annatto zu gelangen, das in einigen der Rezepte zur Anwendung kam, die ich mir schon mal im Vorfeld angeschaut hatte.

Sonnenuntergänge am Sugar Beach

Ich habe natürlich allabendlich Fotos gemacht. Und sie sind alle ein Traum. Am letzten Abend gab dann der Himmel nochmal alles. Davon habe ich sogar ein Video. Viel mehr Worte braucht es zu diesem Thema dann auch nicht.

Und jetzt versuche ich es mal mit einem Video – ich weiß, ich sollte noch etwas üben…

Das war der herrliche Anblick des letzten Abends. Wir waren unterwegs zum letzten Abendessen im Driftwood und wir standen ewig am Meer, bis die ganze Pracht vorbei war.

Beim nächsten Sonnenuntergang saßen wir bereits im Flugzeug. Im insgesamt dritten Flugzeug der Rückreise. Aber dazu später mehr.

Damit das hier nicht ohne Rezept zu Ende geht, steuere ich noch einen von des Gatten Lieblingen nach: ein Tocino. Das ist eine Art süß mariniertes Fleisch, das man auch als Spießchen servieren kann. Diesmal gibt es das mit Huhn. Und da ist auch gleich Annatto drin. Es ist nicht essentiell. Man kann es auch einfach ersatzlos streichen.

Chicken Tocino – fast so gut wie ein Sonnenuntergang

Wir hatten das Chicken Tocino gestern Abend. Es war köstlich. Anschließend war sogar der ESC erträglich. Zum Schreiben fehlte mir allerdings ein wenig die Lust. Sorry, Piti… Wollte mich vorher über C4F melden, komme aber nicht mehr in meine PNs rein.

Chicken Tocino

Gericht: Fleischteller
Küche: Asiatisch
Keyword: filipino, huhn
Portionen: 2 Portionen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

Das Huhn

  • 250 g Hühnerbrust
  • 1 TL Meersalz
  • 2 EL Rohrzucker

Die Marinade

  • 150 ml Ananassaft
  • 2 TL Sojasauce wenn sie sehr intensiv ist, reicht ein Teelöffel
  • 1 TL Paprika, edelsüß
  • 1 EL Mirin
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 0,5 TL Annattopulver optional

Der Rest

  • 100 ml Hühnerbrühe
  • Rapsöl zum Anbraten
  • Blattkoriander zum Anrichten

Anleitung

Marinieren des Huhns

  • Man kann die Hühnerbrust auch am Stück zubereiten. Wir hatten es auf den Philippinen auf Spießen. Deshalb bin ich hier ebenfalls so vorgegangen. Hühnerfleisch würfeln.
  • Mit Salz Salz und Zucker in ein Schüsselchen geben. Beides vorsichtig etwas ins Fleisch einmassieren. Zehn Minuten durchziehen lassen.
  • Derweil alle Marinadezutaten in eine etwas größere, verschließbare Schüssel geben und miteinander verrühren.
  • Hühnerbrust in Stücke schneiden und auf sechs Holzspießchen aufspießen.
  • Spieße in die Marinade geben. Schüssel verschließen und für ein paar Stunden oder über Nacht im Kühlschrank parken.

Garen der Spießchen

  • Öl in einer Pfanne erhitzen. Spieße aus der Marinade nehmen und im heißen Öl von allen Seiten anbraten.
  • Restliche Marinade und die Hühnerbrühe angießen. Alles sanft köcheln lassen, bis das Huhn gegart und die Flüssigkeit fast verkocht ist. Spieße dabei immer mal wieder drehen.

Anrichten

  • Mit Reis und einem frischen, säuerlichen Salat servieren. Etwas Koriander darüber zupfen. Bei uns gab es gestern Spargel und ein paar Buchenpilze und Enoki dazu. Das passte ebenfalls hervorragend.

2 Kommentare

  1. Alles gut, liebe Flax. =)

    Bin gerade aus der äh… Tierklinik zurück und muss abstinent bleiben. Vier Stunden Ukroprop wären ohne Drogen eh nicht durchzuhalten gewesen.

    Das Orangegelbe pfeift auf dem letzten Loch. Gazzetta wird übrigens auch bald abgeschaltet, falls du noch was sichern möchtest.

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