Vielversprechende Überschrift immerhin. Aber das heutige Projekt war auch echt extrem zeitaufwendig. Und zwischendurch auch ziemlich nervig.
Auf dem Plan stand die Herstellung von Löwenzahnhonig. Löwenzahn haben wir zur Zeit massenhaft im Garten. Das feuchte Wetter der vergangenen Tage hat ihn so richtig verwöhnt.
Und der sollte ja nun weg. Vor dem brutalen Entfernen wollte ich mir aber noch die Blüten unter den Nagel reißen. Blöderweise gingen die erst irgendwann nachmittags auf, als endlich die Sonne herauskam.
Bis dahin hatte ich – unter Anleitung des schwerkranken Bauherren – immerhin schon das Erdbeerbeet entunkrautet, teilweise neu bepflanzt und gewässert. Als sich dann endlich die Löwenzahnblüten öffneten, stürzte ich mich gierig auf die gelbe Pracht.
Nach dem Motto „Was ich jetzt abzupfe, fliegt immerhin hinterher nicht mehr“ erntete ich unseren Garten und den Hang zur Löwenzahnwiese unterhalb unseres Grundstücks ab. Die Vorgabe war, 300 Gramm Blütenblätter zu sammeln.
Das Sammeln war am Ende noch der nette Teil des Jobs. Das Rauszupfen der Blütenblätter aus den Blütenständen nervte deutlich mehr. Gut allerdings: Ich konnte es auf der Terrasse erledigen, und alle Vögel, über die ich mich in den vergangenen Jahren gefreut hatte, schauten irgendwann mal vorbei: Meisen, Amseln, Grünfinken, Bluthänflinge und ein Rotkehlchen.
Nach mehrmaligen Abwiegen, Nachwiegen, Zwischenwiegen und entnervendem Reicht-noch-nicht-Weiterzupfen kam ich dann irgendwann auf meine 300 Gramm. Yippiiiieeeh!
Und während ich mich neben der Vorbereitung des Abendessens mit dem Abkochen des „Honigs“ befasste, war ich wirklich fasziniert. Das im Topf roch wie Honig, schmeckte wie Honig und hatte irgendwann auch die Konsistenz von Honig. Und das ganz ohne Bienen! Sensationell.
Damit könnten also prinzipiell auch Veganer etwas anfangen, die zwar keine Tiere, aber dafür Pflanzen ausbeuten und den Tieren das Futter wegessen. Das nur so nebenbei. Wie ich das gemacht habe? Bitte sehr:
Zutaten
- 300 g Blütenblätter vom Löwenzahn (Nur das Gelbe, das Grüne ist böse und muss weg!)
- 1 Tütchen Zitronensäure
- 1,5 l Wasser
- 3 kg Zucker
Anleitung
- Löwenzahnblüten sammeln, die Blütenblätter abzupfen - dabei möglichweise auf Gummihandschuhe zurückgreifen. Meine Hände sehen schrecklich aus.
- Blütenblätter mit der Zitronensäure und dem Wasser aufkochen und etwa eine halbe Stunde köcheln lassen. Durch ein Passiertuch geben.
- Den Sud in einen hohen Topf geben, mit dem Zucker auffüllen und nochmals etwa 45 Minuten köcheln lassen. Gläser derweil sterilisieren und den Honig in die noch heißen Gläser einfüllen und sofort verschrauben.
- Gläser auf den Kopf stellen und abkühlen lassen.
Dankenswerterweise hatten meine Kolleginnen in den letzten Monaten – meine Vorgabe lautete „Nur kleine Gläser, auch sehr kleine!“ – einiges an winzigen Honiggläschen angeschleppt. Die kamen jetzt zum Einsatz. Dazu noch einige mittlere Größen. Der Bauherr war begeistert, als ich sie aus dem Carport entfernte. Das auf dem Foto ist übrigens nur ein Bruchteil der Gesamtproduktion des „Tags der Arbeit“. Feierabend!
Sehe ich das richtig, dass du deinen Freund Voigt wegen Unkraut versetzt hast? ^^
jaaaa… so könnte man das wohl sagen 😀