Vögel und Sport

In der Überschrift sind die wesentlichen Elemente des Tages bereits enthalten. Die erste Hälfte bestand aus geduldigem Warten auf Fressplatzbesucher, was etwas durch die Tatsache erschwert wude, dass ich nicht so früh aufstand, wie es die Beobachtung der Elstern erfordert hätte. Sonntag halt…

Also lungerte ich nach dem Frühstück abwechselnd jammernd („Menno! Doofe Vögel! Undankbare Vögel! Ich hasse euch!!!“) und voll freudiger Erwartung („Also, jetzt müssten doch zumindest die Elstern langsam kommen…“) fotografisch voll bewaffnet auf dem Sofa herum. Die Geduld des Bauherren wurde auf eine harte Probe gestellt. Ich glaube, zwischendurch empfand er nicht nur Mitleid für mich.

Am Ende, als er begann, mich dazu zu überreden, vom Sofa in die Laufschuhe zu wechseln, kamen sie. Alle! Massenhaft!

Erst tauchten die Rotschwänzchen auf und flatterten ein wenig um meinen Galgen herum. Kurz danach erschien die Elster und schlug sich den Bauch am Vogelbuffet, das eigentlich für die Rotschwänzchen geplant war, voll. Und als der Bauherr die Erlaubnis bekam, sie nach einer längeren Fotosession zu vertreiben, dauerte es nicht lange, bis ein ziemlich riesiger Schwarm Distelfinken auftauchte.

Der Tag war gerettet! Auch die Stieglitze wurden fotografiert. Und dann war ich auch in der Lage, mich anderen Beschäftigungen zuzuwenden.

Der geplante Erkundungslauf auf der Suche nach brauchbaren Strecken in der Nähe wurde dabei aufgrund mangelnder Ortskenntnis etwas ausgedehnter als geplant. Nach endlos scheinendem Auf und Ab durch Wald und Flur hatten wir etwas die Orientierung verloren.
Ingesamt waren wir etwas mehr als zwei Stunden unterwegs. Und das, obwohl sich gleich zu Anfang mein dämliches Knie meldete.

Glücklicherweise verschwanden die Beschwerden jedoch wie sie gekommen waren: überraschend flott! Wenn die Sonne geschienen hätte, was sie den ganzen Tag nicht tat, wäre es ein traumhafter Lauf durch die herbstlichen Wälder gewesen. So war es nur ein wirklich schöner Lauf. Am Ende ist das allerdings dann auch deutlich mehr, als ich in Anbetracht meiner derzeitigen Form erwartet hatte.
Und im Prinzip war das auch ein sehr schöner Sonntag – sowohl ornithologisch als auch winterpokalistisch betrachtet.

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