„Von drauß‘ vom Walde komm‘ ich her…

… Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr…“
– Theodor Storm

Heute war es wirklich ziemlich weihnachtlich. Weihnachtlich so im Sinne von „In den Herzen wird’s warm, Still schweigt Kummer und Harm…“. Die Frau Abteilungsleiterin hatte einen großen Teller Nusseckchen gebacken, die wirklich sehr leker waren. Und eine Kollegin aus der Nachbarabteilung hatte Jedem einen kleinen Nikolaus auf den Tisch gestellt. Und auch sonst war es sehr friedlich und ruhig. Nur die beiden Worte „Dyalyse“ und „Diezöse“ aus der linken Ecke brachten meine festliche Stimmung kurz ins Wanken. Ein Nusseckchen später war aber bereits alles wieder gut.

In Mainz und auch hier und wahrscheinlich auch in vielen anderen Gegenden kommt ja irgendwie der Nikolaus heute. Ich kenne das nur so, dass er am 05.12. abends auftaucht und die Geschenke (kleine Geschenke wohlgemerkt – Socken, lange Unterhosen, Handschuhe o.ä. und ein paar Süßigkeiten) bringt. Wo sind eigentlich die „Ruten“ geblieben? Die gab es früher immer. Das war dann eine Art Reisigbündel mit Süßkram und Wattebäuschen dran. Weg irgendwie. Wahrscheinlich dem Halloween-Wahn zum Opfer gefallen. Schade.

Der Bauherr holte jedenfalls heute sein Nikolaus-Geschenk an sich selbst in Idstein ab. Am Weihnachtsmarkt-Samstag hatte mein Lieblings-Haushaltswarengeschäft die drei vom Sommer übrig gebliebenen „Weber“-Grills um 30% reduziert. Sozusagen „ein Angebot, das er nicht ausschlagen konnte“. Da freut man sich schon richtig auf den Startschuss zur Grillsaison 2011. Zeit für gedankliche Vorbereitungen ist ja nun ausreichend vorhanden. Und ich bekam ein perfektes WMF-Ausbeinmesser. Da kann sich das Wild in den heimischen Wäldern schon mal warm anziehen. Auf Streichelzookompatibilität nehme ich keinerlei Rücksicht. Und bei Fischen bin ich auch nicht zimperlich. Hah!

„… Und wie ich so strolcht‘ durch den finsteren Tann,
Da rief’s mich mit heller Stimme an:
‚Knecht Flaxrecht‘, rief es, ‚alter Gesell,
Hebe die Beine und fütt’re mich schnell!‘ …“  

Und was „rief“ mich da an? Keinesfalls das Christkind. Es war etwas deutlich Kleineres. Etwas mit sehr kleinen Füßchen und sehr piesiger Stimme. Norbert! Er ist wieder da! Max behauptet zwar, dass das irgendein Herbert und keinesfalls mein Norbert vom vergangenen Jahr sei, aber das glaube ich nicht. Nicht, nachdem ich die Spuren im Schnee gesehen habe! So graziös und spielerisch kreuzt nur mein kleiner Norbert den Weg der bösen Katze, bevor er mit einer zierlichen Piourette zum Vogelhäuschen abdreht. Er muss es sein. Norbert!

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