Christmas Overkill

Da war ich doch heute ein bißchen platt. Der Rüdesheimer Weihnachtsmarkt mit den Kollegen gestern war doch anstrengender als erwartet. Vor allem Rüdesheim war anstrengend. Voller Rollatoren-Rentner und Touristen. Und der Glühwein war auch nicht der beste, den ich je getrunken habe… Das hatte ich allerdings auch nicht erwartet, um ehrlich zu sein.

Zwischendurch regnete es. Aber wir hielten trotz aller Widrigkeiten durch. Im Folter-Museum waren wir übrigens nicht. Wozu auch?! Es kostete Eintritt! Und wir zahlen schließlich nicht für etwas, das wir jeden Tag im Büro umsonst bekommen.

Um dem Regen auszuweichen, enterten wir zwischendurch ein paar sehr üble Souvenirläden. Kann man machen. Man fragt sich nur hinterher, ob der Regen nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre.

Und heute habe ich mich dann tatsächlich unter Auferbietung meiner letzten Kräfte soweit zusammengerissen, dass ich noch ein paar Plätzchen gebacken habe. Ganz ohne geht’s nicht. In Adventsstimmung bin ich allerdings immer noch nicht. Die Kerzen am Adventkranz wirken auf mich gerade mehr wie ein Countdown. Irgendwie ist noch so viel zu tun bis Weihnachten. Wie immer halt. Seufz.

Was ich jetzt noch in die Dosen gebracht habe? Die Klassiker. Vanillekipferl, Biskuttini tal-Lewż, Schokowürfel. Und weil sie so unkompliziert waren, nochmal die Walnuss-Schoko-Dinger aus dem vergangenen Jahr. Die habe ich allerdings total verk***t, weil ich die frisch angerösteten Walnüsse sofort in den Teig gegeben habe, woraufhin die gerade gehackte Schokolade schmolz, der Teig eine blöde Konsistenz bekam und anschließend beim Backen zerlief.

Dafür sind die maltesischen Biskuttini diesmal besonders hübsch geworden. Ich habe ihnen die letzten  aus Mallorca angeschleppten Mandeln gegönnt. Großes Backbrimborium und liebevolle Fotos gibt es diesmal nicht. Irgendwo muss man schließlich Abstriche machen.

Die Vanillekipferlformerei ging übrigens heute deutlich flotter von der Hand als sonst. Ich hasse es ja, meinem eigenen Rezept zu folgen, und den Teig erst zu Rollen zu formen und dann Stück für Stück zu Kipferln. Zufälligerweise lag mein Pastading – keine Ahnung, wie das genau heißt… – auf der Arbeitsplatte. Da kam mir eine geniale Idee. Ich habe vom Teig Scheiben damit abgeschnitten und diese zerteilt. Das Formen der Plätzchen war anschließend ein Kinderspiel. Und es ging deutlich flotter als sonst.

Für morgen steht der Plan, noch die restlichen Eigelbe zu verklappen. Ja! Ich habe Eigelbe übrig. Unfassbar. Der Dank gebührt den Biskuttini. Die bewähren sich nämlich zum wiederholten Male als perfekte Eiweißvernichtung.

Die Schokowürfel kühlen noch ab. Die werden gleich noch glasiert und geschnitten. Und dann war es das für heute. Langt auch. Jedenfalls mir.

Wer noch Plätzchenrezepte sucht: Ich hatte meine Standards im letzten Jahr mal alle zusammengefasst – bitte sehr!