Erbsenzählerei…

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Ja… Grauenhaftes Foto… Ich weiß. Es ist also nicht nötig, mich explizit darauf hinzuweisen. So sieht das halt aus, wenn man bei funzeligem Licht total begeistert ist, und dann versucht, freihändig Wachstumsfortschritte zu dokumentieren. Nachdem diese Erbsen – die legendären Zuckererbsen meines Großvaters – ewige Zeiten in einem Briefumschlag (und vorher wer weiß wie lange in irgendeiner Saatgutkiste) herumgelegen hatten, war ich mir nicht sicher, ob das noch was werden wird.

Wird aber. Heute sind sie noch weiter als gestern. Unverwüstliches Moselsaatgut! Die Erbsen gerieten vor längerer Zeit wieder in unsere Hände, weil irgendwer meiner Mutter erzählte, dass er von meinem geliebten Lieblingsopa irgendwann mal welche verehrt bekommen, diese dann jahrelang angebaut habe – und jetzt noch welche übrig hätte. Ob sie vielleicht davon etwas haben wolle? Und von diesem „etwas“ habe ich dann damals auch „etwas“ abbekommen. Und vor vier Tagen eingepflanzt. Testweise.

Und da sind sie also jetzt und sprießen fleißig. Ich bin wirklich begeistert. Habe gleich mal welche für die Schwester weggepackt, die ihnen im nächsten Jahr auch eine Chance im Garten geben will.

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Eine Chance bekam auch ein mallorquinischer Zitrusfrüchteproduzent, nachdem der Gatte letzte Woche die Nerven verloren hatte. Mehrere Versuche, auch nur ansatzweise genießbare Mandarinen oder Orangen aufzutreiben, waren in den letzten Monaten kläglich gescheitert. Die letzte Kiste war dann allerdings eine wirkliche Frechheit. Bio. Teuer. Unschälbar. Geschmacksfrei. Und also ob das alles nicht schon schlimm genug wäre – mit mehr Kernen als Fruchtfleisch ausgestattet. Versuchsweise wurde nun eine gemischte Kiste direkt beim Erzeuger bestellt.

Also praktisch Früchte, die bis zur Reife am Baum hängen geblieben waren. Gibt’s ja eigentlich nicht mehr. Heute kamen sie an. Die Orangen wurden bereits getestet. Sehr lecker. Wie richtige Orangen! Unfassbar!

An die Zitronen und Grapefruits mache ich mich ab morgen Mittag. Wenn dann klar ist, dass alles was taugt, verlinke ich mal die Website. Vielleicht mag ja noch wer Orangen, die sensationellerweise nach Orangen schmecken…

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Zu Abend gab es Würstchen von glücklichen Vordertaunuskühen, die letzten Bamberger Hörnchen und Rosenkohl. Den selbstgemachten Ketchup habe ich erst nach dem Foto auf den Teller gekleckert. Hätte das ohnehin bescheidene Hausmannskost-Ensemble nur verschandelt.

Der Rosenkohl ist blanchiert, halbiert und in Ghee angebraten – gesalzen, gepfeffert und muskatiert. Die Hörnchen sind vorgekocht, in Olivenoel gewälzt, gesalzen, gepfeffert und mit Parmesan bestreut im Ofen fertig gegart. Die Tomaten habe ich in Olivenoel angeschwitzt, gezuckert, weiter angeschwitzt, gesalzen, gepfeffert, und dann in einem Schuss Balsamicoreduktion noch etwas weiter vor sich hin schwitzen lassen.

Zusammen mit der gar köstlichen Wurst und unserem Hausketchup aus eigenen Tomaten blieben trotz der Einfachheit des Essens keine Wünsche offen. Sehr praktisch nach einem überlangen Arbeitstag, gekrönt von unerträglich nörgeligen Kunden, extremen Personalengpässen und dem Mißgeschick einer Kollegin, dessen Behebung mich vier volle Stunden kostete.

Hauptsache, die Wurst schmeckt und die Erbsen keimen. Hach! Was will man am Ende des Tages schon mehr?!

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