Drück‘ mich, parfümier‘ mich, sprich Englisch mit mir!

Klingt grausam und isses auch.

Aber zuerst: Heute war der längste Arbeitstag dieser Woche. Und er ist vorbei. Und morgen stehen mir nur noch läppische sechseinhalb Stunden bevor, bis ich mich in den Urlaub verabschieden kann. Juhuuuu! Aufgrund der nahezu unerträglichen Dauer meiner heutigen Arbeitszeit – um sieben traf ich ein, um achtzehn Uhr verließ ich die Stätte des Grauens wieder – gibt es natürlich wenig zu berichten.

Immerhin lässt sich vermelden, dass der Bauherr angesichts des bevorstehenden Regens heute morgen eine Sondereinheit in Bodenbearbeitung im Garten absolvierte. Die Beete wurden hübsch aufgeharkt, die darbenden Pflanzen gedüngt – und dann begann das große Warten.

Der Regen, der schließlich eintraf, war deutlich weniger ergiebig als erwartet (und gehofft). Immerhin sorgte die andauernde Bewölkung bei um einiges niedrigeren Temperaturen als in den vergangenen Wochen für eine deutlich sichtbare Erholung der Stauden. Radieschen, Möhren und Kohl legten ebenfalls einen Zahn zu. Mittlerweile ist alles Saatgut aufgegangen. Fotos werden nachgereicht.

Währenddessen ging es in Frankreich Richtung Tourmalet. Und während ich bereits dachte, dem vom Bauherren geschilderten Zielgetätschel der beiden offensichtlich medikamentös auf Kumpanei eingestellten Protagonisten entkommen zu sein, durfte ich es eben in der Tagesschau doch noch „bewundern“. Wahrscheinlich hatte Contador derartige Angst vor einer erneuten, erzwungenen Demütigung per youtube, dass er Ed von Schleck freiwillig an der Ziellinie den Vortritt ließ. Gruselig…

Gruselig auch mal wieder andyklödis Twitter-Kommentar zur heutigen Etappe: „Oh no, am, woke up this morning and it rains and storms. today last mountain stage, 3 hart climbs. could be very cold today :-(„ Nun denn… Manchmal wünschte man sich halt, nicht aufgewacht zu sein. Und das nicht nur, weil es rainte und stormte, sondern auch, weil man das SO nicht erfahren möchte. Das Deutsch der Sprachvergewaltigerin im Büro schmerzt schon genug. Da braucht es nicht noch fieses Englisch, um dem Tag den Rest zu geben.

Und auch keine hollywoodreifen Liebesszenen zwischen magersüchtigen Luxemburgern und blutpanschenden Spaniern. Ach! Und dass Marcus Burghardt „Parrrföng“ sammelt, wollte ich auch nicht unbedingt wissen. Und auch nicht, dass Jens Voigt demnächst zum sechsten Mal Vater wird. Wahrscheinlich dürfen seine Kinder nicht heulen, wenn sie hinfallen, weil er ihnen dann immer erzählt, was er sich schon alles getan hat, und dass er trotz Schmerzen, Brüchen und blutenden Wunden noch bis nach Paris gefahren ist. Die armen Kleinen…

Was soll’s?! Mein Vater isser ja nicht. Ich muss mir das ja nicht anhören. Ich muss nur noch den morgigen Tag überleben. Andererseits kann das vielleicht am Ende doch schlimmer sein, als Parrrföng zu sammeln, Andy Schleck zu tätscheln, sechs Kinder zu zeugen oder den Tourmalet zu bezwingen, when it rains and storms. Wird schon…

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