Klammerreflex

Nö. Ans Büro habe ich mich heute sicher nicht geklammert. Dazu war die Vorfreude auf den Urlaub viel zu groß. Zusammen mit der Erleichterung darüber, in den nächsten drei Wochen die „Kammer des Schreckens“ nicht betreten zu müssen, war es kaum noch auszuhalten. Irgendwann wurde es dann doch 13 Uhr. Tschüss, Büroklammern! Bis bald, Stempel! Machts gut, Tacker und Enthefter!

Auf dem Heimweg fiel mir dann ein, weshalb ich die ganze Zeit schon das Gefühl hatte, etwas übersehen zu haben. Der blöde Abwesenheitsagent des Mailprogramms war meiner Aufmerksamkeit entgangen. Der hätte aktiviert werden müssen. Nun. Ich werde am Montag meine Lieblingskollegin bitten, das noch für mich zu erledigen. Kein Grund, selbst nochmals zu erscheinen. Trotzdem blöd…

Immerhin folgte ein sehr entspannter Nachmittag beim Anschauen der TdF-Flachetappe nach Bordeaux. Die Nachführarbeit der Sprintermannschaften brachte mich schließlich dazu, fünfzehn Kilometer vor dem Ziel sanft zu entschlummern. Das Resultat konnte man anschließend ja im Videotext nachlesen. Gähn!

Nach dieser hervorragenden und äußerst erholsamen Einstimmung auf die folgenden Urlaubstage wurde noch der Wunsch des Bauherrn nach Regen erfüllt. Es hätte zwar nicht gleich ein derartiges Unwetter sein müssen, aber immerhin dürfte das die Zisterne wieder ordentlich gefüllt haben.

Ungünstiger war die Lage für Max, der auf dem Weg zur Bushaltestelle derartig aufgeweicht wurde, dass er anrief und bat, wieder angeholt zu werden, weil er sich erstmal umziehen müsse. In meiner gewohnt weichherzigen und freundlichen Art erklärte ich mich dann bereit, ihn in trockenen Klamotten am Wiesbadener Hauptbahnhof abzusetzen. Lustig im übrigen das Passieren der innerstädtischen Bushaltestelle „Wolkenbruch“. Wenn es nicht so stark geregnet hätte, wäre mir das glatt ein Foto wert gewesen. Das wird aber bei Gelegenheit nachgeholt.

So. Und jetzt werde ich mich nur noch ans Sofa klammern und mich auf die folgenden 23 freien Tage freuen. Mal gespannt, ob Hugo mir Gesellschaft leisten möchte. Er war heute sehr aufgeregt und geschäftig. „Nachbarschaftskonflikte!“ war seine etwas pampige Antwort, als ich ihn eben fragte, mit was er sich denn da beschäftige. Anschließend verstand ich nur noch ein geknurrtes „… Mülleimer der Geschichte…“ und „Wir müssen es tun! Auch mit Tränen im Herzen…“. Nun denn. Wenn er meint…

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