Freiwillige vor!

Nachdem mich vor zwei Wochen bereits das erste Grün aus den im Herbst gesteckten Zwiebeln entzückt hatte, war es heute endlich soweit. Die erste Blüte! Ich hätte auf einen Krokus oder eine Hyazinthe (das hier sah nach Endspurt aus) gewettet, aber es ist eine Zwergiris, die sich als erste vorwagt. Respekt! Ein Applaus für die Zwergiris!

Hervorragend entwickeln sich auch die zahlreichen Zierlauchzwiebeln. In dieser Größenordnung hätten sie gestern vorgetrieben im Palmengarten 10,- € das Stück gekostet. Ist ja nicht so, dass man Arbeit damit hätte. Man muss sie einfach nur im Herbst versenken und dann im Frühjahr in einen Topf umsiedeln. Ich erwog kurz, Zierlauchzüchterin zu werden.

Um den Rundumblick durch den Garten fortzusetzen: An verschiedenen Stellen – unter anderem auch im Kübel – treiben gerade die Pfingstrosen recht ordentlich aus. Nachdem sie im vergangenen Jahr lediglich durch Pilzbefall geglänzt hatten, hoffen wir, dass sie sich jetzt erholt haben und auch mal eine Blüte spendieren.

Des Bauherren Mandelbäumchen ist zwar nicht ganz so weit wie sein großer Bruder im Palmengarten, gibt sich aber wirklich große Mühe. An dieser Stelle auch ein Kompliment an meinen Pfirsich, der offensichtlich den Winter und vor allem die Sturmböen hervorragend überstanden hat. Da hatte ich wirklich größere Bedenken. Unsere Kamelien-Bedenken waren dagegen ein wenig berechtigt. Wenn man die Neuerwerbung von gestern neben ihrer Schwester aus dem vorigen Jahr sieht, wirkt letztere doch etwas gebeutelt. Wir hoffen, sie holt wieder auf. Momentan treibt sie tapfer aus, von Blüten ist aber noch nichts zu sehen. Die rosafarbene von gestern dagegen hat heute Morgen ihre erste Knospe geöffnet. Hübsch!

Neben den blumigen Seiten des Gartens wollen wir mal den Nutzgartenteil nicht vergessen, indem sich auch einiges tut, obwohl wir natürlich noch nichts gesät oder gepflanzt haben. Zu groß die Angst vor noch kommenden Nachtfrösten. Die untergespateten Lauchzwiebelreste vom vergangenen Jahr stehen derweil einsam auf weiter Flur und geben alles.

Die gestrige Inventur im Kräuterbeet fiel recht ärmlich aus. Während ihre glatte Schwester ordentlich austreibt, scheint die krause Petersilie irgendwann im Winter aufgegeben zu haben. Nicht weiter schlimm, da Nachwuchs gerade im Fensterbankgewächshaus vor sich hinkeimt. Salbei und Schnittlauch wirken recht lebendig, während fast alles andere verschwunden ist. Halt! Zwei Sorten Pfefferminze haben sich über Winter die Hälfte des Beets geschnappt und mussten gestern stark dezimiert werden. Äußerst raumgreifend verhält sich auch das Maikraut, das allüberall ans Licht drängt. Neu: die angeblich winterharte Kresse. Wir werden sehen. Defintiv winterhart: der Sauerampfer, der so tut, als wäre nix gewesen. Ich werde ihn etwas dezimieren müssen. So viel wie bereits jetzt im Beet steht, können wir nie und nimmer essen.

Was ich von den Johannisbeeren erwartet hatte, traute ich noch im Herbst einer anderen Pflanze überhaupt nicht zu: der Goji-Beere. Entgegen aller Erwartungen hat sie den Winter recht locker weggesteckt und bildet gerade Blattwerk. An ihre lebensverlängernde Wirkung glaube ich allerdings immer noch nicht. Aber auch da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Vielleicht trägt sie ja in diesem Jahr etwas, sodass man ein Gläschen Marmelade daraus kochen kann. Ich werde berichten.

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