Zumindest scheinen sich das mal wieder Massen von witzigen Menschen so gedacht zu haben. Blöd nur, dass die Welt ja nun anscheinend am 21.12. doch nicht untergehen soll. Jetzt werden sie wohl eine Weile verheiratet bleiben müssen.

Andererseits: Statistisch gesehen liegt die Haltbarkeit von an Schnapszahltagen geschlossener Ehen ja eher im unteren Bereich. Die Hälfte dieser Ehen ist nach sieben Jahren bereits wieder geschieden.

Deutlich bedenklicher dagegen die hohe Anzahl der für diesen Tag anberaumten Wunschkaiserschnitte. Am 11.11.11 kamen in Deutschland immerhin doppelt so viele Kinder zur Welt als an anderen Tagen. Ob das alles so toll ist? Ich bezweifle es.

Auch nicht toll: Der Schnapszahltag verging ziemlich tatenlos – mal abgesehen von Einkäufen, Abendessen und der Vereinbarung eines Friseurtermins für den 13.12.12. Ich brachte am Ende nur eine einzige Dose Plätzchen zustande. Und deren Teig hatte ich bereits am Vorabend geknetet. Dafür sind sie allerdings wirklich perfekt. Nach endlosem Rumprobieren in den letzten Jahren habe ich dann jetzt das ideale Rahmplätzchen-Rezept gefunden.

Es stammt aus der aktuellen „Essen&Trinken Für jeden Tag“ und heißt eigentlich „Gefüllte Sauerrahmplätzchen“. Das mit der Füllung fand ich aber doof, wollte ich doch ganz simple Rahmkringel haben. Statt wie üblich mit Hagelzucker bestreute ich sie allerdings wie im Originalrezept vorgesehen mit einer Zimt-Zucker-Mischung. Gute Idee!

Rahmkringel

Gericht: Weihnachtsteller
Keyword: plätzchen, weihnachtsplätzchen
Kalorien:
Autor: angeregt durch „Essen&Trinken Für jeden Tag“ 10/2012

Zutaten

  • 250 g Mehl
  • 175 g kalte Butter (ich nahm warme)
  • 75 g Schmand
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eigelb
  • 4 EL Milch
  • Zucker und Zimt

Anleitung

  • Mehl, Butter, Schmand und Salz mit den Knethaken des Handrührgeräts zu einem glatten Teig verkneten. In Folie gewickelt über Nacht kalt stellen.
  • Teig portionsweise auf der Arbeitsfläche ausrollen (Ich brauchte nicht mal Mehl dazu) und mit einer runden Ausstechform (oder anderen runden Förmchen) ausstechen. Für die „Löcher“ in der Mitte benutzte ich einen Apfelausstecher (Riesen-Idee!).
  • Kringel auf die Bleche verteilen (wenig Abstand nötig), mit den mit Milch verquirlten Eigelben bestreichen und großzügig zuckern bzw. zimtzuckern.
  • Nicht zu süß, schön knuspig, ordentlich aufgegangen. Lecker!

Ich denke, bei diesem Rezept kann ich für die nächsten Jahre bleiben. Der 11.12.13 scheint mir zum Plätzchen backen auch wieder ein ganz guter Termin zu sein. Jedenfalls besser als für eine Hochzeit oder eine Entbindung.

Wie kann ein Tag besser beginnen, als mit einer Extreme-Snow-Patrolling-Einheit?! Eben! Über Nacht waren wir wieder komplett eingeschneit. Und obwohl der Bauherr bereits vor seiner Abfahrt geräumt hatte, konnte ich um acht Uhr gleich nochmals loslegen.

Gut am Schnee: Die Wege der Nachbarskatze sind dokumentiert. Offensichtlich dreht sie tagtäglich in aller Frühe eine Runde über unsere Terrasse und schaut nach dem Rechten. Braves Kitty!

Nach den Schneeräumarbeiten ging es dann an die Fortsetzung der Weihnachtsbäckerei. Frohgemut sichtete ich die gestern besorgten Zutaten und die dazugehörigen Rezepte. Mein Entschluss stand schnell fest: Der Backtag sollte mit den „Erdnussplätzchen“ aus der aktuellen Ausgabe von „So isst Italien“ beginnen.

Blöderweise stieß ich bereits bei der zweiten Zutat auf ein Problem. Da stand nämlich einfach nur „Erdnussbutter mit Stücken“. Nicht dass ich keine crunchy Peanut Butter vorrätig gehabt hätte – mir fehlte die Mengenangabe. Mist!

Aufstecken gildet nicht! Die Erdnussdinger mussten auf die Bleche. Ich rechnete etwas hin und her mit den Mengenangaben der übrigen Zutaten und entschied mich schließlich, die 140 g Butter mit nochmals 150 g Erdnussbutter zu ergänzen.

Als ich schließlich an der Stelle im Rezept ankam, in der es heißt „Den Teig mithilfe von Frischhaltefolie zu einer Rolle […] formen“, war ich den Tränen nahe. Es stand fest: Das musste einfach viel zuviel Erdnussbutter gewesen sein. Von „formen“ konnte keine Rede sein. Waaah! Ich breitete den ganzen Schlonz auf der ätzenden Folie (Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Frischhaltefolie hasse?!) aus, presste das Ganze irgendwie in eine halbwegs rollenartige Form und deponierte es im Schnee vor der Terrassentür.

Nachdem ich meine Hände soweit gereinigt hatte, dass ich mich wieder in die Nähe einer Tastatur wagte, schrieb ich eine Mail an die „So isst Italien“-Redaktion. Pah! Das war ja nicht das erste Mal, dass ich hilflos vor einem Rezept in einem dieser Hefte stand. Während mein Zorn und meine Enttäuschung etwas verrauchten, hatte auch der Erdnussteig einen formbaren Zustand erreicht. Zartes Pflänzchen Hoffnung.

Am Ende schaffte ich es, Kugeln daraus zu rollen, sie mit Erdnüssen zu garnieren und nach erneuter kurzer Terrassenpause abzubacken und zu fotografieren. Als ich mit den Fotos zwecks Bearbeitung am Laptop eintraf, fand ich unglaublicherweise bereits eine Antwort von „So isst Italien“ vor! Eine Antwort, die nicht von einer Maschine stammte, sondern von einer echten Mitarbeiterin! Einer Mitarbeiterin, die nicht nur überaus freundlich (deutlich freundlicher als sie hätte sein müssen!) zu einer wütenden Kundin war, sondern auch noch in völlig einwandfreiem Deutsch hervorragende und kompetente Tipps gab. Und das Beste: Meine 150-g-Erdnussbutter-Entscheidung war völlig richtig gewesen! Ich nehme hiermit offiziell alles zurück, das ich jemals an Schlechtem über diese Zeitschrift gedacht habe. Hut ab!

Da die Plätzchen dann am Ende auch recht gut gelungen sind, hier das Rezept:

Erdnussplätzchen / Biscottini di arachide

Gericht: Weihnachtsteller
Keyword: plätzchen, weihnachtsplätzchen
Kalorien:
Autor: „So isst Italien“ Ende 2012

Zutaten

  • 150 g Butter
  • 150 g Erdnussbutter mit Stücken
  • 175 g brauner Zucker
  • 1 Ei
  • 200 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 175 g Erdnüsse, geröstet und gesalzen

Anleitung

  • Butter und Erdnussbutter mit einem Handrührgerät vermengen. Nun nacheinander Zucker, Ei und Salz unterrühren. Das Mehl mit dem Backpulver vermischen und ebenfalls kurz untermengen. Den Teig mithilfe von Frischhaltefolie zu einer Rolle von etwa drei Zentimetern Durchmesser formen (Anm.: eventuell vorher leicht durchkühlen) und ca. eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
  • Den Backofen auf 170°C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen (Anm.: drei Backbleche!).
  • Vom Teig etwa einen Zentimeter dicke Scheiben abschneiden. Die Scheiben zu Kugeln formen, aufs Backblech setzen und wieder etwas flach drücken. Auf jedes Plätzchen einige Erdnüsse drücken. (Anm.: An dieser Stelle habe ich die Bleche mit den fertig vorbereiteten Plätzchen nochmals kurz auf der Terrasse platziert, da ich immer noch Angst hatte, dass sie sich beim Backen völlig verflüssigen würden). Im vorgeheizten Ofen ca. 15 Minuten backen.

Nachdem diese Krise überstanden war, verursachte ich die nächste selbst. Es sollten Rahmplätzchen folgen, der Teig war flott zusammengeknetet und wanderte ebenfalls in die Kühlung. Leider sanken die Temperaturen während der mir von mir selbst verordneten, ausgedehnten Pause derartig schnell, dass ich am Ende mit einem Klumpen steinhart gefrorenen Teigs da stand. Blöd…

Ich verschob die Endfertigung auf morgen, übersprang damit großzügig einen meiner Tagesordnungspunkte und ging unbeeindruckt direkt zur Herstellung der „Espresso-Tupfen“ aus „Ländliches Backen im Advent“ über. „Gehe nicht über tiefgefrorenen Teig! Ziehe nicht EUR 4.000,- ein!“ sozusagen.

Die Espresso-Tupfen hatte ich für die Eiweißverwertung eingeplant. Blöderweise fehlten zusätzlich zu den gestern bereits abgefallenen zwei Eiweißen noch die beiden, die bei der „Lackierung“ der Rahmplätzchen übrig bleiben würden. Egal! Jetzt stehen halt zwei Eigelb im Kühlschrank, die bis morgen warten müssen.

Kurz und gut: Die Dinger schmecken ausgezeichnet. Aaallerdings – und jetzt kommt der Haken! – empfehle ich, auf keinen Fall auf die Wischi-waschi-Formulierung „250 g feinster Zucker“ hereinzufallen und üblichen „Fein-Zucker“ zu verwenden. Merke: Der einzige wirkliche Freund eines guten Baisers ist der Puderzucker. Experimente lohnen sich an dieser Stelle nicht. Uuund: Wer seine Baisers wie ich trocken und fluffig mag, sollte ganz schnell die Temperatur- und Zeitangabe des Rezepts den Hasen geben. Maximal 100°C – und dann gaaanz laaangsaaam mindestens drei Stunden trocknen lassen! Hier das Originalrezept (mit Anmerkungen):

Espressotupfen

Gericht: Weihnachtsteller
Keyword: plätzchen, weihnachtsplätzchen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 4 Eiweiß
  • 250 g feinster Zucker (Anm.: s.o.)
  • 3 EL Kakaopulver
  • 2 Tütchen löslicher Espresso (Anm.: entspricht 4 Gramm)
  • 1 Päckchen Vanillezucker

Anleitung

  • Das Eiweiß mit den Schneebesen des Handrührgeräts zu sehr steifem Schnee schlagen. Dabei den Zucker einrieseln lassen und noch ein bis zwei Minuten weiterschlagen. Den Backofen auf 160°C (Umluft: 140°C) vorheizen (Anm.: s.o.). Kakao, Espresso und Vanillezucker mit einem Teigschaber vorsichtig unterrheben (Anm.: Quatsch! Ruhig ebenfalls mit den Schneebesen einrühren).
  • Die Masse in einen Spritzbeutel mit mittelgroßer Lochtülle (Anm.: oder in einen Gefrierbeutel mit mittelgroß abgeschnippelter Ecke) füllen. Damit Tupfen auf ein mit Backpapier belegtes Blech spritzen oder mit zwei nassen Teelöffeln Häufchen formen (Anm.: Man kann sich das Leben auch unnötig schwer machen…). Dabei genügend Abstand zwischen den Tupfen lassen.
  • Im Ofen auf der zweiten Schiene von unten backen. Espresso-Tupfen herausnehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

Bis auf den auf morgen verschobenen Rahmplätzchenteig kein wirklich erfolgloser Tag. Zumal auch noch das Top-Weihnachtsgeschenk für den Bauherren eintraf. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für den Tipp an meinen Lieblingshauptstadtbewohner!

Schon der zweite Advent heute! Huch! Und eben habe ich festgestellt, dass zwischen meinem Urlaubsende und Weihnachten nur noch vier Arbeitstage liegen. Ich komme etwas ins Schwitzen. Im Licht der zweiten Kerze habe ich heute die dritte und vierte Dose Plätzchen produziert. Vanillekipferl für den Chef, Heidesand für mich. weiterlesen

Der erste Tag in Freiheit erbracht immerhin die ersten Weihnachtsplätzchen. Damit nicht immer die gleichen Exemplare auf den Tellern liegen, habe ich mir ein paar neue Rezepte ausgesucht, die in den nächsten Tagen ausprobiert werden.

Heute startete ich mit Schokowürfeln und Walnussecken. Die Schokowürfel heißen eigentlich „Schoko-Ecken“ und stammen aus der aktuellen essen&trinken Für jeden Tag.

Sie sind sehr locker, fast schon gefährlich locker, und dabei wirklich enorm schokoladig und durch das Lebkuchengewürz auch ziemlich weihnachtlich. Weihnachtsbrownies sozusagen. Ich habe sie in etwas dominosteingroße Würfel geschnitten. Ecken wären mir zu groß gewesen. Das Rezept an sich: empfehlenswert.

Die Walnussecken heißen in einer Zeitschrift namens Die große Adventsbäckerei „Walnuss-Ecken“, aber ich schenke mir wie bei den Schokoecken einfach mal den mehr als überflüssigen Bindestrich. Der ist blöd, aber die Walnussecken sind klasse.

Knackig, dünn, karamellig. Die brauchen definitiv keine Schokolade in den Ecken wie ihre Brüder mit Haselnuss. Allerdings habe ich die Rezeptmengen mal großzügig verdoppelt, nachdem ich mit der angegebenen Menge gerade mal ein halbes Blech notdürftig bedeckt bekam. Für ein reguläres Backblech langt das mit Sicherheit nicht.

Insgesamt ein recht erfolgreicher und stressfreier Start in die Weihnachtsbäckerei. Diesmal stehen mir ja auch zehn statt wie sonst zwei oder drei Tage zu Verfügung. Und weil ich jetzt nur noch den Linseneintopf von gestern aufwärmen muss, hier gleich die etwas modifizierten

Walnussecken

Gericht: Weihnachtsteller
Keyword: plätzchen, weihnachtsplätzchen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

für den Boden (auf einem handelsüblichen Backblech)

  • 200 g Mehl
  • 150 g weiche Butter
  • 120 g Stärke
  • 120 g Zucker
  • Mark einer Vanilleschote
  • 2 Eiweiß

für den Belag

  • 250 g Zucker
  • 300 g grob gehackte Walnüsse
  • 140 g Butter
  • 100 ml Sahne

sonst so

  • Aprikosenkonfitüre (ich nahm das letzte Gläschen meiner Physaliskonfitüre, Orange ist sicher auch nicht schlecht)

Anleitung

  • Für den Teig alle Zutaten verkneten, zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie etwa 30 Minuten durchkühlen lassen.
  • Derweil Karamell herstellen: Zucker mit vier Esslöffeln Wasser erhitzen und karamellisieren lassen. Nüsse und Butter einrühren. Sahne zugießen und goldbraun karamellisieren.
  • Teig auf einem gefetteten Blech ausrollen, mit Konfitüre bestreichen. Nussmasse gleichmäßig darauf verteilen. Bei 180°C (Umluft: 160°C) etwa 20 Minuten abbacken. Auskühlen lassen und in kleine Dreiecke schneiden.

Für heute war es das dann erstmal. Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es heißt: „Welches Plätzchen backen wir denn jetzt mal?!“