Einheitlich pieseliger Feiertag

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Wenn man sich schon im Haus beschäftigen muss, dass mit etwas Sinnvollem. Nach längeren Meditationen stand dann irgendwann das Abendessen fest. Und ich hatte aus der Not eine Tugend gemacht: das Yuzu-Eis in Weinbergpfirsichfarbe!

Es schmeckte heute nach dem Durchkühlen wirklich ausgezeichnet. Sogar ziemlich intensiv nach Weinbergpfirsich. Und die Farbe! Toll.

Nach langem Hin und Her entschied ich, dass es perfekt für einen Zwischengang sein könnte, und zog einen Testlauf durch. Eine Nocke landete in einem Basilikummilchschaum. Ausgezeichnet!

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Meine winzige Ernte hätte farblich deutlich intensiver sein können. Ich schummelte etwas – und half mit Granatapfelsirup nach. Mit gaaanz wenig. Ehrlich.

Fürs Abendessen waren zwei Thunfischstücke gesetzt. Nur was dazu?! Die erste Idee war eine Tomatensalsa. Mit einer „Muss weg!“-Paprika. Das sollte passen.

Tomatensalsa

Gericht: Beilagenteller
Keyword: tomaten
Portionen: 2 Portionen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 1 rote Paprika
  • 4 bunte Tomaten
  • 1 kleine rote Zwiebel
  • Balsamicoreduktion
  • 1 TL Honig
  • Salz, Pfeffer
  • Blattpetersilie, frischer Koriander

Anleitung

  • Paprika in Stücke schneiden und mit der Hautseite nach oben unter dem Grill platzieren. Sobald die Haut angekokelt ist, abziehen. Paprika fein würfeln.
  • Tomaten überbrühen und aus der Haut befreien. Ebenfalls würfeln. Zwiebeln sehr fein hacken.
  • Alles vermischen, Honig und wenig Balsamicoreduktion zugeben, salzen, pfeffern und durchziehen lassen.
  • Vor dem Servieren Petersilie und Koriander hacken und untermischen.

Sehr realistisches Foto übrigens. Mit dem verschlotzten Schneidbrett, der verschmierten Schüssel und den Zwiebelschalen im Hintergrund. Was soll’s?! Wir sind in der Küche – nicht im Einrichtungshaus!

Anschließend schnitt ich die letzten beiden Auberginen meiner diesjährigen Ernte in Scheiben, salzte sie, wusch sie und tupfte sie trocken. In etwas Öl ausgebraten sollten sie dem Essen ein wenig Knusper mitgeben. Soweit der Plan.

Zwischenzeitlich wurde ich in eine Sinnkrise gestürzt. Den Thunfisch hatte ich aus purer Gier gekauft. Im Nachhinein überkam mich die Reue, als mir einfiel, dass es sich mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht um azoranischen Leinenfang handelte. Peta gab mir den Rest: Zehn Gründe, keinen Thunfisch zu essen. Gulp! Ich sehe mich in der Küche stehen, der kluge Thunfisch schaut mich aus seinen treuen Augen an und wartet auf den Befehl zur Vorführung seines nächsten, coolen Tricks. Und ich kann keine Befehle mehr geben, weil ich aufgrund von kognitiven Beeinträchtigungen und Koordinationsschwierigkeiten genau dazu intellektuell nicht mehr in der Lage bin.

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Stattdessen lege ich ihn in eine Marinade aus Sojasoße, gemahlener Korianderssat und Kreuzkümmel, portugiesischer Paprika „doce“ und Kurkuma ein und stelle schon mal das Glas mit dem Sesam bereit.

„Eine Innovation aus England, aber auch bei uns erhältlich: Fischfreier „Thunfisch“ in veganer Qualität auf der Basis von Sojaprotein und Weizen. Konsistenz, Geruch und Geschmack erinnern zweifellos an Thunfisch. Fish Free Tuna enthält jedoch kein Quecksilber, keine schädlichen Bakterien und kein Tierleid.“ (Peta)

‚Erinnern zweifellos an Thunfisch…‘ Wenn ich Thunfisch essen will, will ich nichts essen, das mich zweifellos an Thunfisch erinnert, sondern Thunfisch.

Fischfreier Thunfisch… Aus England… Mit langt schon fleischloser Schinkenspicker aus der Roten Mühle. Und wenn sich die Insulaner schon mal nützlich machen wollen: Ich warte schon seit langem auf THC-freies Haschisch. Nach alkoholfreiem Wein, nikotinfreien Zigaretten und zuckerfreien Bonbons wäre das nur konsequent. Das nur mal so als Anregung…

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Hab‘ ich mich etwa aufgeregt?! Das macht hungrig. Perfekt! Im Prinzip musste ich am Abend aus den Einzelteilen nur noch zwei Teller zusammenbasteln. Und ganz zum Schluss entschied ich, zusätzlich die übrig gebliebene Süßkartoffel in Spalten in den Ofen zu werfen. Und dann musste nur noch der Fisch, dessen Namen wir nicht nennen wollen, in Sesam gewälzt und kurz von beiden Seiten scharf angebraten und der Wasabischaum geschäumt werden. Fertisch!

Und während der Endmontage kam dann auch tatsächlich noch kurz die Sonne heraus und schien gleichermaßen auf nette Menschen und AfD-Wähler.

Und schließlich auch auf meinen Wasabischaum, der beim Fotografieren allerdings bereits kein Wasabischaum mehr war. Sondern ein Wasabisößchen. Alles total unfair. Allerdings schmeckte das Essen trotz aller Widrigkeiten des Tages ausgezeichnet. Wenigstens das…

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