„It’s a sad and beautiful world…“

Was für eine Zeit gerade… Und obwohl ich seit einer Woche faste, hindern mich „die Umstände“ an der totalen Entspannung. Normalerweise war das in der Fastenzeit immer perfekt. Draußen sprießt alles und wird saftig grün. Ab und an scheint die Sonne. Ich ziehe gechillt mein Gemüse vor. Gut… Die Arbeit… Aber die muss nun mal. Aber das isses auch diesmal nicht, was anders ist. Und doch ist alles anders. Alles falsch.

Während der entnazifizierende GröFaZ ein ganzes Land zusammenbombt, fällt es etwas schwer, sich an den kleinen, alltäglichen Dingen zu erfreuen. Ich hab’s versucht. Ehrlich. Aber es ist schwer. Hinzu kommt der übliche Wahnsinn.

Die Malteser – bzw. der gozitanische ‚Großbaumeister‘ Joseph Portelli himself, der ihnen die Taschen voll Geld stopft – zerstören gerade Gozo für immer. Nicht genug, dass Marsalforn ja bereits vom pittoresken Fischerdorf zum Ballermann Gozos geworden ist. Xlendi ist das schon längst – aber jetzt geht es weiter. Xlendi 3.0 sozusagen.

In Qala gab es bereits im letzten Jahr illegale Bauvorhaben, die dann aber dezent nachträglich mit Geldscheinen durchgewunken wurden. Und zur Zeit plant Portelli, die Sannat Cliffs nachhaltig zu zerstören. Die Gozitaner sind machtlos. Die Malteser betonieren jetzt auch noch ihr Lieblingsurlaubsziel zu. Ganz ehrlich: Wie kann man nur so dumm sein, zwei so schöne Inseln derart zu zerstören?! Oder es ungestraft zuzulassen? Und den geplanten Tunnel habe ich nicht mal erwähnt…

Lesestoff dazu:

MaltaToday: The concrete siege of Gozo

Times of Malta: Block of 125 apartments 300 metres from Sannat cliff edge proposed

Times of Malta: ‚The final twist of the knife‘ – Controversial Xlendi apartment block is up

Ich musste mir Tulpen kaufen, um das wenigstens mental halbwegs zu verkraften.

Das war beim Samstags-Einkauf, zu dem es mich ja seit geraumer Zeit Richtung Lidl zieht. Während des Einkaufs kann ich kostenfrei mein Auto laden. Und: Der Edeka liegt auf dem Heimweg.

Diesmal war der Samstag gleich doppelt erfolgreich. Die Ladesäulen waren nicht vom üblichen Tesla blockiert, mit dessen Fahrer ich mir eine Woche vorher ein kleines verbales Scharmützel geliefert hatte. „Wir E-Auto-Fahrer müssen…“ – „Es gibt kein ‚wir‘!“

Stattdessen war nun die Ladesäule nur noch mit App bedienbar. Und ich schaffte es, sie zum Laufen zu bringe. Als ich nach dem Einkauf ans Auto zurück kehrte, hatte ich noch ein sehr nettes Gespräch mit einem etwa 20Jährigen, dem ich bei der Bedienung der App behilflich sein durfte. Wohlgemerkt: ICH habe es IHM erklärt. Sehr cool!

Nett übrigens, dass die Marketingabteilung von Lidl offensichtlich mein Auto als Grundlage für das Bild beim Ladevorgang in der App ausgewählt hat. Guuut… Der „Tank“rüssel gehört auf der anderen Seite rein, und es ist ein Cabrio, aber egal. Danke! Ich bin übrigens letzten Sonntag zum erstenmal offen gefahren. Noch ziemlich frisch, aber sehr nett. Ich mag das Auto. Der Einkauf an sich war allerdings mal wieder erschütternd.

Mehl leer. Öl leer. Klopapier leer. Küchenrolle leer. Man fasst es nicht. Und das alles, weil Deutschlands „Angst, Hass, Titten und der Wetterbericht“-Blättchen Nummer eins Panik macht. Und die jammernde Oma an der Kasse neben mir („Ich kaufe immer Sonnenblumenöl. Schon immer. Jetzt ist nur Maiskeimöl da. Ist das genauso gut wie Sonnenblumenöl?“) hat sie wahrscheinlich auch noch abonniert, die BILD.

Auch schlimm in der vergangenen Woche: Beim Fotografieren einer Elster mit dem Handy geriet ich Verdacht, ein Selfie gemacht zu haben. Unfassbar. Ich! Wo ich Kameras scheue wie der Teufel das Weihwasser. Außer auf der anderen Seite der Linse.

Und: Der St. Patrick’s Day bot ein ganz besonderes Schmankerl. Einen Bono-Limmerick. Vorgetragen von Nancy Peloso. Hier entlang -> There once was a poet namend Bono

Dazu keinen weiteren Kommentar von meiner Seite. Ich übte mich in Demut und stellte Boxty her. Mit Bratwurst und Rote-Bete-Salat. Und das alles ohne Abschmecken. Fiel mir leicht nach Bonos Geschmacklosigkeit.

Und: Es kam trotz Fastens zu „Brot UND Boller“ in diesem Haushalt. Kanelboller um genau zu sein. Heute produzierte ich beides, wobei ich allerdings gestehen muss, dass der Zimtduft aus dem Ofen schon ziemlich verlockend war. Wahnsinnig verlockend um genau zu sein. Aber das macht nix. Wenn ich faste, faste ich. Und wenn ich stur bin, bin ich stur. Anschließend buk ich zum Trotz gleich noch ein Brot. Pah!

Diese Welt macht mich gerade wahnsinnig. Ganz ehrlich. Aus vielen Gründen. Einige habe ich genannt. Mehr geht nicht, weil: Ich will ja entspannt sein. Ich schreibe das übrigens mit zusammengebissenen Zähnen.

Schön, dass wenigstens die Chili sich ordentlich anstellen. Danke, Chili.

Und weil’s gerade irgendwie zur Stimmung passt, zum Titel noch das hier:

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