Die Dosen sind voll, die Kiste mit den Zutaten ziemlich leer. Die Weihnachtsbackstube hat für dieses Jahr ihre Pforten geschlossen. Zehn Sorten Plätzchen sind es geworden. In insgesamt 15 Dosen. Sollte für einen Zwei-Personen-Haushalt ausreichen… weiterlesen

 
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Gestern hörte ich gleich mehrfach diese gemeine Automatenstimme aus dem Aufzug des Hamburger Michel in meinem inneren Ohr. Gegen Nachmittag war mir schlecht. Qualitätskontrollen an den Plätzchen der beiden Vortage, Teiggeschlecke an fünf neuen Teigen, Testläufe zwei neuer Sorten – Süßes ging gar nicht mehr. Ein Notfalllinseneintopf musste her.

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Das tut es wirklich. Der Plan mit den Baumkuchenspitzen war zwar gut, aber extrem zeitaufwendig. Zwei Portionen haben mich gestern den halben Tag gekostet. Aber das war es dann am Ende auch wert.

Eigentlich wollte ich das bereits mehrfach herstellen, aber irgendwie kam immer etwas – im Zweifelsfall die Unwilligkeit der Bäckerin – dazwischen. Nun. Diesmal verlegte ich die Dinger klugerweise auf den zweiten Backtag. Da ist man ja noch deutlich motivierter als gegen Ende.

Ich habe den Teig einmal mit Rum und einmal mit Orangenlikör aromatisiert. Der Gatte konnte auf Anhieb keinen großen Unterschied feststellen. Aber warten wir mal ein wenig. Angeblich sollten die Baumkuchenspitzen ja erstmal mindestens zwei Tage durchziehen, bevor sie ihren vollen Geschmack entfalten.

Das Rezept aus der aktuellen „Landgenuss Weihnachtsbäckerei“ überzieht den Baumkuchen nur auf der Oberseite mit Kuvertüre. Das war mir zu wenig – hätte aber einen Bruchteil der Zeit in Anspruch genommen. Und wahrscheinlich hätte die Küche anschließend auch nur halb so schlimm ausgesehen…

Für eine komplette Umhüllung der Baumkuchenspitzen habe ich die Kuvertüremenge angepasst.

Baumkuchenspitzen

Gericht: Plätzchenteller, Weihnachtsteller
Keyword: plätzchen, weihnachtsplätzchen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 6 Eier
  • 250 g weiche Butter
  • 225 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 2 EL Rum
  • 150 g Mehl
  • 100 g Stärke
  • 1 Prise Salz
  • 600 g Zartbitterkuvertüre

Anleitung

  • Den Backofengrill auf 250°C vorheizen. Vier Eier trennen. Butter mit Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Zwei Eier, die Eigelbe und den Rum zugeben und unterschlagen.
  • Mehl mit Stärke mischen und unter den Teig heben. Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und ebenfalls unterheben.
  • Den Boden und die Ränder einer Springform fetten. Etwa zwei Esslöffel auf dem Boden der Form gleichmäßig verstreichen. In der Ofenmitte unter dem heißen Grill in eineinhalb bis zwei Minuten hellbraun garen.
  • Die Garzeit kann je nach Ofen variieren. Erneut zwei Esslöffel Teig auf die Schicht geben und verstreichen, unter dem Grill hellbraun garen. Diesen Vorgang wiederholen, bis der Teig komplett verbraucht ist. Den Kuchen auskühlen lassen und aus der Form nehmen.
  • Kuvertüre hacken und über dem heißen Wasserbad schmelzen. Den Kuchen in passende Stücke schneiden (Dreiecke) und diese mit der Kuvertüre überziehen. Die Kuvertüre fest werden lassen und die Baumkuchenstücke am besten vor dem Verzehr ein bis zwei Tage durchziehen lassen.

Nach einer etwa zweistündigen Strickpause – schließlich sollten Weihnachtsgeschenke ja auch an Weihnachten fertig sein – ging es dann in die traditionelle Vanillekipferlrunde. Zweifache Menge. Man will ja auch noch welche fürs Vanillekipferlparfait übrig haben.

Das Rezept war das altbewährte – bereits hier erwähnt. Und dann war auch bereits Abend. Ich sank ermattet aufs Sofa und strickte noch ein wenig, bis mir in der zweiten Schalke-Halbzeit die Augen zufielen. Puh!

Der heutige Tag begann mit der Herstellung dreier schokoladiger Teige. Zum einen für die altbekannten  Schokoecken, zum anderen für Schokonüsse und Schoko-Kirsch-Taler. Nachdem die Teige fertig waren, fuhr ich erstmal zum Optiker. Meine Arme sind einfach nicht mehr lang genug.

Da sich die Länge meiner Arme allerdings in den letzten Jahren nicht nennenswert verändert hat, muss es wohl an etwas anderem liegen, dass ich keinen Faden mehr beim ersten Versuch einfädeln und kaum noch ein Buch lesen kann. Altersweitsichtigkeit – meinte der Gatte. Hätte er den ersten Teil des Wortes weggelassen, wäre ich vielleicht sogar seiner Meinung gewesen.

Jedenfalls steht es jetzt fest: Ab nächster Woche bin ich eine Brillenschlange. Eine Lesebrillenschlange um genau zu sein. Mit dem Alter hat das natürlich trotzdem nichts zu tun. Pah!

Heute Abend bin ich dann übrigens nicht nur blind, sondern mir ist auch total übel. Zuviel Schokolade. Viel zuviel Schokolade. Ich glaube, ich habe gerade einen Körperschokianteil von mindestens 60 Prozent. Mindestens!

Ich brate jetzt Wurst. Und schwitze Spitzkohl an. Irgendwas Würziges muss her! Und zwar sofort! Dessert gibt es jedenfalls heute mit Sicherheit keins mehr.

In meiner Plätzchenbackwoche ist heute Thementag. Thema: Schokolade. Den Anfang machte morgens ein Rezept aus den Achtzigern. Zumindest tauchte es damals im Haushalt meiner Mutter auf. Und alle liebten es.

Als Max klein war, gehörte es immer noch zum Standardprogramm der Weihnachtsbäckerei. In den letzten Jahren hingegen wurde es stark vernächlässigt. Zumindest von mir. Das versuchte ich heute wieder in Ordnung zu bringen. Arme Schokonüsse – unschuldig verschmäht.

Dazu muss gesagt werden, dass die Dinger nicht immer gelingen. Selbst mit dem perfekt identischen Teig, der gleichen Abkühlzeit und im üblichen Ofen passiert es ab und an – sagen wir mal jedes zehnte Mal -, dass sie aussehen wie Kuhfladen. Sie schmecken natürlich trotzdem, aber sie sehen halt blöd aus.

Ich hatte Glück. Meine wurde heute nahezu perfekt. Halbwegs rund und nur soviel geplatzt, dass es noch attraktiv wirkt. Die Herstellung ist wirklich lachhaft einfach – vier Zutaten genügen – und die Dinger haben wirklich eine Chance verdient.

Weiter ging es mit einem bereits im vergangenen Jahr erprobten Rezept: „Schokoecken“. Die waren sehr lecker, und die wird es wieder geben. Der Kandidat kommt eine Runde weiter!

Und die waren irgendwie noch leckerer als beim ersten Versuch. Wer noch etwas Schokoladiges sucht: DAS ist es. Simpel, praktisch, eine große Dose innerhalb kürzester Zeit – besser geht es nicht.

Wer Schokolade mag, sollte weiterlesen. Wer mehr so zur La-la-Fraktion (sozusagen zur FDP des Schokosports) gehört, möge jetzt besser aussteigen. Zu seinem eigenen Besten. Ich meine es wirklich nur gut…

Bei den heutigen Rezepten steigert sich der Schokoladengehalt zum Ende hin. Das nur mal so am Rande. Als Warnung sozusagen.

Bei der letzten Ladung experimentierte ich etwas. Wichtig: Nicht einfach nur die Dinger mit einem Löffel auf dem Blech platzieren. Die müssen sozusagen zu Kugeln geformt und dann platt gedrückt werden. Dann sehen sie so aus, wie sie sollen.

Double Chocolate Cookies

Gericht: Weihnachtsteller
Keyword: plätzchen, weihnachtsplätzchen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 125 g Mehl
  • 60 g Kakao
  • 1 gestr. TL Backpulver
  • 1 gestr. TL Salz
  • 125 g bittere Schokolade
  • 125 g Butter
  • 250 g Zucker (halb weiß, halb braun)
  • 2 Eier
  • 100 g bittere Schokolade, gehackt

Anleitung

  • Mehl, Kakao, Backpulver und Salz mischen. 125 g Schokolade mit der Butter im Wasserbad schmelzen. Abkühlen lassen. Restliche Schokolade hacken und bereit stellen.
  • Mehlmischung in die Butter-Schokomischung einrühren. Eier und Zucker unterschlagen. Zuletzt Schokostückchen zugeben.
  • Kugeln formen und flach drücken. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen. Große Abstände sind nicht nötig. Sehr viel verläuft da nicht.
  • Bei 175°C Umluft etwa 10 bis 15 Minuten abbacken. Cookies sind dann noch sehr feucht. Kein Panik! Abkühlen lassen wirkt Wunder.

Für heute langt’s. Schoki Overkill.

Als Kind waren sie das Highlight. Mit Max habe ich sie auch immer gebacken. In den letzten Jahren beschränkte ich mich allerdings auf Zitronenherzen. Und das auch nur, weil Max die mag. Und Herzformen sind ja ausstechtechnisch nicht sehr anspruchsvoll.

Auf dem Weihnachtsmarkt vor knapp zwei Wochen hatte ich mir dann diese Schneeflocken- und Sternausstecher gegönnt. Die sehen ja immer so toll aus. Ich sag’s nur ungern, aber: Was für eine Drecksarbeit!

Erstmal musste natürlich ein Teig her, der beim Backen nicht allzu sehr auseinanderlaufen würde. Mein Standardausstechteig tat das leider immer. Dabei ist der wirklich lecker.

Nach längerem Hin und Her wurde es dann das klassische 3-2-1-Rezept mit einem Eigelb. Und es erwies sich sich als äußerst formstabil.

Ausstechteig ohne Zerlaufen

für frickelige Ausstecher
Gericht: Weihnachtsteller
Keyword: plätzchen, weihnachtsplätzchen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 375 g Mehl
  • 250 g warme Butter
  • 125 g Puderzucker
  • 1 Eigelb

Anleitung

  • Alle Zutaten verkneten, zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und erstmal für einige Stunden ordentlich durchkühlen lassen.
  • Teig vierteln. Immer nur einen Teil bearbeiten – auswalzen und ausstechen – Reste sofort wieder in den Kühlschrank geben.
  • Gut ausrollen lässt sich der Teig in einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel. Plätzchen am besten in der Ausstechform auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech transportieren und dort vorsichtig aus dem Förmchen lösen.

Es war am Ende wirklich eine etwas nervige Sache. Ich war in Schweiß gebadet, bis die Dinger endlich verziert und getrocknet in der Dose lagen.

Puderzuckerspritzguss

Gericht: Weihnachtsteller
Keyword: plätzchen, weihnachtsplätzchen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 250 g Puderzucker
  • 1 Eiweiß
  • 2 TL Zitronensaft
  • 1 Msp. Pottasche

Anleitung

  • Alles mit einem Löffel verrühren. Falls es zu fest ist, ganz wenig Wasser oder Zitronensaft zugeben. Die Betonung liegt dabei auf „ganz“.
  • In einen Gefrierbeutel füllen, die Spitze abschneiden und nach Belieben Plätzchen damit ausdekorieren.
  • Für die Löffelkeks-Flügelchen habe ich noch ein wenig Zucker-Glitzer draufgestreut. Nicht zu lange warten. Der Guss trocknet ziemlich schnell.

Aus den Teigresten wurden schließlich kleine Elche. Und als ich mir die Tagesproduktion so anschaute, war ich mir nicht mal sicher, ob mir nicht die aus der Not (Teig wurde echt anstrengend) geborenen Elche am Ende das Highlight waren.

Jetzt ist alles eingedost und lagert im HWR. Ich muss gestehen, dass ich in den letzten Jahren in drei Tagen etwa die zehnfache Menge an Weihnachtsgebäck hergestellt habe. Bisher war das ja auch irgendwie mehr fürs Auge.

Morgen starte ich mit den schokoladigen, vanilligen und nussigen Lieblingsrezepten durch, die ein alljährliches Muss sind. Und dann ist da ja noch die Sache mit den Baumkuchenspitzen… Das würde ich ja an sich schon gerne mal ausprobieren. Besonders, nachdem mein Ego ja zwischenzeitlich von einem Macaronversuch gebügelt wurde.

Nein. Ich habe sie nicht fotografiert, bevor ich sie im wahrsten Sinne des Wortes in die Tonne gekloppt habe. Schade um die Mandeln. Das sah dann aber nicht nur doof aus, sondern schmeckte auch nicht. Pah! Ein andermal. Momentan geht es hier um ernsthafte Weihnachtsbäckerei und nicht um Schickimicki-Plätzchen.

Da ich ja nun seit gestern (oder vorgestern?) im Besitz des Kitchenaid-Trommelsatzes mit der Trommel zum Zerkleinern von Nüssen und Schokolade bin, erwäge ich, mich morgen auch an ein Rezept zu machen, für das ich noch vor 20 Jahren getötet hätte: Schokonüsse.

Allein der kalte Teig ist sensationell. Ich verspreche sicher nicht zuviel, wenn ich sage, dass ich ihn ungefähr so mochte wie kalte Markklößchen 😀