Was bisher geschah…

So wollte ich eigentlich immer schon mal ein Blogpost anfangen lassen. Und wenn die Realität die Schreibfreude erst ein- und dann überholt, bleiben nur noch Rückblicke. Auf einzelne Szenen. Während des Schreibens hat dann die Schreibfreude ein wenig Zeit, Boden gut zu machen. Ich denke, kommende Woche sind die beiden irgendwann wieder gleichauf. Sozusagen Erzählzeit = erzählte Zeit. Zumindest halbwegs. Und war das nicht irgendwann mal das Grundprinzip eines Blogs?

Mein letzter echter Wasserstand ist auf den 9. November datiert. Schauen wir doch mal, was seitdem passiert ist…

Der 13. November – der ein Samstag war – war ein echter Tag des Wahnsinns. Im Prinzip verbrachte ich den kompletten Tag mit der Suche nach meinem Fahrzeugbrief. Vor zehn Jahren hatte ich ihn im Rückblick betrachtet irgendwo deponiert – und das mit einem triumphierenden „DEN suche ich nie wieder!“ Wie naiv kann man sein?! Ich suche Fahrzeugbriefe seit ich Auto fahre. Oder sagen wir lieber „seit ich Autos verkaufe“. Ich kann mich nicht an einen einzigen reibungslosen Autowechsel erinnern, bei dem ich mit einem kühlen Lächeln den Fahrzeugbrief aus einem wohlsortierten Ordner gezogen habe. Das ist praktisch mein Lebensziel. Die gute Nachricht: Ich habe es noch nicht erreicht, kann mich also noch nicht entspannt zurücklehnen und sterben.

Was ich allerdings bei der Suche fand, war der Kfz-Brief eines Käfers, den ich irgendwann Ende der 1990er Jahre als „weg“ abgehakt und neu beantragt hatte. Na, danke! Und ich fand meinen letzten Schülerausweis. Glückwunsch! Leider hilft der mir allerdings gerade gar nicht weiter. Es kamen dabei alledings mehrere Fragen auf: Hatte ich jemals ein Polohemd? Und dann noch mit weißem Kragen?! Und wenn ja – wieso?! Weshalb habe ich mir zu diesem Zeitpunkt noch von meiner Mutter einen Pony schneiden lassen?! Uuund: Wie habe ich es geschafft, die allgegenwärtige und lebensversauende feste Zahnspange derart geschickt zu verbergen?!

Aber vergessen wir das. Es hilft an dieser Stelle nicht wirklich weiter. Kurz und gut: Der Brief blieb verschwunden. Ich habe einen Termin bei der Zulassungsstelle gemacht, um einen Ersatzbrief zu beantragen. Ich kenne das Prozedere schon, weil mir das mit dem gerade aufgetauchten Brief aus den End-90ern bereits einmal widerfahren war.

Sonntags war ich dann in Limburg im 360° zu einem Kochkurs mit dem Titel „My favourite things“ bei Alexander Hohlwein. Dazu kommen wir allerdings in einem Extra-Blogpost dann noch einmal. Und bei der Gelegenheit entdeckten der Gatte und ich ein Plakat. Urban Priol! Nach Jahren und Jahren regelmäßigen „Tilt!“-Jahresabschlusses hatten wir im vergangenen Jahr – die Gründe kennt jeder… – keine Chance und mussten unsere Serie unterbrechen. Aber diesmal! Kurzentschlossen buchte ich abends noch online zwei Karten für Limburg.

In der folgenden Woche schafften wir es dann tatsächlich, einmal in Taunusstein bei Fornara vorbeizuschauen. Und es lohnte sich. Ich zog mit fetter Beute ab. Zumal wir vorher noch beim Waldhof waren. Schlaraffenland in Kühlschrank und Gefrierfach. Der Neubau aus dem Artikel liegt übrigens praktisch vor unserer Haustür. Wie schön!

In der folgenden Woche erreichte mich noch während der Arbeitszeit ein Anruf des Gatten. Er avisierte Boostertermine für uns beide. Am gleichen Abend an der Frankfurter Hauptwache. Und er hatte lustige Bons für 19:15 Uhr erbeutet, die aber eher so aussahen, als ob es zur Impfung noch eine Currywurst gäbe.

Wir starteten kurzentschlossen mit der S-Bahn durch und trafen mit zwei Minuten Verspätung an der Hauptwache ein. Und siehe da! – Unser Termin stand. Keine blöden Fragen (meine Zweitimpfung lag gerade erst fünf Monate zurück), kein „Wir hätten da im Februar wieder etwas frei…“ wie beim Hausarzt. Nein! Fokussierte Menschen, deren einziges Ziel war, Impfstoff zu verabreichen bis der Arzt kommt. Alle waren zu diesem Zeitpunkt bereits echt platt, aber auch immer noch freundlich. Die Digitalisierung erfolgte gleich im Anschluss. Wir verließen die Hauptwache mit neuen Sammelbildchen im Ausweis und waren sehr, sehr glücklich.

Vor der Hauptwache war ein Weihnachtsmarkt. Wir präsentierten unsere topaktuelle Boosterung und verleibten uns Reibekuchen ein. Für Essen war es eh zu spät. Und insgesamt war das an diesem Abend absolut perfekt. So einen leeren Weihnachtsmarkt habe ich bislang noch nicht betreten (2G). Vermutlich war es der letzte für dieses Jahr. Man weiß ja aber noch nicht genau, was die neue Gelb-gelb-gelbe-Regierung vorhat.

Am Morgen danach startete ich in die Pfalz zu einer Betriebsratstagung durch. Mir ging’s gut. Wobei… Die abendliche „Runde um den Block“ ließ mich etwas kurzatmig zurück. Egal. Freitags ging es auch noch. Nachmittags startete ich Richtung Heimat durch. Und fiel schlagartig um, nachdem ich zu Hause eingetroffen war. Vermutlich hatte mich nur ein unbeugsamer Wille durchhalten lassen. Der Samstag verlief recht sofalastig.

Wir schauten mal kurz beim JdV (Jäger des Vertrauens) vorbei und stockten die Vorräte – falls es denn ein Weihnachtsessen geben würde… – auf. Es gab den ersten zaghaften Schnee. Ich sank zurück in die Polster.

Sonntags stand ein zweiter vom Gatten gesponsorter Kurs im 360° an: „Feine Patisserie und süße Leckereien“. Die Angst, dass ich an einem Zuckerschock sterben würde (ich bin da etwas empfindlich..), war unbegründet. Es gab vorab und anschließend reichlich würzige und herzhafte Leckereien.

Ich überlebte es, brachte Pralinen mit nach Hause und brach anschließend wieder auf dem Sofa zusammen. Montags morgens war ich – gewohnt arbeitgeberfreundlich… – wieder halbwegs fit, absolvierte einen Ganztagstermin und wärmte anschließend den am Sonntag Morgen hergestellten Linseneintopf auf. So kompliziert ist das Lebens nun auch wieder nicht.

Und damit sind wir auch endlich wieder im Hier und Jetzt angekommen. Der Kfz-Brief ist nach wie vor nicht auffindbar. Morgen hole ich trotzdem das neue Auto ab. Und anschließend liegen noch drei mit Terminen vollgestopfte Tage vor mir. Und dann kommt, was kommen muss: die alljährliche Plätzchenwoche! Ich sichte und sortiere seit Monaten potentielle Neuentdeckungen und freue mich schon sehr darauf. Das war’s. Puh!

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