Plätzchenurlaub! `Tis the season…

Ja. Hochsaison für Grünkohl, Rosenkohl, Muscheln, Linseneintopf und Paniertes an den Abenden des Zuckerkomas. Hauptsache salzig und / oder herzhaft. Es ist nämlich wieder Plätzchenurlaub. Und ich habe es mir wie jedes Jahr auch in diesem Jahr wieder angetan. Und wie immer hat es zwei Tage lang so richtig Spaß gemacht – und dann wurde verbissen und konzentriert das vorher akribisch geplante Programm abgespult. Bis zum bitteren süßen Ende.

Und nachdem auch die letzte Sorte in den Ofen und wieder heraus gewandert ist, gibt es wie immer einen kurzen Rückblick aufs Geschehen. In den beiden Wochen vor dem Urlaub war ich jeweils mehrere Tage dienstlich aushäusig unterwegs. In den Hotels herrschte bereits Weihnachtsstimmung und beide Veranstaltungen verliefen durchaus erfolgreich. Dazu kamen zwei Weihnachtsessen mit Kolleg*innen und zwei Weihnachtsmarktbesuche. Insgesamt lässt sich im Rückblick festhalten: viel Fachwerk, viele Lichterketten, viel (Glüh-)Wein. Könnte schlimmer laufen bei mir.

Weihnachtsbäckerei & Autoverlust

Der Dezember lief also ganz ordentlich an. Ich kaufte samstags Butterberge und Mehlwüsten ein und begann sonntags schon zu backen. Ich startete mit fünf Sorten. Dann kam der traurige Montag, mein erster Urlaubstag, an dem ich mich nach vier Jahren von meinem kleinen Auto trennen musste. Frühmorgens ging es zum Autohaus. Schweren Herzens ließ ich ihn zurück. Um dann einen Tag später zu erfahren, dass ich seinen Nachfolger erst im neuen Jahr in Empfang nehmen kann. Keine Ahnung, wann ich zuletzt einmal KEIN Auto hatte…

Dafür habe ich jetzt allerdings reichlich Plätzchen. Nach viereinhalb Backtagen tummeln sich nun 18 Sorten in allen Dosen, die dieser Haushalt zu bieten hat. Kurz überlegte ich, die zwanzig rund zu machen – Lebkuchen wären zum Beispiel noch nett gewesen… -, entschied mich dann aber dagegen. Muss reichen. Wobei ich immer noch nicht verstehe, wieso ich ein gutes Pfund Butter übrig habe. Aber vergessen wir das mal.

Weihnachtsplätzchen – mal der Reihe nach

Ich startete sonntags mit Standards. Man muss ja erstmal in Schwung kommen. Am Ende des Tages hatte ich Vanillekipferl, Schokonüsse, Walnuss-Schoko-Taler und Gewürzspekulatius nach Ottolenghi fertig. Okeeehhh… Von den letzten hatte ich eins von fünf Blechen verbrannt. Aber egal! Dafür hatte ich die Walnussdinger durch Schokolade gezogen. Gleicht sich aus, oder?

Neu hinzu kamen Bankunċini. Auf Malta heißen sie Biskuttini tal’Lewż und es gibt sie alljährlich und auch unterjährig seit vielen Jahren. Der Gatte besteht darauf. In diesem Jahr fanden wir heraus, dass sie auf Gozo Bankunċini heißen. Und dass das Rezept etwas anders ist. Ehrensache! Ich wählte diesmal die gozitanische Variante.

Bankunċini

Gozitanische Mandelmakronen
Gericht: Plätzchenteller, Weihnachtsteller
Küche: Maltesisch
Calories:
Author: MrsFlax

Zutaten

  • 400 g Mandeln ungeschält
  • 300 g Puderzucker gesiebt
  • 2-3 Eiweiße je nach Größe
  • 0,5 TL Vanilleextrakt
  • 2 TL Mandelextrakt
  • Backoblaten
  • Mandeln zur Deko

Anleitung

  • Mandeln fein mahlen.
  • Eiweiß und Zucker mit Vanille- und Mandelextrakt aufschlagen. Mandelmehl unterheben. Etwa 30 Minuten kühl stellen.
  • Masse in gleichmäßigen Häufchen auf Backoblaten setzen – geht mit zwei Teelöffeln oder auch einem Spritzbeutel.
  • Jeweils eine Mandel aufdrücken und bei 180°C Ober-/Unterhitze etwa 20 Minuten abbacken.

Brutti ma buoni – gute Zusammenfassung für alle Plätzchen des zweiten Tags

Montags standen wir sehr früh auf und brachten das Auto weg. Ich lenkte mich anschließend mit den nächsten Plätzchen ab. Ich startete mit:

Anschließend testete ich zwei neue Sorten, die beide auf Anhieb ausgezeichnet gelangen. Deshalb hier auch beide Rezepte:

Chokladsnitter

Schwedische Schokoschnitten
Calories:
Author: MrsFlax

Zutaten

  • 100 g Butter auf Raumtemperatur
  • 80 g Zucker
  • 2 EL Sirup hier: Lyle's Golden Syrup
  • 120 g Mehl
  • 50 g Kakaopulver
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Ei verquirlt – zum Bestreichen
  • Perlzucker zum Bestreuen

Anleitung

  • Backofen auf 175°C Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
  • Butter, Zucker und Sirup cremig aufschlagen.
  • Mehl, Kakao, Salz und Backpulver hinzufügen und vermischen, bis der Teig sich zu einer Kugel formen lässt.
  • Den Teig in zwei Teile teilen. Jede Teigkugel zu einer langen Wurst rollen und auf das Backblech legen.
  • Den Teig mit den Händen flachdrücken. Mit dem Ei bepinseln und mit Perlzucker bestreuen.
  • In der Mitte des Ofens etwa 15 Minuten backen.
  • Einige Minuten abkühlen lassen und dann in diagonale Scheiben schneiden. Ganz auskühlen lassen und in luftdichten Dosen lagern.

Cookies mit schwarzem Sesam und Chocolate Chips

Gericht: Backblech, Plätzchenteller, Weihnachtsteller
Calories:
Author: MrsFlax

Zutaten

  • 75 g schwarze Sesampaste
  • 250 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 225 g Butter auf Zimmertemperatur
  • 50 g Zucker
  • 165 g brauner Zucker hier: Demerara
  • 2 Eier
  • 0,5 TL Salz
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 180 g dunkle Chocolate Chips oder Chunks

Anleitung

  • Mehl und Backpulver vermischen.
  • Zucker und Butter zusammen verrühren. Eier zugeben und cremig aufschlagen. Anschließend Sesampaste zugeben und ebenfalls unterrühren.
  • Mehl zugeben und unterheben. Zuletzt Schokolade zugeben und verrühren.
  • Für 20 Minuten kalt stellen.
  • Ofen auf 175°C Umluft vorheizen.
  • Teig in kleinen Häufchen auf mit Backpapier belegte Bleche setzen. Vorsicht! Sie laufen schon ordentlich beim Backen auseinander.
  • In den Ofen geben und abbacken, bis sie am Rand braun werden. Für mindestens zehn Minuten auf dem Blech abkühlen lassen.

Dritter Tag: Schokowürfel & drei Sorten Shortbread

Aufgrund der kühlen Temperaturen entschied ich mich, den dritten Tag für Plätzchen mit Zwischenlagerung der Teige auf der Terrasse zu nutzen. Und während die Teige abkühlten, durften noch flott die unvermeidlichen, weil immer wieder guten Schokowürfel ran.

Orange Shortbread Fingers
Rezept drucken Hier geht’s zum Rezept

Die Orange Shortbread Fingers wurden kurzerhand zu Lemon Shortbread Fingers, die ich durch weiße Schokolade zog. Dazu das Weihnachtsshortbread nach Zorra, das ich bereits ein- oder zweimal hergestellt hatte. Wieder mal sehr lecker! Und weiterhin ein neues Rezept:

Espresso Shortbread mit Karamellstückchen

Gericht: Backblech, Plätzchenteller, Weihnachtsteller
Calories:

Zutaten

  • 1 EL Instant Espressopulver
  • 1 EL kochendes Wasser
  • 225 g Butter auf Raumtemperatur
  • 2/3 g Puderzucker
  • 0,5 TL Vanilleextrakt
  • 240 g Mehl
  • 1 "Daim"-Riegel gehackt

Anleitung

  • Espressopulver in kochendem Wasser auflösen.
  • Butter und Puderzucker drei Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit schlagen.
  • Vanille und Espresso hinzufügen und schlagen, bis sie eingearbeitet sind.
  • Mehl hinzufügen und mit niedriger Geschwindigkeit mischen, bis es eingearbeitet ist.
  • Die gehackten Riegel unterheben.
  • Teig zum Rechteck formen, in Folie einwickeln und etwa zwei Stunden durchkühlen lasse.
  • Ofen auf 165°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backbleche mit Backpapier auslegen.
  • Teig mit einem scharfen Messer die gewünschten Formen schneiden und auf die Bleche legen.
  • 18 bis 20 Minuten backen.

Am vierten Tag wird’s langsam schwierig

Man kann eigentlich schon morgens nichts Süßes mehr sehen. Aber der Plan muss erfüllt werden. Der Tag begann entspannt mit dem Abbacken der am Vorabend bereits hergestellten Ossa da mordere. Weiter ging es mit noch drei alten Bekannten:

Chocolate Chip Cookies mit Tahini
Rezept drucken Hier geht’s zum Rezept

Spätestens nach den ziemlich aufwendigen Baumkuchenspitzen langte es mir prinzipiell. Aber da war noch das Rezept der Kollegin für Anisplätzchen. Hatte ich noch nie hergestellt, obwohl Anis mein Freund ist. Mit ein paar guten Tipps machte ich mich an die Umsetzung.

Anisplätzchen

Gericht: Backblech, Plätzchenteller, Weihnachtsteller
Calories:
Author: Simones Oma

Zutaten

  • 3 Eier
  • 250 g Puderzucker
  • 250 g Mehl
  • 1 TL Backpulver gestrichen
  • 2-3 TL Anispulver

Anleitung

  • Eier mit Zucker 15 Minuten lang schaumig schlagen.
  • Mehl, Backpulver und Anis mischen und zur Eimasse geben. Kurz untermischen.
  • Drei Backbleche buttern und mit Mehl bestäuben (Sieb!).
  • Mit dem Spritzbeutel kleine Häufchen auf die Bleche spritzen und über Nacht antrocknen lassen.
  • Wenn die Plätzchen hart sind, Bleche nacheinander bei 160°C Ober-/Unterhitze für jeweils ca. zehn Minuten abbacken.

Und sie gelangen hervorragend. Und obwohl sie erst am fünften Urlaubstag gebacken wurden, zählen sie für den vierten. An dem fiel schließlich die ganze Arbeit an.

Das Werk ist vollbracht, aber die Küche sieht schlimm aus

Nichts Neues also. Das ist ja prinzipiell jeder Jahr so. Und so beschäftigte ich mich am fünften Tag mit dem Entkleben aller Oberflächen und einer allgemeinen Grundreinigung der Küche. Und dann betrachtete ich abends mein Werk. Und „Ich sah, dass es gut war.“ Achtzehn Sorten sind es diesmal geworden. Und ich bin auch ganz schön froh, dass es wieder einmal vorbei ist. Zumindest für dieses Jahr.

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