Besuch bei der Queen of Resteverwertung

Ich wildere mal wieder. Diesmal nahe an der ehemaligen Heimat des Gatten. Mir wurde nämlich im Rahmen der Blogaktion „Koch‘ mein Rezept!“ bei Volker diesmal Brittas Kochbuch von – klar! – Britta zugelost. Wer’s (noch) nicht kennt: Blogger erhalten per Losverfahren alle drei Monate einen Tauschpartner, kochen ein Rezept von dessen Blog und schreiben darüber. Das ist die Kurzform. In Wirklichkeit ist es viel mehr. Man liest sich durch Blogs, auf die man möglicherweise ohne diese Aktion nicht gestoßen wäre, und kocht auch mal was, das sonst so nicht auf den Tisch gekommen wäre. Tolle Aktion!

Britta wohnt in Nordhein-Westfalen und schreibt über sich selbst: „Ich selber nenne mich auch heimlich ‚The Queen of Resteverwertung‘, da ich ungerne Lebensmittel wegwerfe, auch wenn sie ihre besten Tage hinter sich haben.“ Kenne ich. Nur zu gut. Sie achtet auf Herkunft und Erzeugung der Lebensmittel, die in ihrer Küche landen. Auch das kenne ich. Und: „Mein Blog besteht jetzt sei September 2013 und beinhaltet eine umfangreiche Sammlung an Rezepten: überlieferte Familienrezepte, nachgekochte und meistens abgewandelte Rezepte aus dem Internet, aus Kochbüchern und -zeitschriften.“ Das sind elf Jahre. Respekt!

Irrungen und Wirrungen zum finalen Rezept

Britta ist mir schon mehrfach bei Blogevents „über den Weg gelaufen“. Virtuell natürlich. Aber das kann man dann ja schon eine „alte Bekannte“ nennen. Sehr sympathisch im übrigen auch der Untertitel ihres Blogs: „Irrungen und Wirrungen in der Küche – Nachmachen auf eigene Gefahr!“. So eine Mischung aus Fontane und Baustellenwarnschild. Mag ich. Dazu: Kurzer Exkurs – praktisch als Erfüllung des Bildungsauftrags:

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Zurück in die Küche!

Bevor ich mich für ein Rezept entscheiden konnte, habe ich bei Britta ausgiebig gestöbert. Sehr lange ausgiebig gestöbert. Wir sind ja auch mal wieder kurz vor knapp, aber immerhin noch gerade so pünktlich. Im Prinzip stand auch schon seit geraumer Zeit fest, was ich nachkochen würde – nämlich das Chakalaka 2.1, das sie anlässlich einer kulinarischen Weltreise nach Südafrika an den Start gebracht hatte. Oder vielleicht doch die Arepas con Queso? Ich hätte sogar das richtige Maismehl im Vorrat gehabt. Am Ende landete ich doch ganz woanders. Nun ja. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Dann war ich allerdings heute morgen im Garten und habe die Spiralpaprika geerntet. Paprika… Da waren noch drei kleine Spitzpaprika im Kühlschrank, die weg mussten. Und so kam das. Kennt man ja. Nicht nötig, es weiter zu beschreiben. Nicht für eine fellow Resteverwerterin.

Paprika mit Belugalinsenfüllung & Feta

Kurz nochmal gesucht. Und gefunden! Gefüllte Paprika mit Belugalinsen aus dem Ofen. Das perfekte Rezept, um gleich auch noch Belugalinsenreste und Fetareste zu verklappen. Und es würde zum Hähnchen passen, dass es eigentlich geben sollte, und für das mir noch die Beilage fehlte. Und da wir mit dem Feta ja schon eindeutig Richtung Griechenland unterwegs sind, beschloss ich, das Hähnchen nach Skopelos-Art zu „gyrosieren“. Ausgezeichnete Idee!

Britta merkte an, dass die Linsenmenge im Originalrezept reichlich überdimensioniert war. Und dass Zucchini in der Zutatenliste fehlte. Sie wurde übrigens mittlerweile im Originalrezept ergänzt. Ich schließe mich ihrer Meinung vollumfänglich an. Ich habe – man kann auch aus den Erkenntnissen anderer lernen! – also die Linsenmenge gedrittelt. Jetzt passt das Verhältnis Füllung zu Paprika. Und ich mochte die Zucchini irgendwie ohnehin nicht in dieser Kombination. Britta hat sie durch Erbsen ersetzt. Ich entfernte mich noch einen Schritt weiter vom Original und entschied mich für Kichererbsen. Ich wollte was mit Biss.

Paprika mit Belugalinsenfüllung

mit Minzjoghurt & Hähnchengyros
Gericht: Beilagenteller, Urlaubsteller
Küche: Griechisch
Keyword: gyros, joghurt, linsen, ofen, paprika
Portionen: 3 Portionen als Beilage
Kalorien:
Autor: Britta

Zutaten

für die Füllung

  • 70 g Belugalinsen trocken
  • 1 Schalotte fein gewürfelt
  • 1 Zehe Knoblauch gerieben
  • 0,5 Dose Kichererbsen etwa 130 Gramm
  • 2 Frühlingszwiebeln in feinen Ringen
  • Olivenöl zum Anschwitzen
  • 0,5 Bund Petersilie
  • Salz, Pfeffer
  • 150 g Feta in sehr kleinen Würfeln oder zerbröselt
  • 4 EL heller Balsamico
  • 1 Spiralpepperoni in sehr feinen Würfeln, ersatzweise nicht zu scharfe Chili

zum Füllen

  • 3 Spitzpaprika Meine waren kleine – zwei große passen sicher auch.

für den Joghurt

  • 150 g griechischer Joghurt
  • 1 Schuss Olivenöl
  • 2 Stiele Minze sehr fein gehackt
  • Salz, Pfeffer

Anleitung

  • Linsen nach Packungsanweisung – dreifache Menge Wasser zu Linsen – ohne Salz garen und kalt abspülen.
  • Zwiebeln, Knoblauch und Frühlingszwiebeln wie oben beschrieben schnippeln und in etwas Olivenöl anschwitzen. Kichererbsen abgießen und ebenfalls zugeben.
  • Petersilie fein hacken, Pepperoni fein würfeln und beides zugeben. Abkühlen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Feta zerkleinern.
  • Ofen vorheizen: 200°C Ober-/Unterhitze
  • Paprika der Länge nach halbieren und in eine Auflaufform legen.
  • Abgekühlte Linsen, angeschwitztes Gemüse und den Großteil des Feta mischen und in die Paprikahälften füllen. Mit dem restlichen Feta belegen.
  • In den vorgeheizten Ofen schieben und etwa 30 Minuten garen.
  • Derweil den Joghurt mit der Minze und dem Olivenöl verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Gefüllte Paprika mit dem Joghurt servieren. Hier gab's Hähnchengyros dazu. Allerdings passt das auch als vegetarisches Gericht ganz hervorragend. Einfach mit einem Stück Brot.

Das war ein schöner Blogbesuch! Und ein erfolgreicher. Und wie gesagt: I’ll be back! Ich hab‘ noch eine Rechnung mit dem Chakalaka und den Arepas offen. Danke für deine Gastfreundschaft und bis demnächst, liebe Britta.

Koch‘ mein Rezept! – Meine bisherigen Beutezüge

Ich habe bereits ein paar mal gewildert – hier die entsprechenden Blogposts:

4 Kommentare

  1. Hallo Manuela,
    mit dem Rezept von Britta habe ich auch schon geliebäugelt. Sie hat echt eine super Auswahl. Und um Deine Paprika beneide ich Dich! 🙂
    Liebe Grüße
    Barbara

  2. Liebe Manuala, vielen Dank für die tolle „Laudatio“ auf meinen Blog und mich. Ich freue mich sehr!
    Deine Griechisierung des Rezepts gefällt mir außerordentlich gut und der Exkurs zu Fontane hat mich total amüsiert. Natürlich hatte ich als ehemalige Deutsch-LKlerin den Roman „Irrungen, Wirrungen“ bei der Namenswahl im Hinterkopf.

    Liebe Grüße,
    Britta

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