Wildern im Bayerischen Wald

Ich bin mal wieder auf fremden Blogs unterwegs. Im Rahmen von Volkers Blogevent Koch‘ mein Rezept nämlich. Und diesmal geht’s zu Petra in den Bayerischen Wald. Chili und Ciabatta heißt ihr Blog. Und es ist für mich kein fremdes Blog, sondern eher ein alter Bekannter. Nach der Auslosung war dementsprechend der Jubel groß. Denn ein passendes Rezept zu finden, würde bei Petra absolut kein Problem darstellen.

Und das tat es dann auch nicht. Ich hatte eher das Problem, mich nur schwer entscheiden zu können.

Und das Problem, ein Foto vom bayerischen Wald zu finden. Bei meinem einzigen Besuch war Max noch kein Jahr alt und machte gerade seine ersten Schritte in seinen ersten Schuhen, die meine Mutter vor Ort gekauft hatte. Und die Kameras waren analog und unterirdisch. Deshalb: Das oben ist keine idyllische Szene aus dem Bayerischen Wald, sondern eine aus den Pyrenäen – aber was soll’s. Immerhin Kühe im Gebirge. Passt!

Hähnchenreste, Gemüsereste, Pilzreste – perfekt!

Beim Stöbern stieß ich unter anderem auch auf Chicken Tetrazzini. Das kam mir in diesem Moment gerade recht, gab es doch Hähnchenreste. Und da der Kühlschrank geleert werden musste – ich faste mal wieder seit Aschermittwoch – bastelte ich es mit Zuckerschoten statt Erbsen nach. Passte auch perfekt. Und schmeckte ausgezeichnet. Auch wenn die Fotos das nicht wirklich wiedergeben.

Das aber erstmal nur so nebenbei. Das war jetzt nämlich nicht schon mein ganzer Beitrag.

Chili und Ciabatta – eines meiner Lieblings-Blogs

Erstmal zu Petra. „Alles, was mit gutem Essen und Trinken zu tun hat, fasziniert mich: Kochen, Backen, Kochbücher, die Küchenkultur fremder Länder, feines Essen in netter Gesellschaft.“ Ich sehe. Wir verstehen uns. Und wir verstehen uns auch, was die Werbefreiheit von Blogs angeht. Danke dafür an dieser Stelle.

Petra schreibt nicht einfach nur Rezepte runter, sondern berichtet auch aus ihrem Alltag – auf rausgelinst nämlich. Auch auch da lese ich bereits sehr lange mit. Und irgendwie fühlt sich das dann nach einiger Zeit so an, als ob man sich kennt.

Ich bin auch eine große Bewunderin ihrer gärtnerischen Fähigkeiten. Da landet unendlich vieles aus dem Beet auf den Tellern. Und ihre Beete sehen außerdem stets sehr viel ordentlicher aus als meine. Menno!

Dann wird halt mal gebacken!

Denn: Petra backt deutlich lieber als ich. Und auch deutlich beeindruckender. Und nachdem ich ja nun gerade selbst nichts esse, ist Backen die sicherere Bank gegenüber Kochen ohne Abschmecken. Ich habe mich für einen All-Time-Favoriten des Gatten entschieden: Zimtschnecken.

Petra hat ein Rezept für die Zubereitung im Brotbackautomaten. Da ich ja seit diesem Tag keinen mehr besitze, habe ich improvisiert. Und ich habe auf ihren Rat hin, das Wasser im Originalrezept durch Milch ersetzt. Heraus kam ein megafluffiger Hefeteig, der angeblich – so sagt der Kanelboller-Experte im Haus – auch sensationell schmecken soll.

Cinnamon Rolls – Zimtschnecken

Gericht: Kuchenteller, Picknickteller
Küche: Heimatlich
Keyword: hefeteig, zimt
Kalorien:

Zutaten

für den Teig:

  • 1,5 TL Trockenhefe
  • 475 g Weizenmehl hier: Type 550
  • 1 TL Salz
  • 50 g Zucker
  • 1 Ei
  • 200 ml Vollmilch
  • 50 g Butter auf Zimmertemperatur

für die Füllung:

  • 2 EL Butter geschmolzen
  • 75 g brauner Zucker hier: Demerara
  • 1 EL Zimt

für die Glasur:

  • 100 g Puderzucker
  • etwas Wasser
  • etwas Vanilleextrakt

Anleitung

  • Die Milch in einem Topf leicht erwärmen. Die Hefe zugeben, verrühren und kurz in der warmen Milch stehen lassen.
  • Derweil Mehl, Salz, Zucker und Butter in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben, Milch-Hefe-Mischung zugeben und mit dem Knethaken etwa zehn Minuten verkneten, bis ein kompakter, griffiger Teig entsteht.
  • Teig zu einer Kugel formen und in der mit einem Küchenhandtuch abgedeckten Schüssel im Gärprogramm des Ofens etwa 45 Minuten gehen lassen. Das Volumen sollte sich deutlich vergrößert haben.
  • Arbeitsfläche bemehlen und Teig zu einem Rechteck von etwa 38 mal 23 Zentimetern ausrollen.
  • Den Teig mit der geschmolzenen Butter bepinseln und mit dem braunen Zucker und dem Zimt bestreuen. Anschließend von der längeren Seite her aufrollen.
  • Backform ausbuttern. Rolle in die passende Anzahl Stücke schneiden. Bei mir ergab das neun Stück für meine quadratische Form plus eins extra, das ich in einem kleinen runden Förmchen ausbuk.
  • Ofen auf 190°C Ober-/Unterhitze vorheizen und Zimtschnecken abbacken bis sie ordentlich Farbe genommen haben.
  • Derweil Puderzucker, zwei Tropfen Vanilleextrakt und etwas Wasser zu einem Glasur verrühren. Noch warme Zimtschnecken direkt aus dem Ofen damit bestreichen oder beträufeln.

Zur Veranschaulichung nochmal zwei Fotos des auseinander gepflückten Einzelstücks: Hefeteig wie er sein soll!

Als der Gatte von seiner Radrunde zurückkehrte, verschwanden die zerzupften Reste relativ zügig. Ooopsi! Weggeatmet. Als die Dinger aus dem Ofen kamen, konnte ich selbst allerdings auch nur unter größter Anstrengung widerstehen. Sobald meine Fastenzeit vorbei ist, gibt’s die nochmal.

Was noch anzumerken wäre

Chili und Ciabatta ist ein Blog ganz nach meinem Geschmack. Petra kocht weltoffen, neugierig und abenteuerlustig. Das spiegelt sich auch in ihren zahllosen Beiträgen zur Kulinarischen Weltreise wieder. Und ich mag ihre Art zu schreiben sehr.

Ich habe mir nebenbei etliche Rezepte abgespeichert. Für die Zeit, wenn die Johannisbeeren reif sind. Oder die Tomaten oder anderes aus dem Garten. Oder für den nächsten Besuch beim Hof Berbalk. Lammrezepte gibt’s bei Petra nämlich auch in größeren Mengen und in unendlicher Bandbreite. Ach – eigentlich gibt’s wenig, das es nicht gibt. Stöbern lohnt sich definitiv!

Dann bedanke ich mich jetzt mal ganz artig für deine Gastfreundschaft, liebe Petra. Es war nicht mein erster Besuch bei dir und wird auch nicht mein letzter gewesen sein.

Koch‘ mein Rezept! – Meine bisherigen Beutezüge

Ich habe nämlich bereits ein paar mal gewildert – hier die entsprechenden Blogposts:

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